Augenlidkrampf (Blepharospasmus)
Symptome
Zu einem Augenlidkrampf, der medizinische Ausdruck dafür ist Blepharospasmus, kommt es durch eine unkontrollierte Anspannung eines bestimmten Augenmuskels, wodurch sich das Lid kurzfristig oder auch über einen längeren Zeitraum verkrampft. Die Verkrampfung tritt willkürlich auf, ohne dass Einfluss darauf genommen werden kann und verschließt das Auge. Der Augenlidkramp kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten.
Von einem Augenlidkrampf sind überwiegend Frauen ab dem mittleren Alter betroffen. Europaweit tritt der Blepharospasmus bei ca. 3 bis 4 von 100.000 Menschen auf.
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Inhalt
Augenlidkrampf - Ursachen
Augenlidkrampf - Symptome
Augenlidkrampf - Diagnose
Augenlidkrampf - Behandlung
Augenlidkrampf – Alternative Behandlungsmethoden
Augenlidkrampf – Psychische Belastung
Augenlidkrampf - Ursachen
Man unterscheidet zwei Formen von Blepharospasmus:
- Okulärer Blepharospasmus: Bei dieser Form des Augenlidkrampfs ist die Ursache meist einfach zu finden, zum Beispiel kann ein Fremdkörper im Auge das Zucken des Augenlids bis hin zum Augenlidkrampf auslösen, genauso wie Verletzungen oder brennende Substanzen, wie zum Beispiel Seifenschaum.
- Essentieller Blepharospasmus: Bei dieser Form des Augenlidkrampfs ist die Ursache nicht erkennbar. Hier sind meist beide Augen betroffen. Vermutet wird eine Fehlfunktion der Basalganglinien des Gehirns.
Augenlidkrampf - Symptome
Auch bei den Symptomen unterscheidet man zwischen den Formen, die zum Augenlidkrampf geführt haben. Liegt eine Verletzung des Auges vor oder ist ein Fremdkörper im Auge oder ist auch nur eine Fliege ins Auge geflogen, so ist das vermehrte Augenlidzucken bis hin zum Augenlidkrampf eine ganz normale Reaktion. Ist die Verletzung behandelt bzw. der Fremdkörper aus dem Auge entfernt, lässt auch normalerweise die Verkrampfung nach.
Anders ist es bei dem essentiellen Blepharospasmus. Da die Ursache hierfür nicht eindeutig bekannt ist, kann nur aufgrund der Symptome eine Erkrankung, die dahinterstecken könnte, vermutet werden. Häufig tritt die Augenlidverkrampfung an beiden Augen auf. Anfangs kommt es zum Blinzeln, zum Beispiel bei hellem Licht, bei Stress oder emotionaler Belastung oder bei Müdigkeit. Im weiteren Verlauf können die Symptome, wie heftiges Blinzeln an Häufigkeit und Stärke zunehmen. Es kann dann zum ständigen Blinzeln kommen bis hin zum ausgeprägten Augenlidkrampf, wobei das Auge vollständig geschlossen wird. Es kann dabei auch zu weiteren Verkrampfungen der gesamten Gesichtsmuskulatur kommen (Grimassen schneiden).
Augenlidkrampf - Diagnose
Ein immer wieder auftretender oder dauerhafter Augenlidkrampf muss von einem Augenarzt untersucht werden. Zuerst werden die Augen gründlich untersucht, um festzustellen, ob die Ursache für das Blinzeln bzw. das Krampfen auf eine Augenerkrankung zurückzuführen ist. Das können Verletzungen, Reizungen oder Fremdkörper im Auge sein.
Wichtig ist auch seit wann die Verkrampfungen des Augenlids auftreten, die Dauer und die Häufigkeit und ob Grunderkrankungen bestehen. Es wird bei dem Blepharospasmus also nach dem Ausschlussverfahren gegangen.
Um zu klären, ob es sich um Blepharospasmus handelt, sind spezielle Untersuchungen erforderlich. Als erstes wird die Blinzel-Frequenz ermittelt, die normalerweise 10 bis 20 Mal Blinzeln pro Minute beträgt. Bei Blepharospasmus blinzelt der Patient bis zu 30 Mal pro Minute. Eine Elektromyografie (EMG) misst die Aktivität des Augenringmuskels und andere das Auge betreffende Muskeln. Eine weitere Klärung kann außerdem eine Magnetresonanztomografie (MRT) bringen.
Augenlidkrampf - Behandlung
Um die verkrampfte Muskulatur, die den Augenlidkrampf auslösen, zu entspannen, können Medikamente mit muskelentspannenden Wirkstoffen oder Beruhigungsmittel verschrieben werden. Jedoch sind diese Mittel häufig mit heftigen Nebenwirkungen verbunden und die Heilungschancen sind eher gering.
Eine erfolgversprechende Behandlungsmethode bei Blepharospasmus ist das Injizieren des Nervengifts Botulinumtoxin A. Das Nervengift Botulinumtoxin, besser bekannt als Botox, wird unter die Haut direkt in den Augenringmuskel gespritzt und bewirkt eine Lähmung des Muskels. Die Wirkung von Botox hält ca. drei Monate, danach muss erneut gespritzt werden. Aber auch diese Behandlung ist nicht ganz ohne Risiken. Es kann zu einer Umklappung des unteren Augenlids kommen (Ektropium) oder zu einem Herabhängen des oberen Augenlids (Ptosis).
Letzte Möglichkeit ist dann ein operativer Eingriff. Dabei werden die Nervenfasern des Gesichtsnervs durchtrennt, die zum Augenringmuskel führen oder/und eine Teilentfernung des Muskels.
Augenlidkrampf – Alternative Behandlungsmethoden
Nur wenige der von Blepharospasmus betroffenen Patienten profitieren von Behandlungsmaßnahmen, wie Akupunktur, Hypnose oder einer Psychotherapie. Die Erfolgsaussichten einer Heilung sind bei dieser Erkrankung leider nicht sehr hoch.
Augenlidkrampf – Psychische Belastung
Auch wenn Blepharospasmus keine bösartige Erkrankung ist und auch nicht besonders schmerzhaft ist, so ist der Leidensdruck der Betroffenen häufig sehr hoch. Auf andere Menschen wirken das auffällige Zusammenkneifen der Augen und das häufige Zwinkern merkwürdig und die Reaktionen verunsichern die Betroffenen, so dass sie sich immer mehr zurück ziehen.
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