Lebensmittelkennzeichnung – Nutri-Score
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Wird die Umsetzung der farblichen Nährwertkennzeichnung in Deutschland von der Lebensmittelindustrie behindert?
So scheuen sich viele Teile der Lebensmittelindustrie vor einer schlechten Bewertung durch eine rote Skala oder Punkte. So schlagen diese und andere Institutionen immer wider schlechtere Kennzeichnungen von Lebensmittel vor, um die Einführung des Nutri-Scores zu verhindern.
In Frankreich wird der Nutri-Score bereits seit 2017 für verarbeitete Lebensmittel verwendet. Die Verwendung des Scores ist jedoch freiwillig, so dass man nach Produkten, auf denen der Nutri-Score steht, suchen muss.
Bild: Detlef Heuer
Allerdings empfiehl die französische Regierung den Lebensmittelherstellern, die Kennzeichnung anzuwenden. Es besteht allerdings keine Pflicht, die Kennzeichnung anzuwenden, genauso wie in Deutschland. Es ist kein Anbieter verpflichtet, seine Produkte mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen.
Die Schweiz und Spanien wollen den Nutri-Score ebenfalls für die Kennzeichnung von Lebensmitteln verwenden.
Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, verschleppt bisher die Einführung der Lebensmittelampel in Deutschland.
Wobei sie eigentlich dazu verpflichtet ist, eine Nährwertkennzeichnung bis zum Sommer auf den Weg zu bringen. So zumindest steht es im Koalitionsvertrag.
In der zurzeit geltenden EU-Verordnung steht lediglich, dass auf den Verpackungen der Lebensmittel der Gehalt an Kalorien, Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salze anzugeben sind.
Foodwatch fordert schon seit langem die Einführung einer zusätzlichen Lebensmittelampel. Ziel dieser Ampel ist, den Verbraucher besser über den Nährwert verschiedener Lebensmittel zu informieren.
Woher kommt der Nutri-Score
Entwickelt haben den Nutri-Score französische Forscher. Sie bewerteten die Lebensmittel auf einer Skala von A bis E.
Wobei A grün eigefärbt ist und das bedeutet „am gesündesten“.
Bild: Detlef Heuer
E ist rot eingefärbt und das bedeutet „am ungesündesten“.
Wie wird der Nutri-Score berechnet?
Um den Score zu berechnen, werden die Mengen verschiedener Inhaltsstoffe in 100 Gramm bzw. 100 Milliliter eines Produktes ermittelt.
Bewertet werden auf der einen Seite Nährstoffe, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So zum Beispiel der Energiegehalt, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz (Natrium) und auf der anderen Seite die positiven Eigenschaften des Produkts, die eine positive gesundheitliche Wirkung haben. Dazu gehören zum Beispiel Ballaststoffe- und Eiweißgehalt sowie der Anteil an Obst, Gemüse und Nüssen.
Für alle verschiedenen Inhaltsstoffe gibt es Punkte. Die errechnete Gesamtpunktzahl ergibt die Bewertung auf der Skala von grün (A) bis rot (E).
Fazit: Der Nutri-Score beantwortet nicht alle Fragen für die Ernährung. Ein Hilfsmittel, um den Nährwert des Lebensmittels aber auf einen Blick zu erkennen ist er jedoch allemal.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.