Grippewelle 2018 – 35.000 Neuerkrankungen
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Allein in der letzten Woche haben Ärzte bei 35.000 Menschen eine Grippe diagnostiziert.
Durch Fieber, Schlappheit, Gliederschmerzen macht sich eine richtige Grippe bemerkbar und zwingt den Erkrankten zur Bettruhe.
In diesem Jahr vermuten die Experten, dass die Erkrankungszahlen so hoch sind, weil nicht der bestmöglichste Impfstoff eingesetzt wurde.
Seit ca. neun Wochen rollt die Grippewelle über Deutschland hinweg. Zurzeit hat sie einen neuen Höhepunkt erreicht. In der 8. Kalenderwoche wurden 35.768 Neuerkrankungen durch Mediziner gemeldet. Die Zahl der Todesfälle stieg auf 216 Menschen. Da nur ein Teil der Patienten auf Influenza-Viren getestet wird, liegt die Dunkelziffer der Grippekranken deutlich höher.
Die Grippewelle ist in diesem Jahr auffallend lang, so Susanne Glasmacher vom Robert-Koch-Institut. Hauptsächlich liegt es daran, dass die Influenza-Saison sehr früh begonnen habe, führte Susanne Glasmacher weiter aus. Zudem sei es nicht ungewöhnlich, dass Ende Februar noch zahlreiche Grippefälle auftreten.
Auch spiele das frostige Wetter keine Rolle, auch wenn die Viren bei kaltem und trockenen Wetter besser überleben könnten.
Der Umstand, dass so viele Menschen an einer Influenza erkrankt sind, liegt wohl an dem eingesetzten Impfstoff. Hauptsächlich eingesetzt wurde bislang der Dreifach-Impfstoff, der auch von der Krankenkasse bezahlt wird. Die Kosten für den auch auf dem Markt befindlichen vierfach Impfstoff werden von den Krankenkassen bisher nicht übernommen. Dieser Impfstoff, der auch vor einem vierten Virus-Typ schützt, der in diesem Jahr für zahlreiche Influenza-Fälle verantwortlich ist, ist doppelt so teuer wie der dreifache Impfstoff.
Es handelt sich um das Yamagata-Virus, das die Weltgesundheitsorganisation 2017 nicht in den Impfstoff der aktuellen Saison integriert hatte.
Dieser Impfstoff wurde schon im November 2017 von der ständigen Impfkommission (Stiko) zur Verwendung für die Grippesaison empfohlen.
Die Bürokratie und die Kassen haben aber nicht darauf reagiert. Der für den Leistungskatalog der Kassen zuständige gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte im Januar mitgeteilt, nach der STIKO-Empfehlung zügig über eine Aufnahme des Vierfachstoffs in die Pflichtleistungen der Kassen zu beraten.
Was ist der Yamagata-Virus und was macht ihn so gefährlich?
Der Yamagata-Virus ist, neben dem Victoria-Virus, ein Untertyp der Influenza B-Virenstämme. Diese Viren sind für die Grippe verantwortlich. Das Virus wurde im Zuge einer Grippewelle erstmals in Japan in den 1970er-Jahren festgestellt und trägt den Namen des Ortes, wo er aufgetreten ist.
Influenza-Viren vom Typ B befallen nur Menschen und Seehunde. Zudem handelt es sich um ein sogenanntes RNA (Ribonukleinsäure)-Virus. Diese Viren verändern sich ständig, wodurch sie immer wieder immun gegen Medikamente werden.
Februar 2018
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