Gonorrhoe- umgangssprachlich als Tripper bekannt
Bei der Geburt kann sich das Neugeborene bei einer an Gonorrhoe Erkrankten Mutter infizieren. Das Kind bahnt sich Kopf voran den Weg durch den Geburtskanal und kommt so mit den infizierten Stellen der Mutter in Berührung. Die Gonokokken können sich so an die Bindehaut der Augen ansiedeln und eine Bindehautentzündung verursachen. Zu Zeiten als die Gonorrhoe noch weit verbreitet war, bekamen Neugeborene vorsorglich Augentropfen, dieses wird heute aber nicht mehr empfohlen.
Beim infizierten Erwachsenen kommt diese Bindehautentzündung der Augen häufig vor. Die Gonokokken werden meistens mit den Händen vom Genitalbereich zu den Augen verschleppt. Eine Ausbreitung der Gonokokken im Körper ist möglich. Bei der Frau können sie z. B. über die Scheide und Gebärmutter, dann über die Eileiter zu den Eierstöcken oder auch zu anderen Organen im Bauchraum gelangen. Eine Verbreitung über den Blutstrom ist eher selten. Die Gonokokken können sich aber so in die verschiedenen Organe verstreuen und richten dort weiteren Schaden an. Gelenkentzündungen (Arthritis), hier vor allem die Kniegelenke sind eine mögliche Folge, gefährlicher ist jedoch ein Befall der Herzklappen (Endokarditis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis).
Die ersten Symptome treten nach wenigen Tagen, spätestens 1 Woche nach der Ansteckung auf. Der Beginn der Erkrankung äußert sich beim Mann mit Schmerzen beim Wasserlassen und eitrigem Ausfluss aus der Harnröhre. Die Öffnung der Harnröhre ist gerötet und geschwollen. Beschwerdefrei bleibt fast jeder 4. Mann. Der Anteil der infizierten Frauen ohne Beschwerden ist noch größer. Etwa die Hälfte der Betroffenen entwickeln Symptome. Sollten Beschwerden auftreten sind sie ähnlich wie bei den Männern, es kommt zum eitrigen Ausfluss, Harndrang und schmerzhaften Wasserlassen und eventuell ist der Geschlechtsverkehr schmerzhaft. Wen sich jedoch die Gonokokken weiter ausbreiten und auch Eileiter und Eierstöcke befallen sind, leidet die Frau an Unterbauchschmerzen und die Temperatur kann erhöht sein.
Die Gonorrhoe wird immer mit Antibiotika behandelt. Art und Dauer der Einnahme richten sich nach der Empfindlichkeit der Krankheitserreger. Vor der Einnahme des Medikamentes wird immer ein Test durchgeführt, der die Empfindlichkeit des Erregers testet. Erst nach diesem Test wird mit einem Antibiotikum behandelt welches eine optimale Wirkung erzielt.
Die Behandlung mit Antibiotikum reicht von einer einmaligen Einnahme bis zu einer Einnahme über mehrere Tage. Sollte sich die Krankheit verbreitet haben, also ein Befall der Organe vorliegen, wird eine Antibiotikainfusion durchgeführt. Da Gonokokken häufig zusammen mit Chlamydien auftreten, sollte die Therapie gegen beide Erreger wirken. Bei der Wahl des Antibiotikums sollte dies berücksichtig werden.
Es muss auch immer der Partner mit untersucht werden und gegebenenfalls mitbehandelt werden. Gegen Gonorrhoe wird man nicht immun und kann mehrmals daran erkranken.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.