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Farbblindheit – Farbsehstörung Diagnose, Symptome und Behandlung

Symptome
Für die meisten Menschen ist es unvorstellbar, Farben nicht richtig zu erkennen.

Unter einer Farbblindheit leiden rund 7 % der Männer aber nur 1 % der Frauen.
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Die Farbblindheit beschreibt verschiedene Formen von erblich bedingter oder erworbener Farbfehlsichtigkeit.

Die Betroffenen sehen entweder überhaupt keine Farben, genannt Achromasie oder sie nehmen bestimmte Farben nicht wahr, genannt Dichromasie.

Die Wahrnehmung von Farben erfolgt beim Menschen über die sogenannten Zapfen, das sind lichtempfindliche Zellen, die in der Netzhaut (Retina) des Auges liegen. Die Zapfen (Sinneszellen) reagieren unterschiedlich auf verschiedene Lichtquellen und ermöglichen so das Farbsehen.
Inhalt

Wie sehen wir?
Ein defekter Zapfen – Dichromasie
Rotblind (Protanope)
Grünblind (Deuteranope)
Blaublind (Tritanope)
Zwei defekte Zapfen – Monochromasie
Achromasie – keine funktionierende Zapfen
Farbblindheit/Farbstörung – genetische Ursachen
Wie wird die Farbsehstörung vererbt
Farbblindheit/Farbstörung – erworbene Ursachen
Farbblindheit – Diagnose, Symptome und Behandlung
Fazit: Das Wichtigste auf einen Blick
Wie sehen wir?

Der Sehvorgang ist eine starke Sinnesleistung des menschlichen Auges. Durch die Leistung des Auges ist der Mensch imstande mehrere Millionen Farben zu unterscheiden und sogar in der Dämmerung zu sehen.

Diese Leistung des Auges beruht auf zwei lichtempfindlichen Zelltypen der Netzhaut- die Stäbchenzellen, die das Dämmerungssehen ermöglichen und die Zapfzellen, die das Farbsehen ermöglichen.

Die Lichtreize, die von den Zapfen und auch den Stäbchenzellen wahrgenommen werden, werden über den Sehnerv in das Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn werden die Reize sortiert, verglichen und interpretiert. Dadurch wird die jeweilige Farbe wahrgenommen. Das Gehirn kann ca. 200 Farbtöne, ca. 26 Sättigungstöne und ca. 500 Helligkeitsstufen unterscheiden. So ergibt sich eine Zahl von mehreren Millionen Farbtönen, die der Mensch wahrnehmen kann.

So reagiert ein Zapfen speziell auf rotes Licht (L-Zapfen: das L steht für langwelliges Licht), der zweite speziell auf grünes Licht (M-Zapfen: das M steht für mittelwelliges Licht) und der dritte Zapfen speziell auf blaues Licht (S-Zapfen: das S steht für kurzwelliges Licht).

Reagiert jetzt ein oder zwei Zapfen oder sogar alle drei Zapfen nicht richtig, liegt eine Farbblindheit vor.

Ein Defekt der Zapfen kann genetisch bedingt sein, oder im Laufe des Lebens erworben worden sein.

Typisch für diese Erkrankung ist, dass immer beide Augen betroffen sind, wenn sie genetischer Ursache ist. Bei einer erworbenen Farbblindheit kann auch nur ein Auge betroffen sein.

Man unterteilt die Farbblindheit, die zu den Farbsinnstörungen des Auges zählt, in drei Gruppen ein.

  • Achromasie – keine funktionierenden Zapfen
  • Monochromasie – ein funktionierender Zapfentyp
  • Dichromasie – zwei funktionierende Zapfen
Ein defekter Zapfen – Dichromasie

Je nach defektem Zapfen kommt es zu einer Rot-, Grün- oder Blau- Farbschwäche.
Farbstörung - Naturheilung
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Rotblind (Protanope): Hier ist der Zapfen defekt, für den langwelligen Lichtbereich. Das betrifft die Farbe Rot und der Betroffene kann sämtliche Farben im Rotbereich schlechter unterscheiden. Sie verwechseln Rot und Grün, Rot mit Gelb und Braun mit Grün. Diese Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit der Rot-Grün-Schwäche.
Grünblind (Deuteranope): Bei einer Grünblindheit fehlt der Zapfen, der für den mittelwelligen Lichtbereich zuständig ist, nämlich für Grün. Durch den Defekt können die Betroffenen kaum zwischen Grün und Rot unterscheiden. Auch diese Form ist nicht zu verwechseln mit einer Rot-Grün-Schwäche.
Blaublind (Tritanope): Eine Blaublindheit kommt seltener vor, als eine Rot- oder Grünblindheit. Die Betroffenen erkennen kein Blau und haben zudem Schwierigkeiten Gelb zu erkennen. Zudem leiden sie unter einer geringeren Sehschärfe, da die Blauzapfen wesentlich geringer auf der Netzhaut vorkommen.
Zwei defekte Zapfen – Monochromasie: Menschen mit einer Blauzapfen-Monochromasie, hier fehlen der Rot- und Grünzapfen, sehen die Welt wie Achromaten (alle drei Zapfentypen sind betroffenen). Die Welt sehen diese Menschen in Hell-Dunkel- Schattierungen, obwohl sie noch eine gewisse Restsichtigkeit für die Farbe Blau haben.
Achromasie – keine funktionierende Zapfen: Bei der Achromasie, also beim achromatischen Sehen sind alle drei Zapfen defekt. Die betroffenen Menschen sind komplett farbenblind und können nur etwa 500 verschiedene Hell-Dunkel-Stufen unterscheiden. Da bei diesen Farbenblinden nur die Stäbchenzellen für das Dämmerungssehen vorhanden sind, nennt man die Erkrankung auch Stäbchenmonochromasie.
Farbblindheit/Farbstörung – genetische Ursachen

Die Achromasie ist eine vererbte Farbblindheit. Weitergegeben wird sie nur, wenn beide Elternteile, also Vater und Mutter eine Veranlagung zur Farbblindheit haben. Bezeichnet wird dies als autosomal rezessive Vererbung. Bei dieser Erkrankung funktioniert keiner der drei Zapfen. Die Erkrankung tritt dann bereits nach der Geburt im Säuglingsalter auf und betrifft stets beide Augen.

Die meisten Gene, die für Farbenblindheit oder Farbensehschwäche verantwortlich sind, liegen auf Chromosom X. Männer besitzen nur ein Chromosom X, während Frauen zwei besitzen. Das bedeutet, dass, wenn bei Frauen ein Chromosom defekt ist, kann dies bei Frauen in aller Regel durch das gleiche Gen auf dem zweiten X-Chromosom ausgeglichen werden. Aber nur, wenn dieses normal ist. Deswegen leiden Frauen an einer Farbblindheit seltener als Männer, da es sehr selten vorkommt, dass beide X-Chromosomen defekt sind.

Wobei die Blauzapfen-Monochromasie eine Sonderform darstellt. Diese Form betrifft fast ausschließlich nur Männer, da sie durch das X-Chromosom weitergegeben wird. Es liegt in diesem Fall eine genetisch bedingte Dysfunktion der Augenzapfen vor.

Die komplette Farbblindheit und die Blauzapfen-Monochromasie kommen sehr selten vor. An Achromasie leidet etwa einer von 30.000 Menschen, an Blauzapfen-Monochromasie einer von 100.000.

Eine angeborene Farbsehschwäche nimmt der Betroffene oft lange nicht war, da er es nie erlebt hat, wie normalerweise Farben aussehen. Für ihn wirken viele Farben gleich, die für den Farbtüchtigen sehr unterschiedlich aussehen. Als Beispiel sei hier genannt, dass ein Rotblinder die reifen Erdbeeren in einem Erdbeerfeld nicht erkennt. Er kann die Erdbeeren nicht von den grünen Blättern unterscheiden.
Wie wird die Farbsehstörung vererbt

Ist der Vater betroffen, sieht sein Sohn alle Farben normal, da der Sohn das unbeteiligte Y-Gen mitbekommen hat. Jedoch bekommen alle Töchter des Vaters den Gendefekt mit, sie tragen ihn in sich, obwohl sie meist die Farben normal erkennen. Wenn jetzt jedoch die Tochter selbst ein Kind bekommt, haben die Söhne dieser Frau in 50 % der Fälle eine Farbsehschwäche oder sogar eine Farbblindheit. Und das je nachdem, ob sie das veränderte oder das gesunde X-Chromosom von der Mutter erhalten haben.
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Farbblindheit/Farbstörung – erworbene Ursachen

Entgegen der angeborenen Farbblindheit kann die erworbene Farbblindheit sowohl auf beiden als auch nur auf einem Auge auftreten. Zudem betrifft die erworbene Farbblindheit Männer und Frauen gleichermaßen.

Als Auslöser kommen z. B. folgende Möglichkeiten in Betracht:

  • Erkrankungen der Netzhaut, wie z. B. eine diabetische Retinopathie oder eine Makuladegeneration.
  • Erkrankungen der Sehbahn, wie z. B. eine Sehnerventzündung oder ein Sehnervschwund.
  • Erkrankungen der Augen, wie z. B. grauer oder grüner Star.
  • Schlaganfall
  • starke Kopfverletzungen

Zudem kann es durch Vergiftungen mit Medikamenten, wie z. B. Schlafmittel oder aber durch Umweltgifte zu einer Farbblindheit kommen.
Farbblindheit/Farbstörung – Diagnose

Verschiedene Tests mit zum Beispiel Farbtafeln geben Aufschluss darüber, ob eine Farbblindheit oder Farbfehlsichtigkeit vorliegt. Diese Tests stellen zudem fest, wie intensiv oder ausgeprägt die Krankheit beim Betroffenen Menschen ist.

In seltenen Fällen, wenn der Verdacht auf Farbblindheit besteht, kommt ein Elektroretinogramm zum Einsatz. Bei dieser Untersuchung wird mit Hilfe von Blitzreizen die Funktion der Netzhaut überprüft.
Farbblindheit/Farbstörung - Symptome

Durch die unterschiedlichsten Formen der Farbblindheit sind auch die Symptome unterschiedlich.

Je nach defektem Zapfen kommt es zu einer Rot-, Grün- oder Blau Farbschwäche. Die unterschiedlichsten Symptome, siehe oben.
Bei der Blauzapfen-Monochromasie nehmen Betroffene ausschließlich Blaustufen wahr. Außerdem kommen folgende Beschwerden hinzu:

  • Zittern und Pendelbewegungen des Auges (Nystagmus)
  • Hohe Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • Eine abgeschwächte Sehschärfe bei Tageslicht
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Bei Kindern wird eine Farbenfehlsichtigkeit meist durch die Eltern entdeckt. Häufig sind die Symptome jedoch so schwach ausgeprägt, dass sie nicht registriert werden. Am häufigsten haben Kinder eine genetisch bedingte Rot-Grün-Schwäche. Deswegen werden Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung auf solch eine Farbenfehlsichtigkeit getestet.

Bei einer solchen Sehschwäche kann es vorkommen, dass Kinder in der Schule schlechter abschneiden, bei denen farbliche Abstufungen eine Rolle spielen.

Verbunden ist solch eine Farbenfehlsichtigkeit meist mit weiteren Symptomen. So z. B.:

  • Ungenaue Farbunterscheidung.
  • Die Unfähigkeit Farbunterschiede derselben Farbe zu erkennen bzw. zu unterscheiden.
  • Schnelle hektische Augenbewegungen.
Farbblindheit/Farbstörung – Behandlung

Nach heutigem Stand ist eine Farbblindheit oder Farbenfehlsichtigkeit nicht heilbar.

Es gibt bis heute keine Möglichkeit den genetischen Code des Menschen umzuschreiben.

Bei allen Arten einer Achromasie können nur die jeweiligen Symptome gelindert werden. So kann man z. B. bei einer Lichtüberempfindlichkeit durch getönte Brillengläser eine Linderung erreichen.

Auch kommt es bei einer erworbenen Farbblindheit in seltenen Fällen zu einer Spontanheilung. Das aber nur in den ersten Monaten nach dem auslösenden Vorfall.
Fazit: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Unterschieden wird zwischen der genetischen und der erworbenen Farbblindheit oder Farbenfehlsichtigkeit. Die Erkrankung wird durch eine Funktionsstörung der Zapfen im Auge ausgelöst.

  • Erkrankte leiden an Zitternden, pendelnden Augenbewegungen und Lichtempfindlichkeit.

  • Als Ursache kommen genetische Defekte oder Erkrankungen, wie z. B. Schlaganfall oder schwere Kopfverletzungen in Frage.

  • Da vielen Menschen nicht bewusst ist, dass sie eine Farbsehschwäche haben, beziehungsweise farbenblind sind, kommt der Früherkennung eine große Bedeutung zu. Personen, die eine bestimmte Farbe gar nicht oder nur eingeschränkt erkennen, eignen sich für manche Berufe nur bedingt. Auch im Straßenverkehr haben sie teils Probleme.

  • Alle Formen der angeborenen Farbblindheit und Farbenfehlsichtigkeit sind unheilbar. Nur die Symptome, wie eine Lichtempfindlichkeit, kann man lindern. Bei der erworbenen Farbblindheit kann es in wenigen Fällen binnen einiger Monate zu einer Spontanheilung kommen.

  • Der Krankheitsverlauf der angeborenen Farbenblindheit ändert sich im Laufe des Lebens nicht. Bei der erworbenen Farbenblindheit ist jedoch eine Verschlechterung der Sehschärfe möglich.

  • Wissenschaftler forschen zurzeit verstärkt in der Gentherapie, zumindest was die genetisch bedingte Farbblindheit und Farbenfehlsichtigkeit betrifft. In Tierversuchen konnten in diesem Bereich bereits einige vielversprechende Ergebnisse erzielt werden. Die Forscher erhoffen sich daher, Gentherapiestudien bereits in naher Zukunft am Menschen mit angeborener Farbenblindheit durchführen zu können.

  • Oft werden spezielle Brillen zur Behebung einer Farbsinnstörung angeboten. Experten weisen jedoch darauf hin, dass diese Brillen nichts nützen. Die angebotenen Brillen ändern meist nur den Farbkontrast und nicht das Farbsehvermögen des Betroffenen. Durch den veränderten Farbkontrast kann der Betroffene eventuell Farbtafeln (Testtafeln) richtig lesen, jedoch sieht er dann andere Farben völlig falsch. Zudem sind diese Brillen für Eignungstests, wie etwa für den Führerschein, den Segelbootschein oder den Flugschein nicht zugelassen.
Farbstörung – Behandlung
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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