Fast jeder zweite erkrankt an Krebs – Risiko-Studie
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In Deutschland bekommt nach einem aktuellen Bericht des Robert Kock-Institut (RKI) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland jeder zweite Deutsche im Laufe seines Lebens die Diagnose Krebs.
Der aktuelle Bericht zeigt, dass bösartige Tumore eine Volkskrankheit geworden sind.
Nach diesem Bericht liegt das Risiko für Frauen an Krebs zu erkranken bei aktuell 43 % und bei Männern bei 51 %.
Erstellt wurde dieser Bericht aus Daten des bundesweiten Krebsregisters aus den Jahren 2011 und 2012.
Nach diesen Daten wurde in Deutschland im Jahr 2012 bei Männern 252.060-mal Krebs diagnostiziert und bei den Frauen 225.890 neue Krebsfälle gemeldet.
Am häufigsten waren Tumorerkrankungen der Brust, der Prostata und der Lunge. Auf diese Erkrankungen entfielen mehr als die Hälfte der Diagnosen.
Natürlich hängt eine Erkrankung von vielen verschiedenen Faktoren ab. Noch heute sind nicht alle Auslöser für manche Krebsformen bekannt.
Bei anderen weiß man, dass sie genetisch bedingt sind und nicht zu beeinflussen sind.
Ein großer Teil der Erkrankungen lässt sich jedoch in erster Linie auf das eigene Verhalten zurückführen, vor allem das Rauchen.
So sind etwa nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten im Jahre 2008 insgesamt etwa 15 % aller Krebserkrankungen in Deutschland auf das Rauchen zurückzuführen. Würde man diese Zahl auf das Jahr 2012 übertragen kommt man auf eine Zahl von 71.000 Krebserkrankungen, die auf das Rauchen zurückzuführen sind. Diese Erkrankungen hätten durch einen Verzicht auf das Rauchen verhindert werden können.
Aber auch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht steigern, zahlreichen Studien zufolge, das Krebsrisiko.
Überschätzt wird von vielen Menschen der Einfluss von Schadstoffen und Verunreinigungen in Lebensmitteln sowie der von Umwelteinflüssen oder Belastungen am Arbeitsplatz, schreiben die Experten.
Es gibt hier aber auch Ausnahmen, nämlich das regional vorkommende Edelgas Radon, das für 10 % der Lungenkrebsfälle verantwortlich gemacht wird und Menschen, die an Krebs erkrankten, da sie früher mit Asbest gearbeitet haben.
Bild: pixabay website5
Anstieg der gefährlichen Krebserkrankungen
Eine positive Nachricht aus dem Krebsregister ist, dass die Zahlen der Erkrankten an Krebs stagniert. Trotz, dass die Deutschen immer älter werden.
Auf Grund der immer besseren Therapien haben Krebspatienten heute eine deutlich bessere Chance die Krankheit zu überleben als noch vor 30 Jahren. Die Daten aus den Jahren 2011 und 2012 belegen, dass 62 % der Männer und 67 % der Frauen noch fünf Jahre nach der Erkrankung lebten.
Nur trifft diese Prognose nicht auf alle Fälle zu. So sind z. B. beim Hodenkrebs und Prostatakrebs nach fünf Jahren noch mehr als 90 % der Erkrankten am Leben. Während bei bösartigen Tumoren der Lunge, Leber oder Bauchspeicheldrüse nicht einmal jeder 5. die ersten 5 Jahre der Erkrankung überlebten.
Die größten Fortschritte in der Vergangenheit gab es bei der Behandlung von Brust-, Prostata- und Darmkrebs, schreiben die Forscher.
Als Todesursache ist die Krebserkrankung in Deutschland seit Ende der Neunzigerjahre nahezu konstant. Bei Frauen liegt sie knapp über 20 % und bei Männern knapp unter 30 %.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.