Fußbäder warm oder kalt – Gesundheitliche Wirkung
Naturheilkunde
Unseren Füßen wird häufig zu wenig Bedeutung beigemessen. Sind wir bei Gesicht, Haare oder Hände auf Pflege bedacht und tun mit allen möglichen Produkten viel dafür, dass wir gepflegt aussehen, so werden die Füße gern mal vernachlässigt, erst recht in den kalten Monaten, wo sie gut verpackt in Strümpfe und Schuhe sind.
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Gerade aber unseren Füßen, die täglich einer enormen Belastung ausgesetzt sind – schließlich müssen sie uns ja tragen, sollte mehr Pflege zuteilwerden. Und neben der Pflege, wie Nagelpflege und überschüssige Hornhaut beseitigen, haben regelmäßige Fußbäder auch noch positive gesundheitliche Effekte. Bei kalten Füßen sowie Frieren am ganzen Körper hilft ein warmes Fußbad oder heißes Abduschen der Füße dabei, dass man ins Schwitzen gerät und somit eventuell einer Erkältung vorbeugt.
Inhalt
Warmes Fußbad – Wirkung
Warmes Fußbad – Badezusätze
Badezusätze für die Fußpflege
Badezusätze für die Gesundheit
Kaltes Fußbad – Wirkung
Ansteigendes Fußbad von warm auf heiß
Fußbad – Wechselbäder
Warmes Fußbad - Wirkung
Warme Fußbäder helfen bei Erkältungen oder diese vorzubeugen. Doch ein warmes Fußbad bewirkt weitaus mehr als nur gegen Kälte. So wird die Durchblutung gefördert, es wirkt krampflösend, entspannend und beruhigend. Warme Fußbäder helfen auch gegen Schlafstörungen, Menstruationsbeschwerden, Verstopfung und sogar bei Schweißfüßen.
Ein warmes Fußbad sollte eine Wassertemperatur zwischen 35 und 40 Grad haben und die Dauer des Bades sollte zwischen 15 Minuten bis maximal 20 Minuten sein. Die Wasserschale für das Fußbad sollte groß genug sein, so dass beide Füße bequem nebeneinander Platz haben und tief genug, so dass das Wasser einen Teil der Unterschenkel bedeckt. Nach dem Bad die Füße gründlich abtrocknen und anschließend noch eine Weile pausieren, da das warme Wasser den Blutdruck absinken lässt, was zu Kreislaufbeschwerden führen kann. Daher ist es sinnvoll, ein Fußbad in den Abendstunden zu nehmen.
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Vorsicht! Bei einigen Krankheiten sollte man unbedingt auf ein warmes Fußbad verzichten, wie zum Beispiel bei akuten Venenthrombosen, da ein warmes Fußbad die Venen erweitert und somit die Gefahr einer Embolie besteht. Das gilt auch bei Hautkrankheiten, Entzündungen, Arteriosklerose, bei Krampfadern und Venenentzündungen, bei Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Kreislaufbeschwerden sowie während der Schwangerschaft.
Warmes Fußbad - Badezusätze
Welche Badezusätze man bei einem Fußbad verwenden kann, hängt ganz davon ab, ob man ein Fußbad zur Fußpflege nehmen möchte oder ob man es gegen gesundheitliche Beschwerden einsetzt.
Auf keinen Fall sollte Seife oder ein ähnlicher Badezusatz verwendet werden, da die enthaltenen Alkalien den Säuremantel der Haut angreifen, was zu Ekzemen sowie Fuß- oder Nagelpilz führen kann.
Badezusätze für die Fußpflege
Peeling: Ein Fußpeeling dient dazu überschüssige Hornhaut zu entfernen sowie Schrunden oder rissige Fersen weich zu machen, um sie anschließend mit einer entsprechenden Fußsalbe zu versorgen. Ätherische Öle, wie zum Beispiel Teebaumöl oder auch Meersalz haben eine pflegende und unterstützende Wirkung und weichen die Hornhaut auf. Ein Schuss Essig reicht dafür aber auch aus. Die Füße für ca. 20 Minuten in etwa 38 Grad warmen Wasser eintauchen und anschließend mit dem Peeling beginnen.
Salbei: Salbeiblätter als Badezusatz helfen bei Schweißfüßen und „Stinkefüßen“. Salbeiblätter erhalten Sie im Reformhaus.
Badezusätze für die Gesundheit
Je nach Bedarf entfalten verschiedene Badezusätze in einem warmen Fußbad ihre Wirkung bei gesundheitlichen Beschwerden.
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Eukalyptusöl und Fichtennadelöl: Die Öle in einem warmen Fußbad eignen sich besonders gut bei angehenden Erkältungen. Die Durchblutung wird angeregt, man kommt ins Schwitzen und die Selbstheilungskräfte werden aktiviert.
Lavendelöl und Thymianöl: Beide Öle haben eine beruhigende Wirkung. Bei Schlafstörungen eignen sich diese Zusätze in einem warmen Fußbad, was man vorzugsweise abends nehmen sollte. Die Wassertemperatur sollte etwa 37 Grad betragen und die Dauer des Bades ca. 15 Minuten.
Kaltes Fußbad - Wirkung
Ein kaltes Fußbad soll abhärten. Zugegeben, es kostet schon etwas Überwindung, seine Füße in ca. 12 bis 15 Grad kaltes Wasser zu tauchen. Daher sollte man, je nachdem wie man es empfindet, eine Dauer von 15 Sekunden bis zu zwei Minute aushalten. Bei sehr heißen Außentemperaturen ist ein kaltes Fußbad eine reine Wohltat, es erfrischt und macht munter und kurbelt den Kreislauf an.
Des Weiteren kann ein kaltes Fußbad angewendet werden bei Kopfschmerzen und Migräne, bei Hitzewallungen, Schlafstörungen, bei einem Gichtanfall und bei Krampfadern. Nach einem kalten Fußbad sollte man die Füße nicht abtrocknen, sondern warme Socken überziehen und die Füße leicht bewegen bis sie wieder warm sind.
Regelmäßige kalte Fußbäder regen die Durchblutung und den Stoffwechsel an.
Achtung! Bei einigen Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Blasenleiden und chronisch kalten Füßen, sollte man auf ein kaltes Fußbad verzichten.
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Ansteigendes Fußbad von warm auf heiß
Bei einem ansteigenden Fußbade wird die Wassertemperatur von anfänglich 33 Grad auf 41 Grad erhöht und das durch Zugießen von heißem Wasser im Minutentakt. Die Dauer eines ansteigenden Fußbades sollte 20 Minuten nicht übersteigen. Danach noch eine Ruhezeit von ca. 30 Minuten einhalten. Das ansteigende Fußbad ist in seiner Wirkung wie das warme Fußbad auch, jedoch vielleicht etwas intensiver und vor allem schweißtreibender.
Fußbad - Wechselbäder
Eine weiter Variante des Fußbades sind die Wechselbäder, also warmes und kaltes Wasser. Hierfür benötigt man zwei Behälter. Den einen mit ca. 36 bis 38 Grad warmem Wasser befüllen und den anderen mit ca. 15 bis 20 Grad Wassertemperatur. Zu Anfang beide Füße in das warme Becken für etwa fünf bis zehn Minuten. Danach beide Füße in das kalte Becken tauchen für etwa fünfzehn bis zwanzig Sekunden. Diesen Vorgang dreimal wiederholen und mit dem kalten Bad beenden. Anschließend die Füße nicht abtrocknen, warme Socken anziehen und herumlaufen.
Wechselbäder helfen u. a. bei Migräne und Kopfschmerzen, bei Müdigkeit und Erschöpfungszuständen sowie zur Stärkung des Immunsystems.
Wechselbäder wurden insbesondere durch den Priester Sebastian Anton Kneipp bekannt, der sich als Hydrotherapeut (Wasserheilkundler) und Naturheilkundler einen Namen machte.
Wichtig! Wechselbäder sind nicht geeignet bei Erkrankungen wie Harnblasenentzündung, Entzündung der Nieren oder Unterleibsentzündungen sowie bei Thrombosen und bei der Gefäßerkrankung Raynaud-Syndrom.
Fazit: Fußbäder sind also nicht nur Wellness für die Füße, sondern wirken auch positiv und vorbeugend bei so manchen körperlichen Beschwerden.
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