Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Der einjährige Beifuß ist z. B. in China schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze bekannt. Die Heilkraft der Pflanze geriet jedoch für eine lange Zeit in Vergessenheit. Während des Vietnamkrieges suchten chinesische Forscher nach einem Mittel gegen Malaria und suchten auch in alten Quellen. So stießen sie in diesen alten Quellen auf den einjährigen Beifuß. Mit den Extrakten des Beifußes wurden dann verschiedene Testreihen im Labor durchgeführt. Nach diesen Testreihen stand für die Wissenschaftler fest, dass der einjährige Beifuß gegen Malaria eingesetzt werden kann.
Der erkannte Wirkstoff „Artemisinin“ wird seit dem Jahr 2002 als Malariamittel von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt. Zudem bekam die Chinesin Youyou Tu im Jahre 2015 den Medizinnobelpreis für ihre Entdeckung verliehen.
Der volkstümliche Name des einjährigen Beifußes lautete „Qing-Guo“.
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Inhalt
Einjähriger Beifuß – Pflanzenbeschreibung
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Geschichte
Einjähriger Beifuß Verwendete Pflanzenteile/Inhaltsstoffe
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Heilwirkung
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Anwendungsbereiche
Einjähriger Beifuß – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Anwendung
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Teerezept
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Tinktur
Einjähriger Beifuß – Pflanzenbeschreibung
Wie der Name schon sagt, ist der einjährige Beifuß eine einjährige Pflanze. Heimisch ist die Heilpflanze in Vietnam und China. Durch die bekanntgewordene Wirkung der Inhaltsstoffe, die gegen Malaria eingesetzt werden, wird sie jedoch zunehmend weltweit angebaut.
Der einjährige Beifuß ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler.
Bevorzugt wächst die Pflanze auf kargen Böden, da sie nicht allzu viel Wasser benötigt. Der einjährige Beifuß erreicht eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern.
Die Blätter erinnern an Farnblätter, da sie groß und vielfach gefiedert sind. Ab September blüht der einjährige Beifuß gelb. Ab Oktober entwickeln sich aus den Blüten winzige Samen.
Der Geruch der Pflanze ist stark balsamisch nach Kampfer, Thymian oder Minze.
Der einjährige Beifuß gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) und der wissenschaftliche Name lautet „Artemisia annua“.
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Geschichte
Der einjährige Beifuß zählt zu den ältesten Heilpflanzen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der einjährige Beifuß als kühlendes Mittel. In der Antike wurde die Pflanze z. B. gegen Fieber eingesetzt. Die heilende Wirkung der Pflanze geriet jedoch in Vergessenheit. Erst als chinesische Wissenschaftler während des Vietnamkrieges nach einem Mittel gegen Malaria forschten, stießen sie in alten Schriften auf den einjährigen Beifuß. Im Labor wurden mit Extrakten des Beifußes Versuche durchgeführt. Danach stand fest, dass der Beifuß gegen Malaria eingesetzt werden kann.
Seit 2002 ist der Wirkstoff Artemisinin aus dem einjährigen Beifuß als Malariamittel von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt.
Angenommen wird, dass die Inhaltsstoffe des einjährigen Beifußes nicht nur gegen Malaria helfen, sondern auch gegen Bakterien, Milben und Würmer eingesetzt werden können.
Auch laufen Forschungen, ob die Extrakte gegen Krebs helfen.
Einjähriger Beifuß Verwendete Pflanzenteile/ Inhaltsstoffe
Medizinisch verwendet von der Heilpflanze werden die Blätter und der Samen.
Die Heilpflanze hat folgende gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe:
So zum Beispiel:
- Beta-Sitosterol
- ätherische Öle
- Flavonoide
- Artemisinin
- Menthol
- Thymol
- Cumarin
Der wichtigste Inhaltsstoff im einjährigen Beifuß ist das Artemisinin. Insgesamt hat die Heilpflanze einige hundert Inhaltsstoffe. Viele dieser Inhaltsstoffe sind heute gut erforscht.
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) – Heilwirkung
Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken z. B.:
- fungizid
- fiebersenkend
- antibakteriell
- blutstillend
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) - Anwendungsbereiche
Extrakte des einjährigen Beifußes können bei vielerlei Beschwerden eingesetzt werden.
So zum Beispiel bei:
- Menstruationsbeschwerden
- Erkältung
- Nachtschweiß
- Verdauungsschwäche
- Blähungen
- Verdauungsschwäche
- Wechseljahresbeschwerden
- Durchfall
Einjähriger Beifuß – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Empfindliche Menschen mit Allergien können bei einem Hautkontakt mit dem einjährigen Beifuß eine allergische Reaktion auslösen.
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) - Anwendung
Extrakte des einjährigen Beifußes kann man wahlweise als Tee oder Tinktur anwenden. Die häufigste Art ist jedoch den Beifuß als Tee anzuwenden.
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) - Teerezept
Um einen Tee aus Beifuß herzustellen benötigt man zwei Teelöffel einjährigen Beifuß.
Man übergießt den Beifuß mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt den Sud für 10 Minuten ziehen. Danach wird abgeseiht.
Man trinkt täglich ein bis drei Tassen in kleinen Schlucken.
Nach sechs Wochen Daueranwendung sollte man eine Pause einlegen und vorübergehend einen Tee mit ähnlicher Wirkung trinken. Danach kann man wieder zum Beifuß-Tee greifen.
Die Samen des einjährigen Beifußes stärken als Tee getrunken die Verdauung, lindern Blähungen und Magen-Darm-Krämpfe.
Einjähriger Beifuß (Artemisia annua) - Tinktur
Um eine Tinktur herzustellen, füllt man die Blätter des einjährigen Beifußes in ein Schraubdeckelglas. Die Blätter werden mit Doppelkorn oder Weingeist übergossen, bis alles bedeckt ist.
Das verschlossene Glas sollte für sechs Wochen zur Seite gestellt werden, um zu ziehen. Danach wird abgeseiht und die Flüssigkeit in eine dunkle Flasche abgefüllt. Von dieser Tinktur nimmt man täglich drei Mal 10 bis 50 Tropfen ein. Ist einem die Tinktur zu intensiv, kann sie mit Wasser verdünnt werden.
Fazit: Der einjährige Beifuß ist eine Heilpflanze der besonderen Art. So ist zum Beispiel die Wirkung gegen Malaria wissenschaftlich belegt und es laufen Untersuchungen zu weiteren Erkrankungen. So machte die Pflanze auch schon Schlagzeilen als Antikrebsmittel oder gegen multiresistente Plasmodium-Stämme. Hier ist die Studienlage jedoch noch sehr dünn, da die Forschung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen steckt.
Auch wird der Einjähriger Beifuß vom Max-Planck-Institut in Potsdam auf seine antivirale Wirkung gegen Covid-19 untersucht.
Zu beachten ist, dass der einjährige Beifuß nicht mit dem gewöhnlichen Beifuß zu verwechseln ist. Dieser ist bei uns z. B. als Küchengewürz bekannt. Es werden auch unserem einheimischen Beifuß (Artemisia vulgaris) eine heilende Wirkung nachgesagt. Vor allem was Verdauung und Völlegefühl betrifft.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.