Empfängnisverhütung - Welche Methode ist am besten?
Symptome
Die Frage, welche Methode der Empfängnisverhütung am geeignetsten für die Frau ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die vielen verschiedenen Methoden stellen die Frauen vor die „Qual der Wahl“ und das „Für und Wider“ der einen oder anderen Methode will gut überlegt sein. Die Pille zum Beispiel wird mit dem größten Anteil von 55 % zur Empfängnisverhütung genutzt, vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt sie jedoch nicht. Hier ist das Kondom die bessere Wahl.
Egal welche der vielen wie folgt aufgezeigten Methoden Sie wählen: Ein regelmäßiger Besuch bei Ihrem Frauenarzt und eine Beratung sollte unbedingt wahrgenommen werden. Die Entscheidung liegt dann trotzdem bei Ihnen.
Bei einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale bei Erwachsenen, die Mittel zur Empfängnisverhütung anwenden, ergab sich:
55 % Pille (seit 1960 auf dem Markt)
36 % Kondome
11 % Spirale
2 % Vaginalring und Dreimonatsspitze
1 % Hormonimplantate, Temperatur-Methode, Babycomputer
3 % Sterilisation des Mannes
2 % Sterilisation der Frau
Diaphragma (Verhütungskappe)
Natürliche Verhütungsmethoden
Sterilisation der Frau
Sterilisation beim Mann (Vasektomie)
Die „Pille danach“
Welche Methode ist am sichersten?
Die Sicherheit einer Verhütungsmethode wird mit dem sogenannten Pearl-Index berechnet (nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl (1879–1940)). Der Pearl-Index nennt die Zahl der Schwangerschaften, die eintreten, wenn hundert Frauen ein Jahr lang ein bestimmtes Verhütungsmittel anwenden. Ein niedriger Pearl-Index heißt: wenig Schwangerschaften und somit hohe Sicherheit der Verhütungsmethode. Ein höherer Pearl-Index heißt: mehr Schwangerschaften und geringere Sicherheit. Bei jungen Frauen, die überhaupt nicht verhüten liegt der Pearl-Index entsprechend hoch, bei 80. Mit zunehmendem Alter sinkt der Index bis hin zu Menopause, wo der Pearl-Index dann auf Null sinkt.
Antibabypille
Bei der Antibabypille handelt es sich um ein hochwirksames Medikament und nicht jede Frau verträgt die Pille. Vor deren Einnahme sind eine Untersuchung und ein Gespräch beim Gynäkologen unbedingt erforderlich.
Vorteile: Gilt immer noch als sicherste Methode der Empfängnisverhütung, vorausgesetzt die Pille wird korrekt angewendet. Einige Pillen können sich positiv auf Hautunreinheiten, fettige Haut und Akne auswirken. Gestagene können Haarausfall und fettiges Haar verringern. Die Regelblutung kann verkürzt und abgeschwächt auftreten. Menstruationsbeschwerden können nachlassen. Bei Einnahme der Pille lässt sich auf den Tag genau sagen, wann die Regelblutung einsetzt. Man kann auch die Pille über einen gewissen Zeitraum durchweg einnehmen und hat dann überhaupt keine Regelblutung (z. B. bei einer Reise), dies sollte aber mit dem Gynäkologen besprochen werden. Nach Absetzen der Pille, auch nach einer längeren Einnahme, ist es normalerweise möglich, innerhalb von kurzer Zeit schwanger zu werden. Die Einnahme der Pille 1 x pro Tag morgens oder abends ermöglicht jederzeit ein spontanes Liebesleben.
Nachteile: Erbrechen oder Durchfall verhindern beispielsweise die Wirkung, da die Pille erst gar nicht vom Körper aufgenommen wird. Auch die Einnahme von anderen Medikamenten, z. B. Antibiotika, können die Wirksamkeit gefährden. Außerdem können Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, unregelmäßige Blutungen (Zwischenblutungen, z. B. bei einer leichten Pille), Brustspannen, Kopfschmerzen und eine Beeinträchtigung der sexuellen Lust auftreten. Ein Thromboserisiko (Gerinnsel in einem Blutgefäß) in Zusammenhang mit der Einnahme der Pille kann auftreten. Das Risiko ist erhöht bei Frauen, die rauchen, übergewichtig sind, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus haben und bei erblichen Vorbelastungen sowie bei Langstreckenflügen. Die Pille sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Kosten
- Für Frauen unter 18 Jahre kostenfrei.
- Für Frauen ab 18 Jahre bis 20 Jahre kostenfrei (evtl. Rezeptgebühr 5,00 Euro)
- Für Frauen ab 20 Jahre ca. 10,00 Euro – 15,00 Euro monatlich.
Die Pille ist rezeptpflichtig.
Minipille
Im Vergleich zu der Pille enthält die Minipille nur das Gelbkörperhormon Gestagen. Der enthaltene Wirkstoff Levonorgestrel führt zur Verdickung des Schleims im Gebärmutterhals und verhindert somit das Eindringen von Spermien. Ein Eisprung findet jedoch statt. Die Minipille, die das Gestagen Desogestrel enthält, verhindert den Eisprung.
Vorteile: Wirksam ab dem ersten Tag der Einnahme. Weniger Nebenwirkungen als bei der normalen Pille. Gut geeignet bei Frauen, die Östrogene nicht vertragen. Nach Absetzen der Minipille ist eine Schwangerschaft zeitnah wieder möglich. Kann während der Stillzeit eingenommen werden.
Nachteile: Eine disziplinierte Einnahme täglich zur gleichen Zeit ist bei der Minipille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel unbedingt erforderlich, da sonst der Empfängnisschutz nicht gewährleistet ist (bei der Minipille, die das Gestagen Desogestrel enthält, kann die Pille auch schon mal ein paar Stunden später eingenommen werden). Die Minipille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel gilt als nicht ganz so sicher wie die normale Pille (Kombinationspille). Magen- und Darmprobleme können die Wirksamkeit der Minipille beeinträchtigen und es sollte in dem Fall zusätzlich verhütet werden. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, z. B. Antibiotika, verringern die Sicherheit des Empfängnisschutzes.
Kosten
- Für Frauen unter 18 Jahre kostenfrei.
- Für Frauen ab 18 Jahre bis 20 Jahre kostenfrei (evtl. Rezeptgebühr 5,00 Euro)
- Für Frauen ab 20 Jahre ca. 10,00 Euro – 15,00 Euro monatlich.
Die Minipille ist rezeptpflichtig.
Vaginalring (Hormonring)
Der Vaginalring ist ein Plastikring, der in die Scheide eingeführt wird und für drei Wochen darin verbleibt. Nach einer 1-wöchigen Pause wird ein neuer Ring eingeführt. Der Ring gibt Gestagen und Östrogen ab, die den Eisprung hemmen.
Vorteile: Die Sicherheit ist hierbei auch bei Durchfall und Erbrechen gegeben, da die Hormone direkt über die Scheidenwand in den Blutkreislauf gelangen und nicht wie bei der Pille über den Verdauungstrakt. Die Hormone des Vaginalrings sind niedriger dosiert als bei der Pille oder dem Hormonimplantat. Der Vaginalring ermöglicht eine gute Zykluskontrolle. Durch das Wechseln des Vaginalrings weiß man ziemlich genau, wann die Monatsblutung einsetzt. Schwächere und kürzere Monatsblutung.
Bild: fotolia.de
Nachteile: Ein Wirkungsverlust kann eintreten, wenn der Ring länger als drei Stunden aus der Scheide genommen wird. Mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Scheidenentzündungen, Ausfluss aus der Scheide, Akne, Übelkeit, Brustspannen. Aber auch schmerzhaftere Monatsblutungen sind möglich. Der Vaginalring ist während der Stillzeit nicht geeignet.
Kosten
- 3-er Packung kostet 45,00 Euro (für 3 Monate), also 15,00 monatlich.
Der Vaginalring ist rezeptpflichtig.
Hormonspirale
Die Hormonspirale (aus Kunststoff) wird für die Dauer von 3 Jahren vom Arzt in die Gebärmutter eingesetzt, gibt dort direkt das Hormon Gestagen ab und bewirkt dadurch eine örtliche Veränderung in der Gebärmutter. Der Eisprung wird bei dieser Methode nicht gehemmt.
Vorteile: Keine Anwendungsfehler möglich und daher sicher. Die Regelblutung ist häufig schwächer, kürzer und weniger schmerzhaft. Geringeres Thromboserisiko wie bei der Pille oder dem Hormonring. Kann auch bei bestimmten Gerinnungsstörungen als Verhütungsmittel zum Einsatz kommen. Keine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, da das freigesetzte Gestagen überwiegend nur örtlich wirkt. Die Hormonspirale ist auch während der Stillzeit geeignet.
Nachteile: Spätestens sechs Wochen nach Beginn der letzten Monatsblutung sollte die Regelblutung einsetzen, da sonst aus verschiedenen Gründen (z. B. Verrutschen der Spirale) eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann. Das Risiko für eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft ist etwas erhöht. In den ersten Monaten können vermehrt Schmierblutungen auftreten. Auch Zwischenblutungen können auftreten. Eher selten sind Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Gewichtsveränderungen, Libidoverlust, depressive Verstimmungen und Brustspannen. Bei ca. 20 % der Frauen, die die Hormonspirale schon länger anwenden, schwächt die Menstruation sich ab oder bleibt aus (Amenorrhö). Die Gefahr der sogenannten Zystenbildung des Eierstocks ist bei etwa jeder Zehnten Anwenderin der Hormonspirale zu verzeichnen. Auch Unterleibsentzündungen sprechen gegen die Verhütung mit einer Spirale.
Kosten
- Die Hormonspirale kostet zwischen 250 und 400 Euro. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und für das Einlegen der Spirale. Monatlich umgerechnet betragen die Kosten hierfür zwischen ca. 7,00 Euro bis 11,00 Euro. (Verbleib der Spirale 3 Jahre)
Verhütungspflaster
Verhütungspflaster geben Hormone Östrogen und Gestagen über die Haut ab und müssen einmal wöchentlich gewechselt werden.
Vorteile: Erbrechen und Durchfall haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit. Es gilt als relativ sicher.
Nachteile: Eine Unsicherheit besteht darin, dass sich das Pflaster ablösen kann oder von der Haut nicht vertragen wird. Die Wirksamkeit der Empfängnisverhütung gilt dann nicht mehr als sicher. Aufgrund der Hormonabgabe kann es zu unregelmäßigen Blutungen kommen. Es können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Brustspannen auftreten. Bei übergewichtigen Frauen ist die Wirkung des Pflasters vermindert. Bei Frauen mit Thromboseneigung, Bluthochdruck oder Lebererkrankungen sowie bei Raucherinnen über 35 Jahre eignet sich das Hormonpflaster nicht. Das Verhütungspflaster sollte während der Stillzeit nicht verwendet werden.
Kosten
- Dreimonatspackung etwa 40 Euro, also 13,50 Euro monatlich.
Das Verhütungspflaster ist rezeptpflichtig.
Hormonimplantat (Hormonstäbchen)
Hormonimplantate (Gestagen) gelten als sehr sicher. Das Implantat wird durch einen kleinen Eingriff unter die Haut gelegt und gibt kleine Hormonmengen ab, die den Eisprung hemmen und den Zervixschleim verdicken. Das Hormonstäbchen verbleibt für drei Jahre unter der Haut.
Vorteile: Einnahmefehler sind bei dieser Methode ausgeschlossen. Die Methode gilt als sehr sicher. Das Hormonimplantat ist sofort nach Einsetzen wirksam und besonders für Frauen geeignet, die kein Östrogen vertragen. Menstruationsbeschwerden können sich verbessern. Nach Entfernen des Implantats ist die Fruchtbarkeit relativ rasch wieder hergestellt und eine Schwangerschaft möglich. Das Hormonimplantat darf auch während der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile: Hormonbedingte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Hautunreinheiten und Gewichtszunahme sind möglich. Die Monatsblutung kann sich verlängern und es können Zwischenblutungen auftreten. Bei längerer Anwendung über Monate kann die Blutung auch ganz ausbleiben.
Kosten
- Das Hormonimplantat kostet etwa 300 Euro zuzüglich ca. 40 Euro für das Entfernen. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und für das Einlegen des Hormonimplantats. Monatlich umgerechnet betragen die Kosten hierfür ca. 9,50 Euro (Verbleib des Hormonimplantat 3 Jahre).
Dreimonatsspritze
Der Wirkstoff ist das Hormon Gestagen in hochdosierter Form. Es wird alle drei Monate in den Gesäß- oder Oberarmmuskel injiziert.
Vorteile: Diese Verhütungsmethode gilt als sicher, allerdings muss der Zeitrahmen bis zur nächsten Injektion eingehalten werden. Magen- und Darmbeschwerden beeinflussen die Sicherheit nicht. Die Dreimonatsspritze kann auch in der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile: Es kann zu Unregelmäßigkeiten bei der Monatsblutung kommen sowie zu Schmier- und Zwischenblutungen. Eher selten sind starke Dauerblutungen. Frauen, die sich für die Dreimonatsspritze entscheiden, sollten wissen, dass es bei einem Schwangerschaftswunsch und der Beendigung dieser Methode sehr lange dauert, bis sich die Fruchtbarkeit wieder einstellt. Für Frauen mit einem Osteoporose-Risiko ist die Dreimonatsspritze nicht geeignet. Aufgrund des hohen Gestagengehalts kann es zu einer Verminderung der Mineralknochendichte kommen. Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Gewichtszunahme, Akne und Depressionen können auftreten.
Kosten
- 30 Euro für 3 Monate, also 10,00 Euro monatlich.
Die Dreimonatsspritze ist rezeptpflichtig.
Kupferspirale
Die Kupferspirale ist genau wie die Hormonspirale aus Kunststoff, aber mit Kupfer umwickelt. Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt und kann dort bis zu fünf Jahren verbleiben. Die genaue Wirkung ist unklar, jedoch wird der Schleim in der Gebärmutter so verändert, dass die Spermien nicht zur Eizelle gelangen bzw. die Einnistung einer doch befruchteten Eizelle verhindert wird.
Vorteile: Die Kupferspirale ist hormonfrei. Anwendungsfehler sind so gut wie ausgeschlossen und sie gilt als sicher. Die Kupferspirale kann auch während der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile: Mit der Spirale kann sich die Monatsblutung verstärken und verlängern sowie Schmier- und Zwischenblutungen sind möglich. Der Regelschmerz kann sich verstärken. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht bis zu vier Monaten nach Einsetzen der Spirale. Ein Verrutschen oder Ausstoßen der Spirale ist möglich.
Kosten
- Die Kupferspirale kostet zwischen 120 und 200 Euro. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und für das Einlegen der Spirale. Monatlich umgerechnet betragen die Kosten hierfür zwischen ca. 2,00 Euro bis 3,50 Euro (Verbleib bis zu 5 Jahren).
Kupferkette
Die Kupferkette wirkt ähnlich wie die Kupferspirale. Da sie keinen festen Rahmen hat, passt sie sich der Gebärmutter gut an.
Vorteile: Anwendungsfehler sind so gut wie ausgeschlossen und sie gilt als sicher. Die Kupferspirale ist hormonfrei und kann auch in der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile: Mit der Kupferkette kann sich die Monatsblutung verstärken und verlängern sowie Schmier- und Zwischenblutungen sind möglich. Der Regelschmerz kann sich verstärken. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht bis zu vier Monaten nach Einsetzen der Spirale. Ein Verrutschen oder Ausstoßen der Kupferkette ist möglich.
Kosten
- Die Kupferkette kostet zwischen 200 und 330 Euro. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und für das Einlegen der Kupferkette. Monatlich umgerechnet betragen die Kosten hierfür zwischen ca. 3,50 Euro bis 5,50 Euro.
Kondom
Das Kondom ist wohl die bekannteste und älteste Methode der Empfängnisverhütung. Es gilt zwar als relativ sicher bei richtiger Anwendung, jedoch nicht so sicher wie die hormonellen Präparate. Das Kondom ist in Apotheken und Drogeriemärkten rezeptfrei erhältlich.
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Vorteile: Keine Nebenwirkungen. Es schützt wie kein anderes Empfängnisverhütungsmittel vor Übertragung bestimmter Krankheiten beim Geschlechtsverkehr wie HIV/AIDS, Gonorrhoe (Tripper), Syphilis oder Hepatitis B. Ein Kondom kann oder sollte sogar zusätzlich genutzt werden, gerade bei Männer und Frauen, die sich nicht sicher sind, dass ihr Sexualpartner gesund ist.
Nachteile: Die Zuverlässigkeit ist nur bei richtiger Anwendung gegeben. Kondome sind licht- und wärmeempfindlich.
Kosten
- Ab ca. 0,10 Euro pro Stück.
Diaphragma (Verhütungskappe)
Es bedarf ein wenig Übung der Frau, um sich das Diaphragma exakt über den Muttermund zu setzen. Ein solches Scheidenpessar wird immer mit einer Verhütungscreme eingeführt und es bedarf einer genauen Kontrolle über den exakten Sitz. Ein Diaphragma sollte nicht länger als 2 Jahre benutzt werden.
Vorteile: Das Diaphragma ist hormonfrei und der Menstruationszyklus bleibt erhalten.
Nachteile: Verrutscht die Kappe, bietet sie keinen ausreichenden Empfängnisschutz mehr. Das Diaphragma muss noch mindestens acht Stunden nach dem Geschlechtsverkehr in der Scheide verbleiben. Die zusätzlich verwendete Verhütungscreme kann unangenehme Empfindungen (z.B. Brennen) bei der Frau und beim Mann auslösen.
Kosten
- Das Diaphragma kostet ca. 50 Euro zuzüglich Verhütungsgel ca. 9,00 Euro
Natürliche Verhütungsmethoden
Zu den natürlichen Verhütungsmethoden zählen die Temperaturmessmethode und die Billings-Methode (Bestimmung des Schleims aus dem Gebärmuttermund). Diese Methode wird aber eher zur Familienplanung als zur Empfängnisverhütung angewandt. Inzwischen gibt es elektronische Hilfsmittel, kleine Computer, die die Messungen aufzeichnen und den Eisprung anzeigen (in dieser Zeit muss z. B. mit Kondom verhütet werden).
Vorteile: Diese Methode, vorausgesetzt man beschäftigt sich eingehend mit ihr und seinem Körper, kann sowohl zur Empfängnisverhütung als auch zur Erfüllung des Kinderwunsches genutzt werden.
Nachteile: Eine disziplinierte und konsequente Anwendung sind hierbei erforderlich. Während der fruchtbaren Tage muss zusätzlich z. B. mit Kondom verhütet werden.
Kosten
- z. B. ca. 78,00 Euro für Persona Monitor
- z. B. ca. 28,00 Euro für Persona Teststäbchen (32 Stck.)
Vagninalzäpfchen
Vaginalzäpfchen in Verbindung mit einem Diaphragma haben auf Spermien eine lähmende oder tötende Wirkung. Wie auch die anderen chemischen Verhütungsmittel, wie z. B. Cremes, Gelees oder Schaumsprays, bieten diese keine empfängnisverhütende Sicherheit.
Vorteile: Rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Einfache Anwendung. Sie können auch während der Stillzeit angewendet werden.
Nachteile: Die Zäpfchen alleine sind zur Empfängnisverhütung nicht geeignet, weil sehr unsicher. Selbst die normalerweise gute Sicherheit durch ein Kondom kann durch dieses chemische Verhütungsmittel herabgesetzt werden. Das Zäpfchen muss mindestens zehn Minuten vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden, der Wirkstoff reicht für einen Samenerguss. Brennen oder Wärmegefühl können in der Scheide und/oder am Glied auftreten.
Kosten
- ab ca. 9,00 Euro pro Packung (ca. 6 Stck.)
Sterilisation der Frau
Die Sterilisation der Frau erfolgt operativ und bedeutet eine dauerhafte Unfruchtbarkeit. Hierbei wird die Durchgängigkeit des Eileiters unterbrochen. Dies geschieht entweder durch Verschmelzung mittels elektrisch erzeugter Hitze (Elektrokoagulation) oder durch einen Kunststoff-Titan-Clip. Der Eingriff meist mittels eines kleinen Schnittes über den Bauchraum ambulant jedoch unter Vollnarkose durchgeführt.
Vorteile: Dauerhafte Empfängnisverhütung. Durch die Sterilisation wird weder die Hormonproduktion noch das Lustempfinden beeinträchtigt. Der Empfängnisschutz liegt bei 98 %.
Nachteile: Wie jede Operation bleibt auch hierbei in gewisses Risiko, z. B. Verletzungen innerer Organe (z.B. des Darms), Entzündungen oder Blutungen. Ob die Sterilisation wieder rückgängig gemacht werden kann, hängt von der zuvor verwendeten Operationstechnik ab. Die sehr hohen Kosten für eine mögliche Refertilisierungsoperation in Höhe von ungefähr 3.000 bis 4.000 Euro werden von der Krankenkasse nicht übernommen.
- Kosten: 500 Euro bis 700 Euro. Ist eine Sterilisation medizinisch nicht notwendig, wird sie auch nicht von der Krankenkasse übernommen.
Sterilisation beim Mann (Vasektomie)
Die Vasektomie erfolgt wie bei der Frau auch durch einen operativen Eingriff. Hierbei werden die Samenleiter an zwei Stellen durchtrennt und das dazwischenliegende Stück wird entfernt, sodass die Samenzellen nicht in die Samenflüssigkeit gelangen können. Der Eingriff erfolgt über zwei kleine Schnitte rechts und links seitlich am Hodensack. Der Eingriff wird ambulant vorgenommen und dauert ca. 20 Minuten. Komplikationen wie Infektionen, Blutergüssen, Verletzungen des Hodens oder Wundheilungsstörungen kommen sehr selten vor.
Vorteile: Der Eingriff ist leichter durchzuführen als bei der Frau, wird ambulant durchgeführt und dauert nur 20 Minuten. Es treten nur sehr selten Komplikationen auf. Die Hormonproduktion in den Hoden, die Potenz, die sexuelle Lust und auch die Fähigkeit, einen Orgasmus zu haben, werden durch eine Sterilisation nicht beeinflusst.
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Nachteile: Es muss noch monatelang nach dem Eingriff anderweitig verhütet werden, da beim Samenerguss noch über mehrere Monate hinweg in den Samenleitern verbliebene – befruchtungsfähige – Samenzellen ausgestoßen werden können. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es hierbei aber auch nicht. Immerhin bleiben einer von vierhundert Männern auch nach der Operation weiter zeugungsfähig. Meist liegt das dann daran, dass ein Samenleiter nicht korrekt durchtrennt wurde. Eine Refertilisierungsoperation (die Sterilisation wird wieder rückgängig gemacht) funktioniert in bis zu 70 %, ist aber keine Garantie für das Zustandekommen einer Schwangerschaft, eher schwierig je größer der Zeitraum zwischen Vasektomie und Refertilisierungsoperation ist.
- Kosten: 300 Euro bis 500 Euro. Ist eine Sterilisation medizinisch nicht notwendig, wird sie auch nicht von der Krankenkasse übernommen.
Die „Pille danach“
Die „Pille danach“ sollte nur im Notfall zum Einsatz kommen, das heißt, wenn zum Beispiel ungeschützter Geschlechtsverkehr stattgefunden oder das Kondom gerissen ist, um so eine mögliche ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Der Wirkstoff Levonorgestrel ist ein Hormon, das den Eisprung unterdrückt bzw. verzögert. Dadurch wird die Befruchtung der Eizelle verhindert.
Vorteile: Eine Möglichkeit für den Notfall, um eine ungewollte mögliche Schwangerschaft zu verhindern. Auch während der Stillzeit anwendbar.
Nachteile: Der Wirkstoff Levonorgestrel wirkt nur, wenn der Geschlechtsverkehr vor dem Eisprung stattgefunden hat. Die „Pille danach“ sollte innerhalb von zwölf Stunden, jedoch nicht später als 72 Stunden (drei Tage) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die "Pille danach" mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kann bis zu 120 Stunden (5 Tage) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, ist aber rezeptpflichtig.
Kosten
- Etwa 16,00 Euro – 18,00 Euro
- Bei Frauen bis zum 20. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten.
Die „Pille danach“ ist noch rezeptpflichtig.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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