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Behandlungsmöglichkeiten bei leichten und schweren Depressionen

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Depressionen sind relativ gut behandelbar. Leichte Depressionen lassen sich meist ambulant behandeln. Mittelgradige bis schwere Depressionen kommen meist nur durch eine Kombination mit Medikamenten und einer Psychotherapiebehandlung aus.


Bei einer schweren Depression hilft meist nur eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik. Patienten können hier intensiver betreut werden und sie erhalten eine feste Tagesstruktur. Die Medikamente können hier auch unter ärztlicher Betreuung besser eingestellt werden. Zudem kommen hier meist neben der medikamentösen und psychotherapeutischen Betreuung weitere Verfahren zum Einsatz- zum Beispiel Kunst-, Musik-, oder Bewegungstherapien.

Inhalt

Antidepressiva-Medikamente gegen Depressionen
Medikamente: Verschiedene Antidepressiva-Typen
Die Psychotherapie bei Depressionen
Verschiedene Therapiemöglichkeiten
Weitere Therapiemöglichkeiten

Antidepressiva-Medikamente gegen Depressionen

Eine zentrale Rolle bei der medikamentösen Behandlung einer Depression spielen die sogenannten Antidepressiva. Diese sind darauf abgestimmt das Gleichgewicht der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Gehirn wieder herzustellen. Entgegen der langläufigen Meinung, dass diese
Medikamente abhängig machen oder die Persönlichkeit verändern stimmt nicht. Antidepressiva wirken meist erst nach zwei bis drei Wochen und nur am Anfang können Nebenwirkungen, wie Müdigkeit oder Appetitverlust, auftreten. Betroffene müssen ein wenig Geduld mitbringen, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Die Einnahme sollte mindestens über einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten erfolgen, selbst dann wenn die Beschwerden früher abklingen. Man kann dann nach dieser Zeit mit seinem Arzt die Absetzung der Medikamente besprechen. Oder ob es zur Vermeidung von Rückfallen besser ist, die Medikamente längerfristig einzunehmen.

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Medikamente: Verschiedene Antidepressiva-Typen


Es gibt zahlreiche verschiedene antidepressiv wirksame Präparate unterschiedlicher Hersteller. Deshalb sind an dieser Stelle nur die grundlegenden Antidepressiva-Typen genannt:

  • MAO-Hemmer (nicht-selektive irreversible Monoaminooxidase-Hemmer) - heute eher selten verwendet

  • RIMA (selektive reversible Monoaminooxidase-A-Hemmer) - heute eher selten verwendet

  • TZA und TeZA (trizyklische bzw. tetrazyklische Antidepressiva)

  • SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)

  • NaRIs, DAS, SNaRIs und NaSSas (Antidepressiva mit unterschiedlichen chemischen Strukturen, die sich von den bis in die 1980erJahre entwickelten Antidepressiva unterscheiden)


Bei bipolaren Erkrankungen können Lithium, Valproinsäure oder Carbamazepin die Stimmung stabilisieren. Hier ist die vorbeugende Behandlung besonders wichtig.

Bipolare Erkrankung- Die bipolare affektive Störung (auch bekannt unter der Bezeichnung manisch-depressive Erkrankung) ist eine psychische Störung und gehört zu den Affektstörungen. Sie zeigt sich bei den Betroffenen durch episodische, willentlich nicht kontrollierbare und extreme zweipolig entgegengesetzte (bipolare) Auslenkungen des Antriebs, der Aktivität und der Stimmung, die weit über dem Normalniveau abwechselnd in Richtung Depression oder Manie reichen.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Medikamenten, zu ihren Wirkungen und Nebenwirklungen, gibt Ihnen Ihr Arzt.

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Die Psychotherapie bei Depressionen


Es geht hauptsächlich in der Psychotherapie darum, depressionstypische Denkmuster, negative Gefühle und passive Verhaltensweisen abzubauen und durch positivere Verhaltensmuster zu ersetzen. Es gibt verschiedene Therapiemuster, die wichtigsten sind die kognitiven
Verhaltenstherapien, die interpersonelle Therapie und die psychoanalytische bzw. tiefenpsychologische Therapie.

Am besten wissenschaftlich belegt sind die kognitiven Verhaltenstherapien. Es werden hier drei zentrale Elemente behandelt:

Der erste Schritt besteht darin, für den Patienten wieder eine normale Tagesstruktur aufzubauen, in die bewusst angenehme Aktivitäten, aber auch Pflichten eingebaut werden. Der Betroffene soll sich dadurch weniger zurückziehen, wieder positive Erfahrungen machen und allmählich erleben, dass er es wieder schaffen kann. Körperliche Aktivität trägt dazu bei, dass sich die Stimmung verbessert.

Negative Denkmuster abzubauen ist der zweite Baustein, wie z. B. Ich mache ja sowieso alles falsch, ich kann das nicht. Der Therapeut versucht zu erfahren, woher der Patient diese Denkmuster hat und wie sich dies auf das Verhalten und die Gefühle des Patienten auswirken. Die Sichtweisen werden systematisch überprüft und schließlich durch eine realistische Denkweise ersetzt. Der Patient könnte dann zum Schluss kommen- Manchmal schaffe ich etwas noch nicht. Andere Dinge bekomme ich aber schon gut hin.


Der dritte Aspekt ist die Schwierigkeit der Patienten, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und beizubehalten. Somit konzentriert sich der Therapeut darauf, die sozialen Fähigkeiten der Betroffenen zu trainieren. So werden die Patienten in Rollenspielen und Kommunikationsübungen mit anderen in Kontakt zu treten geübt. Sie lernen hierbei auch ihre eigenen Wünsche und Meinungen selbstsicher zu vertreten. Am Ende der Therapie geht es dann darum, den Therapieerfolg zu stabilisieren und Strategien zu erlernen, um Rückfällen vorzubeugen bzw. beim ersten Wiederauftreten von Symptomen rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

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Verschiedene Therapiemöglichkeiten


Wissenschaftlich belegt, in mehreren Studien, sind auch die Wirksamkeit der Interpersonellen Therapie (IPT). Bei dieser Therapie stehen die Beziehungen zu anderen Menschen im Mittelpunkt. Behandelt werden zudem schwierige Themen, die mit der Entstehung der Depression zu tun haben könnten. Bei diesen Themen könnte es sich um den Verlust eines geliebten Menschen handeln oder aber das Ausscheiden aus dem Berufsleben sowie der Abschluss anderer wichtiger Lebensabschnitte. Zwischenmenschliche Konflikte und Kontaktschwierigkeiten gehören ebenfalls dazu. Auch hier werden diese Themen in Rollenspielen aufgegriffen oder durch den Ausdruck von Gefühlen bearbeitet.


Liegt die Ursache der Depression im inneren unbewussten Konflikt, die durch negative Erfahrungen in der Kindheit entstanden ist, wird eine psychoanalytische bzw. tiefenpsychologisch fundierte Therapie durchgeführt. Hier werden die Konflikte, die entstanden sind, dem Betroffenen bewusst gemacht und er muss sie wiederholt durchleben. Es wird bei dieser Therapieform auch mehr auf aktuelle soziale Beziehungen und Störungen eingegangen.


Gesprächspsychotherapie und Gestalttherapie sind weitere Therapieformen bei Depressionen. Bei der Gesprächspsychotherapie nimmt der Therapeut eine einfühlsame, wertschätzende Haltung ein. Dies soll dem Patienten erleichtern seine eigenen Gefühle, Wünsche und Ziele zu erkennen, um selbst eine Lösung für seine Probleme zu entwickeln

In der Gestalttherapie geht es darum, dass der Patienten seine Gefühle und Verhaltensweisen bewusster wahrnimmt. Dabei stehen die Arbeit an konkreten zwischenmenschlichen Situationen und die Beziehung zwischen Therapeut und Patient im Mittelpunkt der Therapie.

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Weitere Therapiemöglichkeiten


Ergänzend zu diesen Therapien kommen auch Kunst-, Musik- oder Tanztherapien in Frage. Dies wird vor allem im Rahmen einer stationären Behandlung angeboten. Ziel dieser Therapien ist, dem Betroffenen die Möglichkeit zu geben, seine Gefühle und Fantasien auszudrücken und so bei der Bewältigung negativer Gefühle oder Traumata zu helfen und positive Gefühle zu fördern.


Weitere zusätzliche Behandlungsansätze sind der Schlafentzug, die Elektrokrampftherapie (EKT), die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) und die Lichttherapie.

Bei schweren Depressionen wird im Rahmen eines stationären Aufenthalts der Schlafentzug eingesetzt. Die Betroffenen bleiben entweder die ganze Nacht oder während der zweiten Nachthälfte wach. Erst in der darauffolgenden Nacht dürfen sie wieder schlafen. Es tritt dadurch bei vielen Patienten eine Stimmungsaufhellung ein. Sie hält meist aber nur ein bis zwei Tage an. Die Betroffen sehen aber, dass eine Besserung möglich ist.

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Die Elektrokrampftherapie (EKT) wird bei schweren Depressionen eingesetzt, wenn die Patienten nicht mehr auf Medikamente reagieren. Bei dieser Therapie erhält der Patient unter Narkose einen kurzen elektrischen Stromstoß. Bei dieser Methode kann als Nebenwirkung eine vorübergehende Gedächtnisstörung auftreten. Es kommt jedoch bei vielen Betroffenen, nach mehreren Anwendungen, zu einem Rückgang der depressiven Symptome, so dass im Anschluss wieder eine medikamentöse Behandlung beginnen kann, um einen Rückfall in die schwere Depression zu vermeiden.


Ein neues Verfahren ist die Transkranielle Magnetstimulation (TMS). Bei diesem Verfahren werden die Nervenzellen des Gehirns durch ein Magnetfeld angeregt. Diese Methode wird zurzeit in Studien untersucht, ob sie bei Depressionen wirklich helfen kann.

Häufig wird bei Winterdepression die Lichttherapie eingesetzt, meist als Ergänzung zu Psychotherapie oder Medikamente. Betroffene sitzen dabei täglich 30 Minuten vor einem Leuchtschirm mit einer Helligkeit von mindestens 2.500 Lux.

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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.

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