Parkinson – Ohne Blinddarm geringeres Parkinsonrisiko? - Heilmed-Krankheit Gesundheit mit Hilfe der Naturheilkunde

Heilmed - Krankheit
Naturheilkunde und Naturheilung
Direkt zum Seiteninhalt
Naturheilung - Sodbrennen
Bilder: pixabay website5

Parkinson – Ohne Blinddarm geringeres Parkinsonrisiko?

Archiv
Eine neu veröffentlichte Langzeitstudie weist auf einen unerwarteten Zusammenhang hin.

Wissenschaftler vermuten schon lange, dass die Parkinsonkrankheit ihren Ursprung im Verdauungstrakt hat. Nun kam eine Studie zu dem Schluss, dass Menschen ohne Blinddarm seltener an der Parkinsonkrankheit erkranken, als Menschen mit Blinddarm. Nach Ergebnissen der Studie erkranken bis zu 25 Prozent seltener an Parkinson, denen der Blinddarm entfernt wurde.

Die Forscher warnen jedoch davor, eine präventive Entfernung des Blinddarms vorzunehmen.

Die Studie wurde kürzlich im Fachblatt "Science Translational Medicine" veröffentlicht. Die verantwortlichen Forscher um Bryan Killinger vom Van Andel Research Institute in Grand Rapids im US-Staat Michigan vermuten, dass sich im Blinddarm fehlgefaltete Formen des Proteins Alpha-Synuclein ansammeln, das als Parkinson-Ursache diskutiert wird.

Die veröffentlichte Studie basiert auf Krankheitsdaten von insgesamt 1,6 Millionen Menschen.

Das Ergebnis der Studie lieferte erstmals Hinweise auf einen möglichen Einfluss des Blinddarms auf die Entstehung von Parkinson.

Die Forscher stellten fest, dass ein entfernter Blinddarm das Risiko für eine spätere Parkinson Diagnose um rund 20 % verringerte. Lebten die Menschen auf dem Land lag die Quote bei ca. 25 %.
Studie zu Parkinson
Bild: pixabay website5
Unterschiede gab es nur beim Erkrankungsalter. Wurde der Blinddarm sehr früh entfernt, erkrankten die Menschen im Schnitt 3,6 Jahre später als die anderen. Diese Resultate galten nur für die weitaus häufigste, sporadische Form der Krankheit, nicht für Menschen mit der seltenen erblich bedingten Form.

Festgestellt wird Parkinson anhand von motorischen Problemen. Bisher bekannt ist, dass bestimmte Darmbeschwerden Vorboten einer Parkinson-Erkrankung sein können. Diese treten meist schon Jahre vor den ersten motorischen Fehlleistungen auf.

Nach einer Theorie wird Parkinson durch die Anhäufung von Alpha-Synuclein-Eiweißen in der Hirnregion Substantia nigra verursacht. Gestärkt wird diese Theorie dadurch, dass bei früheren Studien, Forscher bei Parkinson-Patienten aggregiertes Alpha-Synuclein auch in Nervenzellen des gastrointestinalen Traktes gefunden hatten.
In dieser neuen Studie suchten die Wissenschaftler nach Alpha-Synuclein auch in den entfernten Wurmfortsätzen. Sie fanden sie im Blinddarm pathogene Formen von Alpha-Synuclein, auch bei ansonsten gesunden Menschen. Und das scheint das Risiko einer Parkinson-Diagnose zu beeinflussen. Auch passt dieser Zusammenhang gut zu den statischen Daten.

Hauptsächlich beschäftigt sich die Studie mit dem Wurmfortsatz (Appendix), der nach den Befunden der Autoren bereits im Jugendalter große Mengen von normalem und vielfältig verändertem Alpha-Synuclein enthält. Diese könnten letztlich in Form von Keimen den Weg in Äste des Nervus vagus finden, um von dort wiederrum in das Gehirn verschleppt zu werden und dort die Parkinson-Krankheit auslösen.

Manche Forscher vermuten, dass die Verklumpungen von Alpha-Synuclein Jahrzehnte vor Ausbruch der Krankheit im Verdauungstrakt beginnen und sich dann über das Nervensystem zum Gehirn ausbreiten.

Francisco Pan-Montojo vom Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung am Klinikum der LMU München stellt fest, dass die Ergebnisse der Studie im Einklang mit früheren Berichten stehen.
Appendix (Blinddarm)
Bild: pixabay website5
Überraschend sind die Befunde aber allemal, da sie nahelegen, dass bis zu 25 Prozent der Parkinson-Diagnosen auf das Vorhandensein von verkürzten und aggregierten Formen von Alpha-Synuclein-Eiweißen im Wurmfortsatz zurückzuführen sein könnten, so Pan-Montojo.

Fazit: Nach der Alzheimerkrankheit ist der Morbus Parkinson die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. In Deutschland sind ca. 220.000 Menschen von Morbus Parkinson betroffen. Diagnostiziert wird sie meist durch die Symptomatik wie zum Beispiel Zittern oder Muskelsteifheit. Besteht diese Symptomatik, dann ist bereits das Hirnareal Substantia nigra betroffen, das maßgeblich an der Koordinierung von Bewegungen beteiligt ist.

Blinddarm-OP zur Vorbeugung wird nicht empfohlen!
Zur Parkinson-Prävention den Blinddarm-Wurmfortsatz zu entfernen, sei unsinnig, betonen die Experten. Man müsste - gemäß den Zahlen der Studie - tausende gesunde Menschen in relativ jungem Alter operieren, um einen Parkinson-Fall im späteren Leben zu verhindern.

Schließlich liege bislang nur eine Korrelation vor, ursächliche Zusammenhänge sind bisher noch nicht belegt. Das müssten erst weitere Studien klären.

November 2018
Vorheriger Beitrag: Zink – ein neuer Jungbrunnen?

Nächster Beitrag: Gesundheitsexperten vor Rätsel – Fehlbildungen bei Baby


Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
Zurück zum Seiteninhalt