Ohren zu – Gedämpftes Hören
Symptome
Die Ohren gehen zu, man hört alles nur noch gedämpft und ein Druck ist auf den Ohren – dieses Gefühl in den Ohren kennen wohl die meisten von uns während einer Flugreise beim Starten und Landen. Es kann aber auch einfach so passieren, dass die Ohren zugehen. Es gibt mehrere Ursachen dafür, von einer Erkältung bis hin zu einem Hörsturz. Im Folgenden werden mögliche Ursachen aufgelistet, die für ein gedämpftes Hören verantwortlich sein können.
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Ohren zu - Ursachen
Höhenveränderung: Bei einer Höhenveränderung verändert sich auch der Luftdruck. Beim Fliegen, beim Bergsteigen und beim Tauchen kann das auf die Ohren gehen. Normalerweise gleicht die Ohrtrompete diesen Druckunterschied zum Mittelohr aus. Ist das nicht der Fall, entsteht ein Druck auf den Ohren, das Hörvermögen ist eingeschränkt, so als wenn man nur noch gedämpft, wie durch Watte hört.
Erkältung: Bei einer Erkältung, sei es ein Infekt der Atemwege oder ein Schnupfen, kann es zu einem erhöhten Ohrendruck kommen. Die Ohrtrompete schwillt zu oder ist durch Sekret beeinträchtigt – der sogenannte Tubenkatarrh.
Bei einer Infektion im Ohr, im Nasenrachenraum oder bei einer Mittelohrentzündung sammelt sich häufig Flüssigkeit im Mittelohr, die den Druck erhöht. Es kommt dann zu einem sogenannten Paukenerguss.
Verspannungen: Muskelverspannungen, gerade im Bereich der Halswirbelsäule, im Nacken oder im Kiefer, können dazu führen, dass es zu einem dumpfen Gefühl in den Ohren kommt und das Hören gedämpft ist. Besonders morgens nach dem Aufwachen sind dann die Ohren plötzlich zu. Häufig ist eine verkrampfte Schlafhaltung der Grund für die Verspannungen. Meist gehen der Druck und das gedämpfte Hören nach einer Weile nach dem Aufstehen von alleine wieder weg. Dennoch sollte man sein Schlafverhalten überdenken und versuchen, seine Muskeln ganz bewusst zu entspannen. Manchmal hilft schon das geeignete Kopfkissen, um den Nackenbereich zu entlasten.
Ohrenschmalz: Ohrenschmalz wird normalerweise über den Gehörgang abtransportiert. Zu einer Verstopfung kommt es meist durch eine übertriebene Reinigung der Ohren. Der Versuch sich mit Wattestäbchen von dem Ohrenschmalz zu befreien, scheitert meist. Im Gegenteil – das Ohrenschmalz wird nur tiefer in den Gehörgang gepfropft. Das hat zur Folge, dass nichts mehr abfließen kann und das Hörvermögen beeinträchtigt ist und man die eigenen produzierten Geräusche, wie Sprechen, Kauen oder Schlucken hallend wahrnimmt. Hier hilft nur noch der Gang zum Ohrenarzt, der den Pfropf absaugt.
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Ohren zu – Weitere Ursachen
Die zuvor genannten Ursachen, wie Erkältung, Verspannungen, Höhenveränderung und Ohrenschmalz sind relativ harmlos und stellen keine ernsthafte Erkrankung dar – meist verschwindet der Ohrendruck von alleine wieder oder das Problem kann schnell durch einen HNO-Arzt behoben werden (Absaugen von Ohrenschmalz).
Es gibt aber auch weitere Ursachen und Erkrankungen, die zu einem dumpfen Ohrengeräusch, zu einem gedämpften Hören sowie zu einem Druck auf den Ohren führen können. Dazu gehören: Hörsturz, Bluthochdruck, Diabetes, Lärmtrauma, Riss im Trommelfell. Um einen dauerhaften Hörschaden zu vermeiden, sollten diese Erkrankungen umgehend behandelt werden; das Ohr direkt betreffend, wie Hörsturz, durch den Ohrenarzt und die anderen Erkrankungen beim Hausarzt.
Achtung Stress! Dauerhafter Stress oder eine plötzliche extreme Stresssituation können den Druck auf die Ohren erhöhen. Ein stressbedingter Ohrendruck kann ein Vorbote eines Hörsturzes sein. Ein deutlicher Warnhinweis, dass man „einen Gang runter schalten“ sollte.
Ohren zu – Symptome
Kommt es zu einem erhöhten Ohrendruck, ist dies deutlich spürbar. Das Hörvermögen ist eingeschränkt, man hört nur noch gedämpft, wie durch Watte. Die eigene Stimme hört man dagegen lauter und hallend. Der Druck auf den Ohren kann sehr unangenehm bis schmerzhaft sein und es kann sich ein Schwindelgefühl einstellen.
Der Ohrendruck kann ein- oder beidseitig sein. Bleibt der Ohrendruck über längere Zeit bestehen, sollte man die Ursache dafür unbedingt von einem Arzt abklären lassen.
Ohren zu – Diagnose
Ohrendruck und/oder gedämpftes Hören, über einen längeren Zeitraum, sollte unbedingt von einem HNO-Arzt untersucht und abgeklärt werden. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, stehen dem Arzt verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Hörtest: Sind die Ohren zu, hat dies meist auch ein vermindertes Hörvermögen zur Folge, was ein Hörtest bestätigt.
Ohrenspiegelung: Eine Ohrenspiegelung (Otoskopie) zeigt dem Arzt Veränderungen am Trommelfell auf. Anhand des sogenannten Valsalva-Manövers, bei dem der Patient mit geschlossenem Mund und zugehaltener Nase ausatmet und Luft in die Ohrtrompete drückt, kann der Druck ausgeglichen werden. Klappt der Druckausgleich mit dieser Methode, so ist das für den Arzt durch das vorgewölbte Trommelfell erkennbar.
Nasenspiegelung: Anhand der Nasenspiegelung (Rhinoskopie) können Entzündungen im Nasenbereich erkannt werden sowie die Öffnung der Ohrtrompete in Augenschein genommen werden.
Tympanometrie: Die sogenannte Tympanometrie ist eine Methode, bei der mit einer kleinen Sonde im äußeren Gehörgang der Druck im Mittelohr im Vergleich zum Außendruck gemessen wird.
Weitere Untersuchungen: Sollte der HNO-Arzt die Ursache für den Ohrendruck nicht direkt im Ohrenbereich feststellen können, sind weitere Untersuchungen nötig und sinnvoll, wie zum Beispiel beim Zahnarzt (Kiefergelenksbereich) oder beim Hausarzt (Bluthochdruck, Diabetes). Auf jeden Fall sollte man der Sache auf den Grund gehen!
Ohren zu - Behandlung
Leidet man häufig unter Ohrendruck und gedämpftes Hören, sollte man die Ursachen von einem Arzt abklären lassen. Relativ harmlose Ursachen hingegen, wie zum Beispiel „Ohren zu“ aufgrund einer Erkältung oder durch Höhenveränderungen im Flugzeug, kann man meist mit einfachen Maßnahmen wieder hinbekommen.
Auf Flugreisen kennen viele den Druck auf den Ohren, gerade beim Starten und beim Landen. Dieser Druck kann sehr unangenehm und sogar schmerzhaft sein. Das gedämpfte Hören kann auch noch nach der Landung eine Weile bleiben. Um dem entgegenzuwirken helfen abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays, am besten eine halbe Stunde vorm Start anwenden und gegebenenfalls nochmals eine halbe Stunde vor der Landung. Während der Start- und Landephase entweder Kaugummi kauen oder ein Bonbon lutschen.
Kommt es hin und wieder mal zu Ohrendruck hilft oft schon Gähnen, Trinken oder Essen. Oder man versucht einen Druckausgleich über die Atmung zu schaffen, das sogenannte Valsalva-Manöver: Einatmen und bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase ausatmen – die Luft wird somit in die Ohrtrompete gedrückt und der Druckausgleich kann stattfinden. Ist der Vorgang gelungen, hört man dann meist ein Knacken.
Sind die Ohren aufgrund einer Erkältung verstopft, kann ein Kamillendampfbad den Ohrendruck lösen oder auch eine Ohrspülung mit lauwarmem Salzwasser. Bei einer Entzündung des Gehörgangs hilft vor allem Wärme. Besonders bewährt hat sich das Zwiebelsäckchen: In ein Tuch oder eine Socke klein geschnittene Zwiebeln füllen und in einem Wasserbad erhitzen und für ca. 15 Minuten auf das Ohr legen.
Bei verfestigtem Ohrenschmalz bzw. einem Ohrenschmalzpfropf sollte man auf keinen Fall zu lange selbst experimentieren, um diesen entfernen und schon gar nicht mit Wattestäbchen, Pinzette oder Löffelstiel ins Ohr gehen. Eventuell kann man versuchen, den Pfropf aufzuweichen, indem man versucht mit lauwarmem Salzwasser den Schmalz aufzuweichen und herauszuspülen. Gelingt das nicht, sollte man nicht lange zögern und das feste Ohrenschmalz von einem HNO-Arzt aussaugen lassen.
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Fazit: Es kann immer mal wieder vorkommen, dass die Ohren zu gehen. Glücklicherweise verschwindet das unangenehme Druckgefühl und das damit verbundene dumpfe Hören meist nach kurzer Zeit von alleine wieder. Hält der Druck jedoch an, sollte man nicht lange zögern und einen HNO-Arzt aufsuchen. Durch eine rechtzeitig eingeleitete Behandlung können bleibende Hörprobleme vermieden werden.
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