Allergische Reaktionen durch Medikamente
Symptome
Eine allergische Reaktion des Körpers wird meist durch Antibiotika und Schmerzmitteln ausgelöst.
Medikamente sollen unsere Beschwerden heilen, zumindest jedoch lindern. Zu bedenken ist jedoch, dass es häufig zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt. Zu diesen zählen, wenn auch selten, die sehr gefährliche Nebenwirkung, die Arzneimittelallergie.
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Meist kommt es bei dieser Allergie zu Hautveränderungen, z. B. eines juckenden Hautausschlages, dem sogenannten Arzneimittelexanthem. Daneben kann es jedoch auch zu allen anderen Symptomen einer Allergie kommen, wie z. B. Schnupfen, Asthmaanfällen bis hin zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock.
Hat man eines dieser Symptome nach der Einnahme eines Medikamentes, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Bei besonders schwerer Symptomatik ist es sogar eine Indikation für einen Notarzt Einsatz.
Aber nicht immer steckt eine echte Allergie hinter der Unverträglichkeit. Es kommt nur in etwa zu 15 bis 30 % zu einer echten Allergie. Meistens handelt es sich um allergieähnliche Effekte, an denen das Immunsystem nicht beteiligt ist.
Inhalt
Wer ist am häufigsten betroffen
Medikamentenallergie – Symptome
Häufigste Auslöser einer Medikamentenallergie
Behandlung Arzneimittelallergie
Wer ist am häufigsten betroffen
- Theoretisch kann jeder Mensch allergisch auf Medikamente reagieren. Vor allem in Wechselwirkungen und Nebenwirkungen anderer eingenommen Arzneien. Dies sind unerwünschte Effekte durch den Wirkmechanismus des Medikaments und schon fast vorhersehbar. Das Ausmaß der Allergie hängt dann von der Wirkstoffdosis ab. Informationen über Nebenwirkungen und Wechselwirkungen enthält meist der Beipackzettel.
- Menschen mit einer bestimmten Veranlagung auf Unverträglichkeiten machen etwa 25 % der Betroffenen aus. Diese Menschen reagieren entweder allergisch auf den Wirkstoff, Ärzte sprechen dann von einer Arzneimittelallergie, Medikamentenallergie oder von einer Überempfindlichkeit. Die Patienten zeigen dann allergieähnliche Reaktionen gegenüber dem Wirkstoff. Gesprochen wird dann von einer Arzneimittel-Intoleranz oder Pseudoallergie. Beide entstehen unabhängig von der Medikamentendosis. Jedoch können beide Erkrankungen unter Umständen gefährlich und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Fast jeder 4. Erwachsene erleidet einmal im Leben unter einer unerwünschten Reaktion auf einen Arzneistoff. Ein Phänomen ist, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, auf ein Medikament allergisch zu reagieren. Kinder haben es da schon viel besser, da bei ihnen eine Reaktion auf ein Medikament deutlich seltener vorkommt. Verstehen können das die Forscher bisher noch nicht genau.
Medikamentenallergie – Symptome
Eigentlich kann jedes Medikament eine allergische oder pseudoallergische Reaktion auslösen.
Es kommt dann z. B. zu folgenden Symptomen, meist auf der Haut
- Rötungen oder Ausschlag
- Kontaktekzem (nach Auftragen von Salben oder Cremes)
- Ödem
- Juckreiz
- Schleimhäute können betroffen sein
- Atem- oder Kreislaufprobleme (in schweren Fällen – anaphylaktischer Schock)
- Innere Organe können betroffen sein
Die Krankheitsbilder ähneln sich zwar, lassen sich aber in ca. zwei Dritteln nicht auf allergische Prozesse zurückführen, sonder unterliegen anderen Mechanismen. Sollte sich diagnostisch eine Allergie nicht nachweisen, spricht man von einer pseudoallergischen Reaktion.
Ein typisches Beispiel für eine Pseudoallergie ist ein durch das Schmerz- und Rheumamittel Acetylsalicylsäure (ASS) ausgelöster Asthma-Anfall. Bei normalen Menschen liegt das Risiko durch das Medikament einem Asthma-Anfall zu bekommen unter einemProzent. Der Asthmatiker jedoch reagiert in jedem fünften Fall auf die Einnahme von ASS mit einem Asthma-Anfall.
Häufigste Auslöser einer Medikamentenallergie
Folgende Arzneimittel gehören zu den häufigsten Auslösern einer Medikamentenallergie
- Antibiotika (am häufigsten Penicilline, Cephalosporine und Sulfonamide)
- Schmerz und Rheumamittel
- Anti-Epileptika
- Psychopharmaka wie Antidepressiva und Neuroleptika
- Röntgenkontrastmittel
- Lokalanästhetika
- Blutdrucksenker, wie ACE-Hemmer
Zudem können viele weitere Medikamente und Präparate Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen.
Behandlung Arzneimittelallergie
Wie die Allergie behandelt wird, hängt von den Symptomen ab. Treten jedoch Symptome einer anaphylaktischen Reaktion auf, wie z. B. Hautausschläge (Nesselsucht), Atemnot oder Blutdruckabfall, sollten Betroffene den Notarzt rufen. Denn eine anaphylaktische Reaktion kann unter Umständen innerhalb kurzer Zeit zum Schock führen und eine notfallmäßige Behandlung mit Adrenalin und Kortison erfordern. Bei anaphylaktischen Reaktionen steht die Überwachung und Sicherung der lebenswichtigen Funktionen Atmung und Kreislauf im Vordergrund
Ist eine Diagnostik gesichert oder nach ärztlicher Einschätzung wahrscheinlich, muss der entsprechende Wirkstoff vermieden werden (sogenannte Karenz).
Wirkliche Gewissheit bieten aber nur relativ aufwendige und nicht ganz ungefährliche Untersuchungen, bei denen der Patient das Medikament unter ärztlicher Überwachung noch einmal einnimmt.
In jedem Fall sollte der Betroffene einen Allergie-Intoleranz-Pass erhalten, der Angaben zu gesicherter Unverträglichkeit, möglichen Kreuzreaktionen und zu alternativen Präparaten enthält. Patienten sollten diesen Allergiepass am besten immer bei sich tragen und zusätzlich ihre Ärzte, Pfleger oder Apotheker immer über ihre Arzneimittelallergie oder –Intoleranz informieren.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.