Pflanzenheilkunde (Phytotherapie)
Heilpflanzen
Der Ursprung der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) liegt in der Naturheilkunde und wird seit Jahrtausenden angewendet.
So z. B. die Traditionelle Chinesische Medizin. Sie ist eine Heilkunst, die sich vor über 2.000 Jahren in China herausbildete und über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelte. Die TCM umfasst verschiedene therapeutische Verfahren, die auch als Säulen der Traditionellen Chinesische Medizin bezeichnet werden. Dazu gehören z. B. Akupunktur, Moxibustion (Moxa-Therapie bezeichnet den Vorgang der Erwärmung von speziellen Punkten des Körpers), Arzneimitteltherapie, Tuina Anmo (Massage), Qi Gong und mehr.
So wurden schon im sechsten Jahrtausend vor Christus Heilpflanzen in Indien und China angebaut.
Aloe vera - Bild: pixabay website5
Schon die Heilkundigen der Antike beschreiben die mannigfaltigen Wirkungen von Mitteln aus der Natur, und viele ihrer Erkenntnisse konnte die moderne Wissenschaft bestätigen. Daher haben Heilpflanzen neben den neuen synthetischen Arzneimitteln nach wie vor ihre Berechtigung.
Man versteht unter Phytotherapie die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen durch Pflanzen, Pflanzenbestandteile und deren Zubereitung als Pulver, Tee, Extrakt oder Tinktur.
Oftmals weisen pflanzliche Medikamente geringere Nebenwirkungen auf als ihre chemischen Alternativen. Die Phytotherapie kommt vor allem bei leichten Erkrankungen wie Erkältungen oder auch bei chronischen Beschwerden zur Anwendung. Sie eignet sich in der Regel nicht für den Einsatz in der Notfall- oder Intensivmedizin.
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Die Phytopharmaka haben ein breites therapeutisches und pharmakologisches Spektrum und haben häufig weniger Nebenwirkungen, als synthetisch hergestellten Arzneimittel. Heute werden weltweit mehr als 20.000 Pflanzenarten zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet.
Pflanzen schaffen nicht nur eine wunderbare Umgebung, sie haben auch eine lange Geschichte in der Naturheilkunde. Es gibt weltweit verschiedene Arten von Blütenpflanzen, ihre Zahl wird auf 250.000 bis 400.00 geschätzt. Unter ihnen gibt es viele Heilpflanzen.
Den Begriff Phytotherapie prägte der französische Arzt Henri Leclerc. Er verstand darunter die Behandlung und Prävention von Krankheiten mithilfe von Pflanzen und daraus gewonnenen Produkten.
Heilpflanzen
In Apotheken wird immer häufiger nach etwas Pflanzlichem gefragt, wenn es um eine verschnupfte Nase, einen Blähbauch oder Husten geht. Die Verarbeitung zu einem Medikament hängt davon ab, wo sich der Wirkstoff, der verarbeitet werden soll, in der Pflanze befindet. Bei Baldrian ist es die Wurzel (ein pflanzliches Mittel gegen Schlafstörungen), beim Eukalyptus sind es die Blätter (einen pflanzlicher Hustenlöser).
Wirkungsweise von Heilpflanzen
Die Wirksubstanzen gehören in der Natur zum sogenannten Fraßschutz, um Feinde abzuwehren. Doch in Tabletten- oder Tropfenform helfen sie auch den Menschen.
Bei pflanzlichen Präparaten spricht man nicht nur von dem Wirkstoff, wie bei chemi-schen Arzneimitteln, sondern es ist meist ein Gemisch von verschiedenen Substan-zen. Das Präparat greift deswegen nicht nur an einem Punkt im Körper an, sondern an verschiedenen. Die Kamille zum Beispiel hilft bei Blähungen, so aber auch bei Halsschmerzen als Gurgellösung.
Haben Arzneipflanzen Nebenwirkungen?
Nebenwirkungen kommen bei Heilpflanzen selten vor, es gibt sie aber. Eine bekannte Wechselwirkung ist bei Johanniskraut (gegen leichte Depressionen) bekannt. Johanniskraut setzt zum Beispiel die Wirkung der Pille herab.
Der überwiegende Teil der Heilkräuter hat eher einen milden Effekt, es gibt aber auch Pflanzen, die stark wirkende Inhaltsstoffe haben, z. B. der Fingerhut, aus dieser Pflanze werden Herzglykoside hergestellt, die häufig bei Herzschwäche verschrieben werden.
Wichtig!
Leichte Beschwerden können durch pflanzliche Arzneimittel gelindert werden, sie sollten jedoch nicht die Standardtherapien bei Krankheiten ersetzen, sie können diese allenfalls unterstützen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.