Abszess im Intimbereich- Abgekapselte Eiteransammlung im Gewebe
Naturheilkunde
Ein Abszess ist eine abgekapselte Eiteransammlung im Gewebe. Abszesse können sich überall am und im Körper bilden. Besonders unangenehm und teils auch schmerzhaft sind Abszesse im Intimbereich. Auf keinen Fall sollte man versuchen diese Eiterbeule aufzudrücken oder aufzustechen; die Gefahr einer Blutvergiftung durch eindringende Bakterien ist viel zu hoch.
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Abszess - Beschreibung
Zu einem Abszess kommt es meist durch eine bakterielle Infektion. Das betroffene Gewebe schwillt an, die Haut ist gerötet und gespannt. Oft ist ein Abszess mit Schmerzen verbunden und je nach Körperstelle auch mit Funktionseinschränkungen. Die Eiteransammlung ist eingekapselt, sodass der Eiter nicht ins weitere Gewebe eindringen kann. Abszesse bilden sich meist direkt unter der Hautoberfläche.
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Abszess im Intimbereich - Ursachen
Abszesse im Intimbereich können sowohl bei der Frau als auch beim Mann vorkommen. Einer der Gründe ist die feucht-warme Umgebung. Hier siedeln sich bevorzugt Keime an. So können schon kleinste Hautverletzungen, wie sie bei der Rasur entstehen, dazu führen, dass Bakterien eindringen und es zu einer Entzündung kommen kann. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um das Bakterium Staphylococcus aureus, welches zu der normalen Hautflora gehört. Aber auch Streptokokken oder Kolibakterien können zu einer Eiterbildung unter der Hautoberfläche führen. Gerade an Haarwurzeln kommt es häufiger zu einer Entzündung des Haarfollikels, woraus sich ein Furunkel bilden kann. Auch bei einem Furunkel kommt es zu einer Entzündung und es bildet sich Eiter, was aber nicht gleichbedeutend mit einem Abszess ist. Jedoch bildet sich nicht selten aus einem Furunkel eine abgekapselte Eiteransammlung – ein Abszess.
Zu den weiteren Ursachen, die einen Abszess begünstigen können, zählen ein geschwächtes Immunsystem und eine Diabeteserkrankung. Kommt es immer wieder zu Abszessen im Intimbereich, wird dies nicht selten auf mangelnde Hygiene zurückgeführt, was für den Betroffenen sehr peinlich und verletzend ist, erst recht, wenn es nicht zutrifft. Vielmehr könnte es sich auch um die Hauterkrankung Akne inversa handeln, eine Erkrankung, die bislang noch nicht heilbar ist und man somit nur die Symptome behandeln kann.
Abszesse - Symptome
Ein Abszess kann sich unterschiedlich entwickeln. So kann er als Pickel an weniger offensichtlichen Körperstellen unbemerkt bleiben, wie zum Beispiel im Intimbereich. Die Eiterbeule kann aber auch eine Eigröße und mehr annehmen. Die Haut spannt in dem Bereich, ist gerötet und fühlt sich glatt und warm an. Ein Abszess zeigt sich als Beule unter der Haut, schmerzt meist bei Berührung und kann, je nach Sitz, zu Bewegungseinschränkungen führen. Bei großen Abszessen kann es zu einem Krankheitsgefühl kommen, verbunden mit Antriebslosigkeit und sogar Fieber. Ein Arztbesuch ist in diesem Fall unbedingt anzuraten. Genauso, wenn sich ein roter Streifen, abgehend von dem Entzündungsherd, abzeichnet, was auf eine Lymphangitis (Entzündung der Lymphbahnen) hindeutet.
Noch problematischer sind Abszesse, die sich an oder in einem Organ bilden. Die Gefahr einer Sepsis (Blutvergiftung) ist hierbei besonders groß und es kann zu bleibenden Schäden kommen.
Abszesse - Diagnose
Wenn ein Abszess groß und schmerzhaft ist und sich nicht zurückbildet, sollte man einen Arzt aufsuchen. Auf keinen Fall darf man selbst daran herumquetschen oder gar hineinstechen.
Ein Abszess ist für den Arzt leicht erkennbar. Sichere Anzeichen sind die Schwellung und Rötung der betroffenen Hautstelle, die Beule fühlt sich zudem warm oder heiß an.
Abszesse - Behandlung
Zugsalbe bei Abszessen: Kommt es zu einem Abszess, sollte man rechtzeitig handeln. Bewährt hat sich hierbei die sogenannte Zugsalbe. Die schwarze Salbe ist eine medizinische Creme, die den natürlichen Wirkstoff Ammoniumbituminosulfat enthält, welcher den Reifeprozess des Eiterabszesses beschleunigt und weiter an die Hautoberfläche befördert. Die Salbe gibt es in zwei Wirkstoffstärken (20 % und 50 %). Bei tiefsitzenden Abszessen sollte man den stärkeren Wirkstoff verwenden. Ziel ist es, dass der Eiter soweit an die Oberfläche befördert wird, dass die Beule platzt und der Eiter sich entleeren kann. Dennoch sollte man auch dann die Behandlung fortsetzen, um dass sich nicht durch eventuell verbleibende Eiterreste eine erneute verkapselte Vereiterung bildet. Die Zugsalbe mit ihren entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkstoffen unterstützt den Heilungsprozess.
Die Behandlung mit der Zugsalbe ist einfach. Die Salbe ein- bis zweimal am Tag dick auftragen und mit Mull und Pflaster abdecken. Dabei sollten vorab die Hände desinfiziert werden und die Hautstelle mit einem Wunddesinfektionsmittel gereinigt werden.
Bis sich ein Abszess wieder vollständig zurückgebildet hat, kann es mehrere Wochen dauern. Gerade im Intimbereich ist es wichtig, die Behandlung nicht vorzeitig abzubrechen und Hygienemaßnahmen einzuhalten, da in diesem Bereich vermehrt Keime sind.
Abszesse chirurgisch entfernen: Bringt die Zugsalbe nicht den gewünschten Erfolg, muss der Abszess chirurgisch entfernt werden. Der Arzt wird, indem er den Bereich lokal betäubt, mit dem Skalpell mit einem kleinen Schnitt die Eiterkapsel öffnen, so dass der Eiter abfließen kann. Der Abfluss erfolgt über eine Drainage, um dass Bakterien nicht in das benachbarte Gewebe eindringen können. Die Wunde wird anschließend gründlich gereinigt und entzündetes Gewebe entfernt. Die Wunde wird nicht vernäht, sondern wird offen weiterbehandelt, somit kann Wundwasser ablaufen und Bakterien werden hinausgeschwemmt. Dadurch soll verhindert werden, dass sich erneut Eiter bildet und verkapselt, also ein weiterer Abszess entsteht.
Die offene Wunde muss penibel sauber gehalten und der Heilungsverlauf beobachtet werden. Häufig werden begleitend Antibiotika verschrieben.
Abszess - Vorbeugen
Grundsätzlich kann man einer Abszessbildung nicht vorbeugen. Allerdings kann man einiges dafür tun, dass das Risiko verringert. Gerade im Intimbereich betrifft das u. a. die regelmäßige Rasur. Hierbei ist darauf zu achten schonend zu rasieren und nicht die Haut zu verletzen. Kommt es dennoch vor, so sollte man kleinste Hautverletzungen gleich desinfizieren.
Der Intimbereich ist besonders empfindlich, deshalb ist die tägliche Pflege, möglichst mit parfümfreien Pflegeprodukten, sehr wichtig. Am besten Baumwollunterwäsche tragen, die nicht einschnürt oder bei Bewegung an der Haut reibt.
Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung ist in jedem Fall gut, denn so werden die Abwehrkräfte gestärkt. Ein intaktes Immunsystem verringert das Risiko von Erkrankungen und auch Bakterien werden besser abgewehrt.
Sollten sich immer wieder Abszesse im Intimbereich entwickeln, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, denn es könnte eine andere Erkrankung dahinterstecken.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.