Burnout erkennen, vermeiden und überwinden
Die meisten Personen setzen sich selbst so unter Druck, um den Anforderungen des modernen Lebens gerecht zu werden. Als Folge kommt es häufig zu psychischen Erkrankungen wie dem Burnout-Syndrom, welches schon jetzt zur Volkskrankheit geworden ist. Die Fehlzeiten dieser Erkrankung, ausgelöst durch Zeitdruck und Stress sind seit 1999 um fast 80 % gestiegen, das sind knapp 10 % der Ausfalltage bundesweit. Diese Daten sind vom Wissenschaftlichen Institut der AOK.
Stress wir als negativ bezeichnet, wenn die Dosis Stress häufig und ohne körperlichen Ausgleich auftritt. Negativen Stress (Disstress) empfinden wir als bedrohlich und überfordernd. Tausend Dinge sollen wir auf einmal tun und wissen eigentlich genau, dass wir das nicht schaffen können - diese Aufgaben nicht oder nur unzureichend mit einem Kraftakt schaffen werden. Es kommt aber der Zeitpunkt, wo jede körperliche Kraft am Ende ist.
Konzentrationsfähigkeit und es kommt zu Gereiztheit, Albträumen, Schlafstörungen, Magen-Darmproblemen und Bluthochdruck. Alles können Symptome sein, die durch Stress ausgelöst werden. Zum anderen schwächt Dauerstress das Immunsystem und kann Herzerkrankungen, Lungenleiden und Rückenschmerzen begünstigen. Gipfel dieser Entwicklung ist schließlich das Burnout-Syndrom, an dem immer mehr Menschen leiden.
Oft kann schon ein wenig Sport als Ventil zum Stressabbau ausreichend sein. Man sollte aber immer darauf achten, nicht hier auch noch Stress aufzubauen, das heißt, einfach nicht übertreiben, weder in der Freizeit noch im Beruf - alles ein wenig lockerer sehen.
Eigene Erwartungen überprüfen: Die eigenen Motivationsgründe genauer überprüfen und unrealistische Erwartungen aufgeben.
Arbeitssituation überprüfen: Eventuell lässt sich auf der Arbeitsstelle etwas ändern, eine etwas bessere Kommunikation mit den Kollegen führen, manche Aufgaben lassen sich im Team besser lösen, andere Aufgaben abgeben, eine Weiterbildung kann auch ein neuer Motivationsschub sein, denkbar ist auch der Wechsel in einen anderen Arbeitsbereich.
Pausen einplanen: Man sollte für regelmäßige Erholungspausen sorgen, ausreichend Freizeit, sich zwischendurch für ein paar Minuten mit schönen Dingen ablenken (Musik, Familienfotos oder Freunde), ein einfacher Blick ins Grüne, Entspannungstechniken erlernen (autogenes Training, Yoga, Muskelrelaxion-Jakobsen).
Soziales Netz stärken: Familie, Freunde, Partner können Rückhalt geben.
Gesund leben: Feste Schlafenszeiten, ausgewogene Ernährung, regelmäßig bewegen.
Das Behandlungsziel ist, die negativen Gedanken durch positive zu ersetzen und das Selbstbewusstsein des Patienten zu stärken. Die Patienten sollen lernen ihre Gefühle deutlicher wahrzunehmen und auszudrücken. Der Druck, der von außen kommt, soll besser erkannt werden, um sich besser gegen diesen Druck zu behaupten. In der Therapie übt man auch Konflikt- und Stressbewältigung, der Austausch mit anderen Betroffenen kann ebenfalls hilfreich sein, im Rahmen einer Gruppentherapie.
Es geht im Ganzen darum seine eigenen Verhaltensweisen, die zur Überlastung und Überforderung beigetragen haben, zu verändern.
Stress gehört zum Alltag, er kann in der richtigen Dosierung zur Leistungssteigerung führen, aber wenn keine Entspannung mehr möglich ist, wird Stress zum Problem. In der heutigen Zeit, wo die Belastung des Einzelnen in Beruf und Familie durch Zeitmangel, Termindruck und ein stetig wachsendes Arbeitsvolumen erhöht werden, kommt es häufig zu Problemen. Oft kommen dann noch Sorgen um den Arbeitspatz oder private und finanzielle Sorgen hinzu. Der Druck auf Körper und Seele wird laufend erhöht, man steht ständig unter Strom.
Deshalb sollte man bei ersten körperlichen Anzeichen, wie Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen diese als Warnzeichen sehen und nach Entspannung suchen.
Entspannen kann man schon mit ganz einfachen Maßnahmen, wie z. B. ein längerer Spaziergang, einfach im Sessel sitzen und ein gutes Buch lesen oder seine Lieblingsmusik hören. Ein regelmäßiges Ausdauertraining stärkt zusätzlich das Herz-Kreislauf-System und baut Stresshormone ab und macht den Kopf frei.