Akne Inversa - keine seltene Krankheit
Häufigkeit - Akne Inversa
Der Leidensweg - Akne Inversa
Mögliche Risikofaktoren - Akne Inversa
Akne Inversa – Behandlung
Stressfaktor bei Akne Inversa
Akne Inversa ist eine chronische Hauterkrankung, die überwiegend, bei entsprechender Neigung, im Bereich großer Beugen wie Achselhöhlen, Leisten, im Genitalbereich und Gesäßbereich auftreten. Es kommt in Regionen bestimmter Schweißdrüsen an den Haarfollikeln zu Entzündungen unter der Haut. Sie breiten sich aus und es entstehen schmerzhafte Abszesse, zusätzlich können sich Fistelgänge bilden.
Es ist schwer einzuschätzen, wie häufig diese Erkrankung vorkommt. Es wird vermutet, dass viele Betroffene aus Scham erst gar nicht zum Arzt gehen und manche Ärzte die Erkrankung als solche nicht erkennen. Gesicherte Studien gehen in Frankreich davon aus, dass 1% der Bevölkerung betroffen ist. Bei Frauen tritt die Krankheit meist im Alter von 20 bis 29 Jahren auf. In Deutschland gehen Schätzungen von 800.000 Patienten aus.
Meist steht den Betroffenen ein langer Leidensweg bevor bis sie wirklich Hilfe erfahren.
Der wiederholte Gang zum Arzt, um endlich eine Lösung für seine Schmerzen zu bekommen, ist häufig umsonst. Manchmal kommt auch noch ein Spruch wie – na dann waschen sie sich mal ordentlich.
Die Knoten der Akne Inversa werden häufig als Abszesse gedeutet. Das mag darin liegen, dass die Ursache der Krankheit nicht so genau bekannt ist. Es scheint jedoch so zu sein, dass die Genetik dabei eine Rolle spielt.
Rauchen
Exzessives Schwitzen
Immunschwäche
Medikamente und Antibiotika
Hormonelle Unbalanciertheiten (Pubertät, Schwangerschaft, Menstruation)
Genetische Faktoren
Kosmetikprodukte
Anabolika
Stress
Alkohol
Klimatische Faktoren
Antibabypille
Bakterien
Übergewicht
Ungesunde Ernährungsgewohnheiten
Studien zu dieser Krankheit haben gezeigt, dass Rauchen und Übergewicht sowie Hormone und Stress Auswirkungen auf diese Erkrankung haben. Welche Rolle diese Faktoren spielen, ist jedoch bis heute nicht vollständig geklärt.
In einigen Studien wurde auch eine prämenstruelle Verschlechterung beschrieben, sodass davon auszugehen ist, dass männliche Hormone hier verschlechternd wirken können.
Der Schweregrad der Akne Inversa entscheidet über die Behandlung. Bei sehr leichter Erkrankung (Hurley Stadium I) hilft meist schon:
auf enge Kleidung zu verzichten
das Gewicht zu normalisieren
Nikotinabstinenz
Trimmen der Haare mit dem elektrischen Haarschneider, keine Nassrasur (führt zu zusätzlichen Reizungen)
waschen mit desinfizierenden Lösungen
Schweißbildung vermeiden
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, wird meist eine antibiotische Behandlung empfohlen.
Bei manchen Patienten wird die Akne Inversa nicht schlimmer. In den meisten Fällen wandert die Krankheit. Im fortgeschrittenen Stadium (Hurley Stadium II und III) muss meist operiert werden. Es werden dann die erkrankten Areale vollständig entfernt. Ist der Befall nur gering gewesen, wird die Wundstelle vernäht. Bei großen Arealen muss gelegentlich Haut transplantiert werden.
Alternativ kann man eine sekundäre Wundheilung einleiten. Das heißt dann, dass die Stellen von selbst wieder zuheilen müssen. Diese Methode ist sehr zeit- und pflegeaufwendig.
Heilbar ist die Krankheit bis heute nicht. Nach einer OP müssen die Patienten mit den Narben leben.
Es ist besonders wichtig, möglichst früh zum Arzt zu gehen. Denn die Akne Inversa kann ganze Hautareale - also ganze Achselhöhlen, das Gesäß, die Leisten - wirklich zerstören.
Enge Hosen sind für Betroffene unvorstellbar. Treten akute Symptome auf, kann der Abszess unerwartet platzen. So bauen sich einige Patienten Einlagen ein, damit das Sekret nicht nach außen dringt. Sie erleben es jedoch öfters das Eiter austritt, dazu kommen die Schmerzen und oftmals der damit verbundene Geruch. Das alles ist für diese Menschen extrem störend und sie ziehen sich zurück. Bei Befall der Leisten und des Gesäßes entziehen sich viele auch ihren Partnern, da sie sich für den Hautzustand schämen.
Ist das Gesäß betroffen oder der Genitaltrakt kann man nicht einmal mehr längere Zeit sitzen.
Durch Narbenbildung trauen sich Betroffene auch nicht mehr zum Schwimmen zu gehen.
Mehr Informationen über Akne inversa / hidradenitis suppurativa Selbsthilfegruppen finden Sie auf
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.