Akute Myeloische Leukämie und Chronische myeloische Leukämie
Krankheiten
Unterschieden wird zwischen der chronischen Leukämie (CML) und der akuten myeloischen Leukämie (AML). Es entstehen dann entartete rote Blutkörperchen (Erythrozyten). Vor allem bei Erwachsenen tritt die AML auf.
Die akute myeloische Leukämie (AML) geht aus unreifen myeloischen Zellen hervor, das sind bestimmte Stammzellen der weißen Blutkörperchen. Auftreten kann sie aber auch als sogenannte Erythroleukämie.
Bei der Myeloische Leukämie sind bestimmte Stammzellen im Knochenmark betroffen, hier vermehrt sich eine bestimmte Form der weißen Blutkörperchen, die sich normalerweise später zu Granulozyten und anderen Blutbestandteilen entwickeln. Im Unterschied zu den akuten Formen von Blutkrebs sind diese Zellen jedoch zunächst funktionstüchtig. Erst wenn die chronische myeloische Leukämie nach Jahren in ein Akutstadium übergeht, tauchen massenhaft unreife Leukozyten (sog. Blasten) im Blut auf.
Man findet bei der chronischen myeloische Leukämie (CML) Leukämiezellen im Knochenmark und im Blut, aber auch in mehreren Organen. Bei der CML vergrößern sich die Leber und die Milz.
Für eine Diagnose ist das sogenannte Philadelphia-Chromosom wichtig. Dieses Chromosom kommt bei über 90 % der CML-Patienten vor. Als Philadelphia-Chromosom bezeichnet man das Chromosom 22 des menschlichen Erbguts. Der Unterschied zum gesunden Menschen ist der, dass dem Philadelphia-Chromosom ein Stück fehlt. Entdeckt wurde dieser Zusammenhang 1960 an Forschungseinrichtungen in Philadelphia.
Inhalt
Myelodysplastischer Syndrome – Symptome
Es kommt dann zu folgenden jeweils typischen Symptomen
Chronische Phase
Akute myeloische Leukämie (AML)
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Myelodysplastischer Syndrome – Symptome
Unter Myelodysplastischer Syndrome werden verschiedene Krankheitsformen zusammengefasst. Gemeinsam haben sie alle, dass die Reifung der Blutzellen gestört ist. Je nach Form sind die weißen Blutkörperchen, die Blutplättchen oder mehrere Zellreihen betroffenen.
Es kommt dann zu folgenden jeweils typischen Symptomen
- Blutarmut (Anämie) durch Mangel an roten Blutkörperchen. Es kommt zu Symptomen wie z. B. Blässe, Müdigkeit, Schwindel, Ohrensausen oder Übelkeit
- Infektionsanfälligkeit wegen Abwehrschwäche gegenüber Krankheitserregern durch einen Mangel an weißen Blutkörperchen
- Blutungsneigung, vermehrt punktförmige Hautblutungen oder blaue Flecken, Zahnfleischbluten oder Nasenbluten
Die akute (AML) und chronische myeloische (CML) Leukämie treten bevorzugt bei Erwachsenen mittleren Alters auf. Das gilt auch für die chronisch lymphatische Leukämie (CLL), die bei uns die häufigste Form ist.
Behandlung
Bei Betroffenen mit chronischer myeloische Leukämie (CML) wird die Wahl der Behandlung je nach aktuellen Gesundheitszustand, Beschwerden und das jeweilige Krankheitsbild behandelt. Je früher eine Behandlung einsetzt nach einer Diagnose, desto günstiger kann sich das auf den Krankheitsverlauf auswirken.
Die Behandlung der chronischen myeloische Leukämie (CML) wird mit dem sogenannten Tyrosinkinasehemmer Imatinib durchgeführt oder verwandten Wirkstoffen. Die Mehrheit der Patienten spricht auf diese Therapie an. Die Erkrankung kann mit der Therapie bis an die Grenze der Nachweisbarkeit zurückgedrängt werden.
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Diese zielgerichteten Medikamente blockieren Wachstumssignale in den Krebszellen, also Enzyme, die für die Signalweiterleitung und damit den Stoffwechsel der Zellen eine wichtige Rolle spielen.
Diese Medikamente werden als Tabletten eingenommen und die Krankheitszeichen gehen oft vollständig zurück.
Sollte die Behandlung jedoch erfolglos sein, kommen Interferon-alpha und eine Chemotherapie in Frage. Als letztes Mittel kommen die Stammzellentransplantation (SZT) oder eine Knochenmarkstransplantation (KMT) zur Heilung zum Einsatz.
Häufig müssen Patienten nicht in eine Klinik eingewiesen werden. In den meisten Phasen der Erkrankung übernimmt ein niedergelassener Facharzt oder die Ambulanz eines spezialisierten Krankenhauses die Betreuung des Patienten.
Wird bei den Betroffenen kein typisches Philadelphia-Chromosom nachgewiesen, sprechen diese Patienten oft weniger gut auf eine Behandlung mit Tyrosinkinasehemmer an. Bei diesen Patienten muss eine individuelle, angepasste Therapie angewendet werden. Es kommen dann auch andere Medikamente zum Einsatz, so z. B. Interferon oder es kommt zusätzlich zu einer Chemotherapie.
Unterschieden werden bei der Chronischen myeloische Leukämie drei Stadien der Erkrankung
- Die chronische Phase.
- Rasches Fortschreiten der Krankheit, genannt Akzelerationsphase.
- Blastenphase (Blastenkrise), in dieser Phase verhält sich die Erkrankung wie bei einer akuten myeloische Leukämie.
Chronische Phase: heilen lässt sich die CML durch die Medikamente nicht. Unterbricht man die Behandlung flammt die Leukämie wieder auf. Patienten können mit der Behandlung jedoch häufig über Jahre hinweg ein fast normales Leben führen. Patienten mit CML müssen sich regelmäßig von ihrem Arzt untersuchen lassen, um festzustellen ob Krankheitszeichen und Symptome nachlassen, oder ob sich eine vergrößerte Milz wieder zurückgebildet hat. Auch sollten regelmäßig Proben aus Blut und Knochenmark entnommen werden, um festzustellen, ob sich noch Leukämiezellen im Knochenmark oder Blut befinden. Günstig ist es, wenn diese Zellen nicht mehr nachgewiesen werden.
Akzelerationsphase: der Übergang der Erkrankung in die akzelerierte Phase macht sich durch veränderte Blutwerte, einem erhöhten Medikamentenbedarf oder einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes bemerkbar. In diesem Fall stellt der Arzt meist ein anderes Präparat aus der Wirkungsgruppe der Tyrosinkinasehemmer zur Verfügung. Durch die Umstellung auf ein anderes Medikament lässt sich die Krankheit meist in die chronische Phase zurückführen. Eine dauerhafte Heilung ist aber auch hier nicht möglich.
In der Akzelerationsphase prüfen die Ärzte jedoch auch, ob eine allogene Stammzelltransplantation als Therapie infrage kommt. Es werden bei dieser Behandlung Stammzellen aus dem Blut oder Knochenmark eines anderen Menschen übertragen. Diese Therapie hat den Vorteil, dass das bei Patienten zu einer Remission (temporäre oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen) oder sogar zur dauerhaften Heilung kommen kann. Die Therapie ist sehr risikoreich und ist daher oft nur bei jüngeren Patienten in einem guten allgemeinen Gesundheitszustand möglich. Nutzen und Risiken der Behandlung müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Solange Tyrosinkinasehemmer gut wirken, sehen deshalb heute die meisten Patienten und ihre Ärzte von einer Stammzelltransplantation ab.
Blastenphase: in jeder Zeit kann die sogenannte Blastenphase oder Blastenkrise während der Erkrankung auftreten. Bemerkbar macht sich das durch einen erhöhten Anteil unreifer Zellen (Blasten) im Blut, Knochenmark oder im zentralen Nervensystem. Betroffenen geht es innerhalb kürzester Zeit wesentlich schlechter. Es ist meist eine sofortige Krankenhausaufnahme erforderlich, da eine sofortige Behandlung erforderlich ist. Die Blastenphase ähnelt dann eher einer akuten Leukämie und wird meist dann so wie diese therapiert. Durch eine Chemotherapie wird versucht, die Krankheitszeichen so schnell wie möglich zurückzudrängen.
Eine Stammzelltransplantation kommt erst in Frage wenn sich der Gesundheitszustand des Patienten deutlich verbessert hat. Es gilt aber auch hier, dass diese Therapie nicht für jeden Patienten geeignet ist.
Akute myeloische Leukämie (AML)
Überwiegend im Erwachsenenalter tritt die akute myeloische Leukämie (AML) auf. Die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit dem Lebensalter an. Bei 80 % der Erwachsenen liegt eine akute myeloische Leukämie vor und betrifft vor allem Menschen ab einem Alter von 60 Jahren. Bei Kindern kommt die AML nur bei 20 % der Erkrankten vor.
Bei der Erkrankung (AML) ersetzten die bösartigen Myeloblasten die gesunden Zellen im Knochenmark sehr schnell. Zur Folge hat das, dass sich keine gesunden weißen Blutkörperchen mehr entwickeln können. Desweiteren geht die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) zurück. Fehlen diese funktionstüchtigen Bestandteile des Blutes kommt es schnell zu typischen Leukämie-Symptomen.
Eine Diagnose auf Leukämie verzögert sich häufig, da die Erkrankung selten ist und die gleichen Symptome bei zahlreichen anderen Erkrankungen auftreten können. Eine sichere Diagnose bei einer akuten myeloische Leukämie ist eine Kombination aus einer Blutuntersuchung und einer Knochenmarkpunktion.
Eine Behandlung der AML erfolgt meist über eine Chemotherapie, eventuell in Kombination mit einer Stammzelltransplantation und Knochenmarkstransplantation. Auch kommen je nach Unterform der AML spezielle Medikamente wie Tretinoin oder Imatinib zum Einsatz.
In den letzten Jahren hat sich die Prognose bei der AML deutlich verbessert. Das hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Das wichtigste dabei ist, dass die Erkrankung so früh wie möglich erkannt wird und eine Behandlung so früh wie möglich anfängt.
Die verschiedenen Therapieformen schlagen bei AML-Patienten unterschiedlich gut an. Das Alter der Patienten spielt dabei eine wichtige Rolle, etwa zwei Drittel der Erwachsenen unter 65 Jahren werden wieder gesund. Sind die Patienten älter überleben lediglich die Hälfte.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.