Brokkoli-Pille besser als Chemotherapie
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Nachwievor halten sich Gerüchte, dass Gemüse wie Brokkoli, Kresse oder Ingwer Krebs effektiv bekämpfen könnten.
- Bisherige Studien ergaben, dass eine Substanz in bestimmten Gemüsesorten das Tumorwachstum hemmt.
- Die meisten dieser Studien wurden jedoch nicht an Menschen durchgeführt.
- Es lassen sich nun mal Laborversuche nicht einfach auf den Menschen übertragen.
Aber immer wieder schreiben Medien über Studien, die belegen sollen, dass die vermeintlich pflanzlichen Wunderwaffen gegen bösartiges Tumorwachstum helfen.
Bild: pixabay website5
Was soll man über diese Studien denken?
Die Aussage des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg lautet: „Diese Aussagen finden sich immer wieder, aber sie stehen auf sehr wackligen Füßen.“
Erst vor kurzem hatte eine Studie Hoffnung gemacht, die behauptete, dass Ingwer Krebszellen vernichten könnte, und zwar noch besser als jede Chemotherapie.
Oder aber die Forschungsarbeit von der University of South Dakota. In dieser Forschung war von Isothiocyanate die Rede, welches ein Inhaltsstoff in kreuzblütigen Gemüsesorten ist. Dazu gehören z. B. Brokkoli, Weißkohl, Blumenkohl und Kresse.
Diese Erkenntnis ist deshalb so spektakulär, weil sich aus den ruhenden Tumorstammzellen nach einer erfolgreichen Ersttherapie über kurz oder lang, neues bösartiges Gewebe bilden kann. An diese Zellen kommen selbst Chemo- und Bestrahlungstherapie nur schwer heran.
Was ist nun dran an den Studien
Verschieden Studien haben bewiesen, dass Isothiocyanate das Wachstum von Krebszellen hemmen können. So wurde im Laborversuch bewiesen, dass die Substanz Sulforaphan - ein Isothiocyanat, welches in Kohlgemüse (Brokkoli oder Blumenkohl) vorkommt, die Tumorzellen töten kann.
Diese Erfolgsmeldungen sind in diesem frühen Stadium jedoch mit Vorsicht zu betrachten. Denn sie stammen in den allermeisten Fällen aus in vitro-Studien. Das heißt, die Forscher testen den Wirkstoff an Zellkulturen in Petrischalen im Labor und nicht am Patienten selbst.
Von Versuchen in der Petrischale bis zur Anwendung eines Arzneimittels mit diesem Wirkstoff am Menschen, ist es jedoch ein weiter Weg, der mit Stolpersteinen übersät ist.
Bei solchen Laborversuchen wissen die Forscher auch noch nicht, welche Nebenwirkungen solch ein Medikament haben kann und ob es überhaupt im Körper des Menschen mit all seinen komplizierten Wechselwirkungen anschlägt.
Zurzeit gilt immer noch
In keinem Fall helfe eine Ernährungsumstellung jedoch effektiver als eine Chemotherapie, wie es bereits in den Medien angedeutet wurde.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.