Echinokokkose - Gefährliche Wurmerkrankung
Krankheiten
Echinokokkose ist eine durch den Fuchs- oder Hundebandwurm hervorgerufene lebensbedrohliche Infektion. Abhängig, je nach betroffenen Organen, äußern sich die Symptome. In den meisten Fällen ist die Leber betroffen.
Bei dieser Erkrankung unterscheidet man zwischen der Infektion mit dem Kleinen Fuchsbandwurm, der alveoläre Echinokokkose (Echinococcus multilocularis) und der Infektion mit dem Kleinen Hundebandwurm, der zystische Echinokokkose (Echinococcus granulosus).
Ein weltweites Problem ist der Fuchsbandwurm, während der Hundebandwurm nur in bestimmtem Regionen zu beobachten ist, darunter aber auch Mitteleuropa und besonders Süddeutschland.
Deutschlandweit gab es im Jahr 2014 eine Infektion mit dem Hundebandwurm in 66 Fällen (zystische Echinokokkose). Betroffen von einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm (alveoläre Echinokokkose) waren 16 Menschen. Das meldete das Robert-Koch-Institut für das Jahr 2014.
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Inhalt
Die Erreger
Ursachen und Symptome
Die Erreger
Zystische Echinokokkose: Der Auslöser dieser Erkrankung ist der Dreigliedrige Hundebandwurm (Echinococcus granulosus). Der Haushund ist der Hauptwirt. Der Erreger siedelt sich im Dünndarm des Hundes an. Rind, Schwein, Pferd, Schaf oder Mensch sind Zwischenwirte und infizieren sich durch Aufnahme der Wurmeier. Die flüssigkeitsgefüllten Zysten (Hyatiden) entwickeln sich dann in deren Organen, überwiegend in Leber und Lunge. Aus diesen entwickeln sich zahlreiche Larvenstadien. Im Hund, wenn er diese larvenhaltigen Eingeweide frisst, entwickeln sie sich zu adulten (erwachsenen) Würmern.
Alveoläre Echinokokkose: Verursacht wird die Erkrankung durch den Fünfgliedrigen Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Wie der Name schon sagt, ist der Hauptwirt dieses Wurmes der Rotfuchs. In seltenen Fällen ist es auch der Haushund oder die Katze. Durch Aufnahme der Wurmeier infizieren sich Zwischenwirte wie Nager oder der Mensch. In deren Organen, vor allem der Leber, entwickeln sie sich zu kleinblasigem tumorartig wachsendem Larvengewebe. Zu adulten Würmern entwickeln sich die Larven im Darm des Fuchses durch die Aufnahme der Nager.
Infektionswege
Die infizierten Endwirte scheiden die Würmer mit dem Kot aus. Eine Infektion des Menschen erfolgt über die orale Aufnahme, z. B. durch mit Wurmeiern belastete Lebensmittel oder aber durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden, Katzen und Füchsen. Genannt sei hier der Jäger. Eine Infektion von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Ursachen und Symptome
Hundebandwurm: Der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) bildet Zysten in den Organen, das sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Die Zysten verdrängen das umliegende Gewebe und es kommt dazu, dass körpereigenes Gewebe sich um die Zyste bildet. Die Zysten kommen meist einzeln vor.
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Die Echinokokkose kann viele Jahre unauffällig bleiben. Erst wenn die Zysten in dieser Zeit immer größer werden, können die Organe in denen sie sich befinden, geschädigt werden. Es kommt dann zu einen Druckgefühl und Kompressionen von Nerven, Gefäßen oder Organen. Die Symptomatik hängt dann vom betroffenen Organ ab. Im Verlauf der Krankheit ist auch eine Infektion mit Bakterien möglich. Meist sind die Symptome unspezifisch, wie z. B. Unwohlsein, Gewichtsverlust und Allergischen Reaktionen durch Austritt von Zystenflüssigkeit. Seltener kommt es zur Bildung von Verbindungsgängen zwischen Zyste und Gallenwegen oder den Bronchien (zystobiläre und zystobronchiale Fisteln).
Die Leber ist zu 70% bei einer zystischen Echinokokkose betroffen, zu 20 % die Lunge oder andere Organe oder Gewebe. Leberzysten können mehrere Zentimeter im Durchmesser erreichen. Dann kann sie der Arzt eventuell durch die Bauchdecke ertasten. Eines der ersten Symptome sind oft Bauchschmerzen.
Unter Umständen reißen die infektiösen Bläschen auf und ihr Inhalt tritt aus. Dies kann zu allergischen Reaktionen, bis hin zu einem allergischen Schock führen. Durch dieses Ereignis können die Hundebandwurm-Finnen sich in anderen Organen ansiedeln (sekundäre Echinokokkose). Betroffen sind dann häufig das Bauchfell (Peritoneum), das Rippenfell (Pleura) oder Lunge, Gehirn, Herz und Knochen. Die jeweiligen Symptome richten sich dann nach dem jeweils betroffenen Organ. Häufig kommt es vor, dass eine Infektion mit dem Hundebandwurm von allein, ohne Therapie wieder ausheilt (Spontanremission).
Fuchsbandwurm: Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) betrifft überwiegend die Leber. Durch das tumorartig wachsende Larvengewebe wird das Organ nach und nach zersetzt. Nach Jahren kommt es dadurch häufig zu einem Druckgefühl im Oberbauch. Durch das Larvenwachstum werden Blutgefäße oder die Gallengänge zusammengedrückt. Daher kann es als Folge der Infektion schließlich zu einem Gallestau (Cholestase) mit Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute (Ikterus) kommen.
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Wird die Pfortader eingeengt, kann ein Pfortader-Hochdruck entstehen, der wiederum zum Beispiel die Entwicklung von Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) begünstigen kann.
Das betroffene Gewebe wächst auch über die Leber hinaus in die umgebenden Strukturen, wie z. B. Bauchspeicheldrüse, Magen, Bauchfell, Blutgefäße, Zwerchfell, Lunge oder Herz. Durch eine Streuung über Blut und Lymphe können auch weit entfernte Organe wie Lungen und Gehirn erreicht werden. Unbehandelt führt die Fuchsbandwurm-Infektion zum Tod.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.