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JIA - Das sollten Eltern wissen (Juvenile Idiopathische Arthritis)

Krankheiten
Rheuma ist der Überbegriff für verschiedene entzündliche Erkrankungen. Die Entzündungen entstehen, weil das Immunsystem verrücktspielt.

Warum das Immunsystem sich gegen den eigenen Körper wendet ist bisher noch unbekannt.

Die Möglichkeiten zur Bekämpfung der Folgen und akuten Schmerzen sind in den letzten Jahren weit fortgeschritten, dennoch lässt sich die Krankheit nicht ursächlich heilen.

Rheuma tritt in jedem Alter auf - vom Säugling bis zum Greis. In Deutschland gibt es mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die von Rheuma betroffen sind.

Nach der Definition der Internationalen Liga gegen Rheuma (ILAR) wird die Krankheit heute als Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA) bezeichnet.

Das Wort juvenil steht für jugendlich und idiopathisch bedeutet, dass für die Erkrankung keine Ursache feststellbar ist.
Inhalt

Definition JIA
Einteilung:
Das sollten Eltern wissen
Juvenile Idiopathische Arthritis – Ursache
Juvenile Idiopathische Arthritis – Symptome
Weitere Symptome sind zum Beispiel
Juvenile Idiopathische Arthritis – Diagnose
Juvenile Idiopathische Arthritis – Therapie
Juvenile Idiopathische Arthritis – Folgeschäden
Juvenile Idiopathische Arthritis – Ernährung
Untersuchen Sie ihr Kind auf Gelenkschmerzen
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Juvenile Idiopathische Arthritis – Ursache

Für die Erkrankung sind genaue Ursachen unbekannt. Man geht davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammentreffen müssen, um eine rheumatische Erkrankung auszulösen.

Man kennt inzwischen genetische Merkmale, die bei bestimmten Rheumaformen nachweisbar sind. Aber auch Umweltfaktoren, ein stressiger und belastender Lebensabschnitt, eine Verletzung oder Krankheit gehören dazu. Zudem sind manche Menschen einfach anfälliger für eine Rheuma-Erkrankung als andere.

So sind zum Beispiel Infektionen mit Viren oder Bakterien typisch. Hier reagiert das Immunsystem fehlerhaft und bildet nicht nur Antikörper gegen diese Keime, sondern auch gegen das eigene Gewebe. Das Immunsystem ist jetzt fehlgeleitet und richtet sich gegen körpereigene Strukturen, es kommt zu Entzündungen.
Juvenile Idiopathische Arthritis – Symptome

Die Symptome einer Juvenile Idiopathische Arthritis unterscheiden sich von Mensch zu Mensch.

So kommt es bei Kindern häufig zu Schmerzen in den Gelenken. Zuerst bei Belastung und später auch in Ruhe. Erschwert wird die Beurteilung dadurch, dass die betroffenen Stellen häufig gar keine Merkmale aufweisen. Erst wenn es auch zu Schwellungen, starker Wärme, Fieber und rötlichen Färbungen kommt, fängt die Suche nach einer Erklärung an.

Als wichtigstes Krankheitszeichen tritt bei den meisten Rheumaformen eine Gelenkentzündung (Arthritis) auf. Diese führt zu einer vermehrten Durchblutung und einem Anschwellen der Gelenkinnenhaut (Synovialis). Es kommt zu einer gesteigerten Produktion von Gelenkflüssigkeit („Gelenkerguss“). Bei längerem Bestehen der Entzündung ohne entsprechende Behandlung können Knorpel, Knochen, Sehnen und Bänder geschädigt bzw. zerstört werden.
Weitere Symptome sind zum Beispiel

  • Hinkt das Kind beim Laufen
  • Entlastet es ein Bein
  • Greift es anders oder stützt sich anders ab als vorher?
  • Sind die Gelenke überwärmt, geschwollen oder steif nach dem Aufstehen?
  • unklare, länger andauernde Hautausschläge mit oder ohne Fieber
  • Fieberschübe unklarer Ursache
  • Klagt das Kind über Schmerzen
  • Kleinkind will plötzlich wieder getragen werden, obwohl es schon laufen kann
  • Minuten bis Stunden andauernde „Morgensteifigkeit“ von Gelenken
  • bei Schulkindern Fersen- oder unklare Rückenschmerzen

Das alles können aber auch normale Symptome nach z. B. einem Sportunfall sein. Es muss sich nicht immer gleich um eine Rheuma-Erkrankung handeln. Treten die Symptome jedoch häufiger auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
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Juvenile Idiopathische Arthritis – Diagnose

Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es schwierig eine eindeutige Diagnose zu erstellen. Der erste Weg sollte einen zu einem Kinderarzt oder einem Orthopäden führen.

Besonders schwierig wird eine gesicherte Diagnose dann, wenn sich im Blut zu Krankheitsbeginn meist noch keine eindeutigen Marker befinden. Aber auch die Bildgebung (Röntgen) ist meist wenig aussagekräftig, genauso wie eine Kernspintomographie oder Sonografie.

Zusammengesetzt wird die Diagnose meist aus den benannten Beschwerden, klinischen, laborchemischen, bildgebenden Befunden und der vorherigen Krankheitsgeschichte. Besteht dann nur der kleinste Verdacht auf Kinderrheuma, wird ein Kinder- und Jugendrheumatologe zur Diagnose miteinbezogen.

Sobald feststeht, dass das Kind eine JIA hat, ist es wichtig, schnell mit einer Therapie zu beginnen, denn durch eine chronische Entzündung fängt die Gelenkinnenhaut irgendwann an zu wuchern. Das kann den Knorpel und später auch den Knochen angreifen. Gleichzeitig bildet sich mehr Gelenkflüssigkeit als nötig. Die Folge: das Gelenk schwillt an, wird warm, schmerzt und ist nicht mehr so beweglich.

Zudem ist es wichtig, an welcher JIA-Form das Kind erkrankt ist. So kann es auch sein, dass außer den Gelenken auch andere Teile des Körpers betroffen sein können.

Da es bei einer Juvenile Idiopathische Arthritis auch zu einer Entzündung der Gefäßhaut des Auges kommen kann, ist es wichtig die Augen regelmäßig untersuchen zu lassen. Diese sogenannte Uveitis zählt zu den Begleiterkrankungen von Kinderrheuma.
Juvenile Idiopathische Arthritis – Therapie

Die Juvenile Idiopathische Arthritis bei Kindern unterscheidet sich in vielen Bereichen von der Form der Erkrankung beim Erwachsenen.

Umso wichtiger ist es, dass das Kind von einem Jugendrheumatologen behandelt wird; je früher die Behandlung beginnt, desto höher ist die Chance, dauerhafte Schäden an den Gelenken zu verhindern.

Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch wird der Arzt bei der körperlichen Untersuchung auf sichtbare Zeichen von Kinderrheuma achten. Er tastet zum Beispiel die Gelenke ab, macht Bilder von den betroffenen Gelenken, die zeigen, ob es eine Entzündung oder Veränderung im Gelenk gibt.

Bei einer Laboruntersuchung des Blutes lässt sich durch bestimmte Werte im Blut feststellen, ob eine Juvenile Idiopathische Arthritis vorliegt und um welche JIA es sich handelt.

In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten eine Juvenile Idiopathische Arthritis zu behandeln stark verbessert.

Der behandelnde Arzt wird als Therapie nicht nur Medikamente zur Linderung der Schmerzen vorschlagen, er wird ein ganzes Behandlungskonzept mitteilen. Diese Konzepte sind stets individuell auf die betroffenen Kinder zugeschnitten. Und neben Medikamenten, Physio- und Ergotherapie gehören dazu auch psychosoziale Unterstützung und manchmal Operationen.

Ein wichtiger Baustein der Therapie ist die Bewegungstherapie. Physiotherapie löst Verspannungen in den Muskeln, kräftigt sie und entlastet die Gelenke.

Durch die verschiedenen Bewegungen der Bewegungstherapie wird der Stoffwechselaustausch im Blut angeregt und Entzündungen – so weit wie möglich – vom Körper selbst bekämpft.

Auch die entzündeten Gelenke sollten ohne Belastung in die Übungen mit einbezogen werden.

Mit Hausmitteln kann man begleitend zur Schulmedizin behandeln. Hausmittel, die zum Beispiel lindernd bei Schmerzen wirken und helfen können bei Entzündung, wenn die Gelenke überhitzt sind.

Begleitende Maßnahmen sind sinnvoll, weil sie das Wohlbefinden verbessern können, Medikamente aber können sie nicht ersetzen.

Mit der richtigen Therapie ist es heute in den meisten Fällen möglich, die Erkrankung zum Stillstand zu bringen oder sie zumindest so stark zu verlangsamen, dass es sich gut mit ihr leben lässt.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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