E-Zigarette Juul ab heute im Verkauf
Archiv
Ab heute, Mittwoch (20.12.18) ist die umstrittene E-Zigarette Juul aus den USA auch in Deutschland zu kaufen.
Im gesamten Bundesgebiet beginnt der Verkauf in ca. 1.000 Tabakgeschäften und in sogenannten Vape Stores. Das teilte die Tochtergesellschaft Juul Labs in Hamburg mit.
Die neue E-Zigarette sieht aus wie ein USB-Stick und steckt voller Nikotin. Nach der Markteinführung in den USA, wo der Hauptsitz von Juul Labs liegt, hat die E-Zigarette schon hunderttausende Jugendliche abhängig gemacht.
Die Hersteller selbst versprechen auf ihrer Präsentation der E-Zigarette Juul, dass sie nur erwachsene Raucher vom Tabakkonsum abbringen wollen, haben aber gleichzeitig einen härteren „Hit“ in ihrer E-Zigarette.
In den USA ist diese E-Zigarette, die einen USB-Stick ähnelt, jedoch vor allem bei Jugendlichen beliebt. Für viele der Jugendlichen dürfte es der erste Kontakt mit dem Suchtmittel Nikotin sein.
In den USA sind so in kurzer Zeit hunderttausende Jugendliche abhängig von der E-Zigarette geworden.
Bei heranwachsenden Jugendlichen gelten die E-Zigaretten mit ihrem Coolen Design und süßlichen Geschmack als inn.
So beklagt die amerikanische Drogenbehörde FDA, dass sich der Konsum von E-Zigaretten auf den Schulhöfen rapide schnell ausbreitet.
So schrieb Scott Gottlieb, Chef der FDA, schon im September „Die Ausbreitung der Verdampfer an Schulen habe "Ausmaße einer Epidemie" erreicht. Zum damaligen Zeitpunkt ging Scott Gottlieb medienwirksam gegen das Unternehmen Juul Labs vor. So ließ er in deren Firmensitz Unterlagen beschlagnahmen und drohte der Firmenleitung, dass sie überzeugende Maßnahmen vorlegen müsse, wie sie Minderjährige vor Juul schützen wolle. Sollte das nicht geschehen, drohte der FDA-Chef den Herstellern die Lizenz zu entziehen.
Ein Ergebnis der Überprüfung liegt noch nicht vor.
Inzwischen hat Juul jedoch angekündigt, dass sie Liquids, die etwa nach Mango oder Sahne schmecken, nicht mehr in Läden verkaufen wolle.
So kam die Firma einer Ankündigung der FDA zuvor, die den Verkauf solcher süßen Geschmacksrichtungen in Geschäften und Tankstellen verbieten wollte.
In Deutschland sind jetzt, da es die Juul E-Zigarette auch bei uns gibt, Eltern und Ärzte besorgt sein.
Juul soll auf dem deutschen Markt in fünf Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Apfel oder Mango, mit einem Nikotingehalt von 20 Milligramm (je Milliliter der verdampfenden Flüssigkeit) angeboten werden. Das entspreche dem zulässigen europäischen Höchstwert. Deutschland ist der siebte Markt, auf dem Juul zu kaufen ist.
Bild: pixabay website5
In den USA selbst wird Juul mit einem deutlich höheren Nikotinwert, als in Europa zulässig verkauft.
Das von zwei Stanford-Studenten in Kalifornien gegründete Start-up konnte gegen Großkonzerne wie Philip Morris in den USA einen Marktanteil bei E-Zigaretten von 70 Prozent erreichen.
E-Zigaretten in Deutschland
Nach Aussage des Verbandes der E-Zigaretten-Handel gab es in Deutschland 2016 geschätzte 3,5 Millionen Menschen, die zumindest gelegentlich E-Zigaretten geraucht haben.
Der Markt der E-Zigaretten wird in Deutschland auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt.
In der E-Zigarette wird kein Tabak verbrannt, aber bei der elektronischen Variante enthält der Rauch viele schädliche Stoffe. Auch birgt die E-Zigarette ein hohes Abhängigkeitspotenzial durch das enthaltende Nikotin.
Einrichtungen wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigen, dass ausgewählte Hauptschadstoffe des Rauchs - darunter krebserzeugende Substanzen - im Dampf der E-Zigarette deutlich reduziert sind. Das bedeute aber nicht, dass Tabakerhitzer harmlos sind. Denn auch wer E-Zigarette raucht, nimmt krebserregende Substanzen auf.
Vorheriger Beitrag: Verkauf von Brustimplantaten teilweise ausgesetzt
Nächster Beitrag: Kombipräparate bei Erkältung – Stiftung Warentest rät ab
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.