Gesundheitsakte – Alle Daten in einer App
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Alles in einer App, ob Röntgenbilder, Blutwerte oder Arztbefunde und Medikamente - das alles wird in der Elektronischen Gesundheitsakte „Vivy“ verwaltet.
Ab heute bieten das 16 Krankenkassen ihren Versicherten an, die ihre Gesundheitsdaten selbst verwalten wollen.
Für insgesamt 13,5 Millionen Versicherter steht die kostenlose App „Vivy“ ab heute (17.09.2018) zur Verfügung. Das teilte das gleichnamige Berliner Start-up mit.
Die App soll zum Beispiel den Versicherten an Impftermine und Vorsorgeuntersuchungen erinnern oder aber digital Überweisungen, U-Hefte und Mutterpass speichern.
Bild: pixabay website5
Auch können die Nutzer Gesundheitsdaten wie Befunde, Laborwerte und Röntgenbilder hochladen und mit verschiedenen behandelnden Ärzten teilen.
Für Menschen, die verschiedene Medikamente einnehmen kann „Vivy“ vor Wechselwirkungen warnen. Dazu muss nur der Code auf der Packung oder der Medikamentenplan eingescannt werden. Danach wird der Betroffene automatisch auf eventuelle Nebenwirkungen hingewiesen.
Zudem können Fitnesstracker mit der App gekoppelt werden. Das sind Geräte, die zum Beispiel täglich die Schritte zählen, den Puls überwachen oder Schlafdaten messen. Bessere Fitnesstracker können zudem noch den Blutdruck und den Sauerstoffgehalt des Blutes messen.
Zum Start dieser App nimmt neben der DAK-Gesundheitskasse auch die Innungskrankenkassen IKK classic, IKK Nord, IKK Südwest sowie mehrere Betriebskrankenkassen teil. Zudem wird die App von der Allianz und der Barmenia angeboten. Im Februar folgt dann noch die Gothaer.
Die oben genannten Krankenkassen werden ihre Versicherten ab Montag den 17.09.2018 über die App informieren.
Die App wurde vom TÜV Rheinland als sichere Plattform zertifiziert und vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als Medizinprodukt zugelassen.
Jens Spahn (CDU), Gesundheitsminister, will die digitale Akte bis spätestens 2021 allen Versicherten zugänglich machen. Er sagte erst kürzlich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem Interview: „Versicherte sollen auch per Tablet und Smartphone auf ihre elektronische Patientenakte zugreifen können und dass es mit der elektronischen Gesundheitskarte, die seit Jahren die Erwartungen nicht erfüllt, es trotzdem weitergehen solle“.
Wie kommen die Daten in die App?
Um die App zu nutzen muss der Anwender die App herunterladen, ein Nutzerkonto mit der Mail Adresse anlegen und die Versichertennummer und ein Passwort hinzufügen. Die Mail Adresse sollte die gleiche sein, die bei der Krankenkasse angegeben ist.
Haben Sie einige Dokumente in Papierform zu Hause, können Sie diese einscannen. Außerdem versprechen die Anbieter der App, dass man mit ein paar Klicks in der App Dokumente von Ärzten, Laboren und Kliniken anfordern kann, die direkt in der App abgespeichert werden.
Sicherheit der App
Die Entwickler der App sagen, dass die Daten im Smartphon sicher seien, so dass nur der Nutzer über die Verwendung der abgespeicherten Daten entscheiden kann, was mit diesen passiert. Weder die beteiligten Kassen und Versicherungen noch Vivy oder andere Dritte sollen darauf zugreifen können.
Durch die integrierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist dabei jederzeit Datensicherheit garantiert: Nur Sie können Ihre Gesundheitsakte mit Ihrem privaten Schlüssel einsehen und entscheiden selbst, wer Zugriff auf Ihre Daten erhält.
Nur der Versicherte kann Informationen aus der App mit anderen Nutzern teilen, beispielsweise mit seinem behandelnden Arzt.
Fazit: Vorteile der Vivy-App sollen zum Beispiel sein:
- Anforderungen von Dokumenten
- Hohe Datensicherheit durch Verschlüsselung der Dokumente
- Es können zum Beispiel Laborwerte oder Röntgenbilder an andere Ärzte geschickt werden
- App enthält einen digitalen Medikamentenplan, der vor Wechselwirkungen warnt
- App bietet Arztterminerinnerung oder erinnert an Vorsorgeuntersuchungen, einen digitalen Impfpass und einen Notfallpass
- App berechnet das biologische Alter und bietet Gesundheitstipps
- Fitnesstracker und Smartwatches lassen sich mit der App koppeln
Für Ärzte und andere Leistungserbringer ist die Nutzung des Vivy-Services grundsätzlich kostenfrei.
September 2018
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.