Appetitlosigkeit (Anorexie)- Was ist Appetit? Naturheikunde
Man hat gerade eine reichhaltige Mahlzeit zu sich genommen und fühlt sich satt. Aber trotzdem hat man noch Appetit auf einen süßen Nachtisch. Dieses Gefühl ist im Gegensatz zum Hunger eine psychische Komponente – man hat auf etwas Appetit. Dieses Gefühl tritt nicht wie beim Hunger durch eine körperliche Mangelerscheinung wie einen zu geringen Blutzuckerspiegel auf. Der Appetit tritt unabhängig davon auf. Er hängt mit Sinneswahrnehmungen etwa dem Geruch, der Konsistenz, dem Geschmack oder der Optik von Nahrungsmitteln auf. Umgekehrt werden Lebensmittel mit einer eher schleimigen oder breiigen Konsistenz oft als unappetitlich empfunden.
- Hunger: Durch verschiedene Botenstoffe wird der Hunger hervorgerufen. Eine besondere Rolle nimmt das Hormon Serotonin im Hypothalamus ein. Sinkt der Blutzuckerspiegel und Blutfettspiegel oder der leere Magen knurrt, löst das im Gehirn das Signal zur Nahrungsaufnahme aus. Der Betroffene bekommt Hunger und so das Bedürfnis etwas essen zu wollen. Tritt dieses Hungergefühl sehr stark ein, ist es oft egal, welche Nahrung der Betroffene in diesem Moment zu sich nimmt.
- Appetit: In anderen Teilen des Gehirns wird durch Sinneseindrücke und Hormone der Appetit erzeugt. So lässt sich ganz einfach erklären warum Hunger und Appetit unabhängig voneinander funktionieren. Appetit hat mit dem Sättigungsgefühl nichts zu tun. Die bei Schwangeren häufig auftretenden Essgelüste haben wiederum etwas mir den Hormonen zu tun, die diesen Appetit hervorrufen.
- Appetitlosigkeit: Auf den Magen schlagen können Stress, psychische Belastungen, Liebeskummer oder andere Sorgen, wodurch Appetitlosigkeit entstehen kann.
Die Sinneswahrnehmungen, die vorher den Appetit ausgelöst haben, können jetzt in Ekel und Widerwillen umschwenken. Auch wenn dieser Betroffene Hunger verspürt, schmecken ihm die Speisen nicht mehr, er stochert in seinem Essen herum. Sollte dieser Zustand länger anhalten kommt es zum Gewichtsverlust. In diesen Fällen kommt es nur noch zur beschränkten Nahrungsaufnahme und sie beschränkt sich auf das Nötigste. Bei einem längeren Prozess der Appetitlosigkeit kann sich sogar das Gefühl des Hungers reduzieren, d. h., hat man schon lange nichts mehr gegessen und auch keinen Appetit, hat man auch seltener Hunger. Die stressbedingte Appetitlosigkeit ist aber oft nur von vorübergehender Dauer.
Es gibt jedoch Krankheiten wo die Appetitlosigkeit zum Dauerzustand wird. So verlieren viele ältere Menschen oft ihre Lust am Essen und Trinken. Diese müssen häufig dazu angehalten werden oder sogar gezwungen werden. Bei diesen Betroffenen besteht die Gefahr des Untergewichts oder sogar die Gefahr des Verhungerns.