Gutes HDL-Cholesterin- Risikofaktor für einen Herzinfarkt?
Naturheilkunde
Andrea Podczeck-Schweighofer, die Präsidentin der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) präsentierte am Europäischen Kardiologie-Kongress in München die Ergebnisse einer US-Studie zu HDL-Cholesterin.
Die Studie nimmt sich das sogenannte gute Cholesterin (HDL-Cholesterinwerte) vor. Auch diese Werte dürften bei einem Herzinfarkt eine Rolle spielen. Denn die Untersuchungsergebnisse der Wissenschaftler der US-Studie kamen zu dem Schluss, dass zu viel gutes HDL-Cholesterin zu einem erhöhten Herzinfarkt- und Sterblichkeitsrisiko führt. Diese entsprechenden Untersuchungsergebnisse präsentierte Andrea Podczeck-Schweighofer beim Europäischen Kardiologie Kongress in München.
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So kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Personen, die HDL-Werte über 60 Milligramm/Deziliter (1,5 mmo/L) hatten, ein um 50 % erhöhtes Risiko haben, an einer Herz-Kreislauf- Erkrankung zu versterben oder einem Herzinfarkt zu erleiden, als Teilnehmer der Studie mit Werten zwischen 41 und 60 Milligramm/Deziliter.
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Durchgeführt wurde die Studie von Marc Allard-Ratick von der Emory University School of Medicine in Atlanta.
Die Studie basiert auf Daten der Emory Cardiovascular Biobank. Ausgewertet wurden die Daten von fast 6.000 Personen im Alter von durchschnittlich 63 Jahren. Untersucht wurden die Zusammenhänge zwischen HDL-Werten, dem Herzinfarkt und das Sterblichkeitsrisiko. Die meisten der Studienteilnehmer hatten bereits eine Herzkrankheit. Erhöhte HDL-Werte hatten nach der Studie keine Schutzwirkung.
HDL wird häufig als 'gutes Cholesterin' bezeichnet, weil HDL-Moleküle den Transport von Cholesterin aus der Gefäßwand unterstützen und damit das Risiko von verstopften Arterien und Arteriosklerose senken können, erläuterte Podczeck-Schweighofer.
Die Studienergebnisse seien zwar sehr interessant, da die vorliegenden Daten zeigen, das sehr hohe HDL-Cholesterin-Werte wohl keine Schutzwirkung haben, aber die Studie, im Unterschied zu anderen Studien in erster Linie mit Patienten durchgeführt wurde, die an einer bestehenden Herzkrankheit litten, so Andrea Podczeck-Schweighofer.
Auch die Studienautoren räumen ein, dass weitere Untersuchungen nötig seien, um die Mechanismen im Detail zu verstehen.
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Zu bedenken ist jedoch, dass das Mantra vom guten HDL-Cholesterin nicht mehr für alle aufrecht erhalten bleiben kann, so Podczeck-Schweighofer.
Die oben genannte Studie ist nicht die erste, die sich mit dem sogenannten „gutem HDL“ beschäftigt. Am guten Cholesterin HDL glauben nach wie vor viele Menschen, aber auch viele Kardiologen.
Schon vor zwei Jahren hatte ein internationales Wissenschaftlerteam im Fachjournal „Science“ berichtet, dass HDL wohl nicht ein direkter Schutzfaktor gegen Herzkrankheiten sei.
Wie gefährlich sind erhöhte Blutfettwerte?
Eine erbliche Veranlagung oder übermäßiger Genuss fett- und cholesterinreicher Lebensmittel, gepaart mit Bewegungsmangel, kann den Anstieg der Blutfette fördern. Dabei lagert sich ein Belag an den Gefäßwänden ab. Die Blutgefäße verstopfen, was zur Arterienverkalkung führt. Schlechte Blutfettwerte sind langfristig ein Risikofaktor für eine Entstehung der koronaren Herzkrankheit, einen Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei den Patienten sind oft nicht nur das Cholesterin, sondern auch die Triglyceride erhöht. Soweit muss es nicht kommen, wenn Sie aktiv etwas für Ihre Blutfettwerte tun.
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Hat man einen zu hohen Cholesterin-Spiegel ist eine Ernährungsumstellung eine der ersten Maßnahmen an die man denken sollte.
Der Streit um gutes oder böses Cholesterin ist seit Jahren bei den Experten ein Thema.
Fest steht, dass zu hohe Cholesterin-Werte als gesundheitsgefährdend gelten. Das gilt jedoch bisher nur für das schlechte „LDL-Cholesterin“. Bisher gilt, dass im Gegensatz dazu das „gute HDL- Cholesterin“ der Gesundheit zu Gute kommt. Jetzt jedoch zeigt die Studie, dass auch zu viel gutes Cholesterin zu einem erhöhten Krankheitsrisiko führt.
August 2018
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