Infektionen mit Hefepilzen (Candidosen)
Naturheilkunde
Hefepilze der Gattung Candida befinden sich beim gesunden Menschen in geringer Menge auf den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raums und des Magen-Darm-Traktes. Bei einem intakten Immunsystem und einer gesunden Keimflora wird ein übermäßiges Wachstum der Candidapilze verhindert.
Bei einem geschwächtes Immunsystem aufgrund von Diabetes, HIV-Infektion/AIDS oder der Anwendung von Kortikosteroiden und anderen Medikamenten zur Unterdrückung des Immunsystems kann es zur starken Vermehrung des Pilzes kommen.
Eine Candidose ist eine Infektion der Haut, der Schleimhäute oder der inneren Organe mit einem Hefepilz der Gattung Candida.
Besonders gut wächst der Pilz an feucht-warmen Körperstellen. So zum Beispiel unter synthetischer Kleidung, im Windelbereich oder in Hautfalten.
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Candida-Infektion
Hefepilz-Infektionen werden medizinisch unter den Begriffen Soor und Candidose zusammengefasst. Vor allem ist der Erreger Candida albicans daran beteiligt.
Bei einer Candidose kommt es zu einer übermäßigen Vermehrung von Hefepilzen der Gattung Candida. Die Infektion kann im Inneren des Körpers und auf dem menschlichen Körper stattfinden.
Der Körper ist nicht steril. Es tummeln sich die unterschiedlichsten Bakterien, Einzeller und Pilze am und im Körper. Bezeichnet wird die vorhandene Keimbesiedlung als residente Haut- beziehungsweise Schleimhautflora oder als sogenannte Standortflora.
Diese Standortflora ist für unseren Körper nützlich und besteht meist aus harmlosen Keimen. Sie schützt uns gegen den Befall von krankmachenden Mikroorganismen.
Zahlreiche Hefepilze gehören zur Gattung der Candida. Diese Pilze befinden sich auch bei gesunden Personen nicht selten auf der Haut, den Schleimhäuten von Mund und Rachen sowie an den äußeren Geschlechtsorganen und bei mehr als der Hälfte der Europäer siedeln die Pilze auch im Dickdarm.
Der am häufigsten nachgewiesene Candida beim Menschen ist der Candida albicans.
Dieser Pilz gelangt schon während der Geburt oder im Säuglingsalter auf oder in den Körper. Dort vermehrt er sich als Bestandteil von Haut- und Darmflora. Bei gesunden Menschen begrenzen jedoch andere Mikroorganismen und das Immunsystem das Wachstum von Candida albicans. Normalerweise verursacht der Pilz so keine Probleme.
Gelingt es dem Pilz jedoch sich übermäßig zu vermehren und die Haut- bzw. die Schleimhautbarriere des Körpers zu durchbrechen, kommt es zur Infektion.
Das löst verschiedene Symptome und Krankheitsbilder aus. Als Beispiel sei hier genannt eine Entzündung der Haut, z. B. im Genitalbereich. Es kommt zur Vaginalmykose (vaginale Pilzinfektion) oder zu einer Balanitis (Eichelentzündung).
Weitere Erkrankungen wären im Windelbereich, eine sogenannte Windeldermatitis sowie der Mundsoor. Auch kann es zwischen den Fingern und Zehen oder in Körperfalten, wie der Leiste, zu größeren Entzündungen kommen.
Candidosen können bei Befall von Organen, besonders wenn der Hefepilz das Gehirn, die Leber, Lunge oder die Nieren befällt, tödlich enden.
Betroffen sind überwiegend Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
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Candida-Infektion - Ursachen
Vor allem bei Leukämie und AIDS treten aufgrund des stark geschwächten Abwehrsystems Pilzinfektionen häufiger auf.
Zudem kann eine unausgewogene Ernährung zu einer Vermehrung des Pilzes führen. Ein übermäßiger Verzehr von Zucker fördert die Vermehrung von Candida albicans. Zucker ist der Stoff, von denen sich der Pilz ernährt.
Ein Wachstum des Pilzes wird aber auch durch eine längere Einnahme von Antibiotika oder anderen Medikamenten oder einer Chemotherapie gefördert.
Weitere Möglichkeiten einer Infektion sind das Benutzen von öffentlichen Toiletten, Körperkontakten, Krankenhausbesuchen oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
Auch schlechtsitzende Zahnprothesen können über die Schleimhautreizung eine Candidose im Mund (Mundsoor) verursachen.
Ist jemand mit einem Hefepilz infiziert, spricht man von einer Mykose.
Candida-Infektion – Hauptsächliche Ursachen
- Schwächung des Immunsystems
- ein veränderter Hormonhaushalt und
- diverse Grunderkrankungen
- wenn die Haut, etwa durch Verbände, von der Luftzufuhr abgeriegelt ist
- chronische Wunden
- chronische Durchfeuchtung der Haut (zum Beispiel in Körperfalten)
- erhöhte Schweißneigung bei mangelnder Abdunstung
- schweren Verbrennungen
- Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus
- Stress
Auch schwerwiegende Erkrankungen der Frau, wie Gebärmutterhalskrebs, Scheidenkrebs und Eierstockkrebs, können Pilzinfektionen als Begleiterkrankung hervorrufen.
Aber auch Leber- und Nierenerkrankungen können eine Hefepilzinfektion begünstigen.
Candida-Infektion – Symptome
Häufig bleiben die Symptome einer Candidose unbemerkt. Tritt sie jedoch das erste Mal auf, ist es nicht leicht die Ursache zu finden.
Die Symptome einer Candidose sind sehr vielfältig und hängen davon ab, wo sich der Pilzbefall befindet.
So können zum Beispiel Infektionen im Intimbereich einen Juckreiz oder ein Brennen verursachen und Hautmykosen haben, Symptome wie einen brennenden, juckenden und oftmals entzündeten Hautausschlag.
Sind verschiedene Organe betroffen spricht man von Systemmykosen (Generalisierte oder mehrere Organsysteme betreffende Pilzerkrankungen).
Hier kommt es zu vielfältigen Symptomen wie z. B. zu Schwäche, Kraftlosigkeit, Übelkeit, Magen- Darmbeschwerden, Sodbrennen, Schwindel oder Kopfschmerzen.
Candida-Infektion – Diagnose
Um eine Infektion mit einem Hefepilz nachzuweisen, kann der Arzt z. B. mit einem Wattestäbchen einen Abstrich von der betroffenen Haut oder Schleimhaut entnehmen. Er kann aber auch ein Stück Haut, Nagel oder Schleimhaut auf eine Candida-Infektion hin untersuchen lassen.
Ein erstes schon sicheres Ergebnis kann der Arzt auch innerhalb weniger Minuten unter dem Mikroskop erhalten.
Eine zweifelsfreie Identifikation des Erregers erhält der Arzt durch eine Pilzkultur unter Verwendung bestimmter Nährböden oder molekularen Methoden.
Candida-Infektion – Behandlung
Die Behandlung der Candidose hängt im Allgemeinen vom Ort der Infektion ab.
Ist die Infektion auf der Haut, helfen in den meisten Fällen pilzabtötende oder ihr Wachstum hemmende Wirkstoffe zum Auftragen, sogenannte topische Antimykotika. Das können Cremes für die Haut sein oder Tabletten für die Anwendung in der Scheide. Für eine betroffene Mundschleimhaut (Soor) gibt es Lutschtabletten.
Wenn eine äußerliche Behandlung nicht ausreicht, können die Antimykotika auch als Tablette oder Saft verordnet beziehungsweise per Infusion über die Vene verabreicht werden.
Das Ziel einer Therapie ist, die Pilze zuverlässig abzutöten. Deswegen ist es wichtig, dass die Mittel über eine gewisse Zeit regelmäßig eingenommen werden müssen. Verwenden Sie die Antimykotika so lange, wie der Arzt sie verordnet hat.
Bei Mundsoor erfolgt eine Behandlung meist durch Mundspüllösungen, Lutschtabletten oder Gelen und Suspensionen zum Auftragen.
Befindet sich die Infektion in Hautfalten müssen diese ausreichend belüftet werden. Das erreicht man zum Beispiel durch eingelegte Mullstreifen, so z. B. in den Leistenbeugen, Falten unter der Brust oder den Achselhöhlen.
Es ist äußerst wichtig bei einer intertriginösen Candidose die betroffenen Stellen trocken zu halten.
Windelausschlag wird durch häufigeres Windelwechseln, die Verwendung von super- oder ultrasaugfähigem Windeln und einer ein Antimykotikum enthaltenden Salbe behandelt.
Sind innere Organe betroffen sprechen die Mediziner von einer systemischen Candidose. Ein solcher Befall ist jedoch sehr selten.
Bei dieser Form der Erkrankung muss immer mit einer Infusionstherapie, also der Gabe von Medikamenten als Infusion in die Vene, behandelt werden. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Candida-Blutvergiftung (Sepsis) kommen. Ohne Behandlung kann solch eine fortgeschrittene Erkrankung zum Tod führen.
Candida-Infektion – Vorbeugung
- Ausreichende, nicht übertriebene Hygiene. So entziehen Sie den Pilz seinen Nährboden.
- Hautfalten regelmäßig trocknen.
- Die Windel des Säuglings regelmäßig wechseln.
- Auf saubere Babyflaschen, Sauger und Schnuller achten.
- Handtücher nur allein benutzen.
- Baumwollunterwäsche tragen.
- Keine Gummischuhe tragen.
- Intimbereich nur mit Wasser pflegen. Verzichten Sie auf Intimsprays und Seife.
- Scheide in Richtung After reinigen.
- Zahnpflegeartikel (Zahnbürste) regelmäßig wechseln.
- Auf festen Sitz der Zahnprothese achten.
- Da eine ausgewogene Ernährung Auswirkungen auf die natürliche Keimflora des menschlichen Körpers hat, achten Sie auf ihre Nahrung. So beeinflusst probiotischer Käse nachweislich die Hefekeimzahl älterer Menschen positiv.
- Verzichten Sie auf sehr zuckerhaltige Ernährung, da dies für die Pilzvermehrung eine optimale Bedingung darstellt.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.