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Bald neues Medikament gegen Zöliakie

Krankheiten
Wissenschaftler der TU Wien haben ein Medikament entwickelt das die Symptome einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) lindern oder sogar beseitigen kann.
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Dieses neue Medikament greift nicht in das Immunsystem ein, wie es fast alle anderen Medikamente machen. Das ist meist mit einem höheren Risiko an verschiedenen Nebenwirkungen verbunden. Aber auch hier gibt es Forschungen um die Zöliakie besser in den Griff zu bekommen. Um ein marktfähiges Produkt zu entwickeln werden jedoch noch Jahre vergehen.

In Europa leiden ca. ein bis zwei Prozent der Bevölkerung an einer Zöliakie. Die Erkrankung äußert sich in einer Überempfindlichkeit gegenüber Gluten, einem Protein. Dieses Protein kommt in Getreidesorten vor, so zum Beispiel in Weizen, Gerste oder Roggen.

Die Forscher der TU Wien sind bei ihrer Forschung jedoch einen Weg gegangen, sie entwickelten kein Medikament, das ins Immunsystem eingreift, sondern entwickelten eins, dass die Gluten-Moleküle direkt angreift und unschädlich macht.
Durch dieses Verfahren ist die Zulassung des Medikamentes einfacher, so dass es wohl schon 2021 in Apotheken erhältlich sein kann.

Prof. Oliver Spadiut, Leiter der Forschungsgruppe Integrierte Bioprozessentwicklung an der TU Wien erklärte zu der Forschung folgendes: „Der Körper produziert Antikörper, die genau zu eindringenden Antigenen passen, wie ein Schlüssel zum Schloss – durch diese Immunreaktion werden diese Antigene unschädlich gemacht“.
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Weiter führte er aus: „Wenn man nun ein neuartiges Antikörpern-Fragment findet und herstellt, dass an das eindringende Gluten-Molekül andockt und es blockiert, ohne aber das Immunsystem anzuregen, dann kann man die Symptome der Zöliakie unterdrücken.“

So versuchten die Wissenschaftler einen Komplex aus zwei solchen neuartigen Fragmenten herzustellen. Diese Fragmente sollten das Gluten-Molekül molekular umklammern um es so zu neutralisieren. So hat es dann keine weiteren Auswirkungen mehr auf den Darm.

Dazu muss man bestimmte Bakterien so umprogrammieren, dass sie genau das gewünschte Antikörper-Fragment herstellen.

Um die gewünschten Fragmente schließlich zu produzieren, programmierten sie Escherichia-coli-Bakterien um.
Oliver Spadiut erläutert, dass die Bildung solcher Proteine in einem Bakterium ein höchst komplizierter Prozess sei. Es kann leicht passieren, dass die Proteine nicht exakt auf die gewünschte Weise gefaltet werden. Es würden dann statt der gewünschten Antikörper-Fragmente, dann sogenannte Einschlusskörperchen entstehen – kleine Partikel, die aus fehlerhaft gefalteten Proteinen bestehen.

Daher musste ein Prozess entwickelt werden, dass sich diese Einschlusskörperchen wieder auffalten, um aus ihnen die gewünschten Proteine zu gewinnen.
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Solche Prozesse, bei denen die Faltung von Proteinen gezielt geändert wird, sind bisher nicht sehr gut studiert und daher nicht sehr effizient.

„Man muss die chemischen Abläufe bei diesem Prozess sehr genau verstehen, und auf komplizierte Weise steuernd eingreifen", so Spadiut.

„Daher hat es eine Weile gedauert – aber nun haben wir ein Verfahren entwickelt, das gut reproduzierbar ist, auf industriellen Maßstab skaliert werden kann und eine sehr gute Ausbeute des gewünschten Produkts liefert."

Das Projekt der Tu Wien wurde vom Industriepartner SCIOTEC Diagnostic Technologies GmbH unterstützt, die das Medizinprodukt auf den Markt bringen will.

Das Produkt soll bereits im Jahr 2021 in gewöhnlichen Apotheken zu haben sein.

September 2018
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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