Kalte Hände – Raynaud-Syndrom
Naturheilkunde
Typische Zeichen des Raynaud-Syndroms sind weiße Finger, die eiskalt sind. Deswegen wird das Raynaud-Syndrom auch Leichenfingerkrankheit oder Weißfingerkrankheit genannt.
Das Phänomen betrifft zu 90 % nur Frauen, die am Raynaud-Syndrom leiden. Bei Betroffenen stoppt plötzlich die Blutzufuhr in die Finger. Weiße eiskalte Finger sind die Folge.
Benannt wurde das Raynaud-Syndrom nach dem französischen Arzt Maurice Raynaud, der das Phänomen im 19. Jahrhundert zum ersten Mal beschrieb.
Auslöser ist meist ein Kältereiz, z. B. eisiger Wind, kaltes Wasser oder die Minustemperaturen in der Tiefkühltruhe. Der Kältereiz ist der Auslöser, dass sich die Gefäße in den Fingern (selten in den Zehen) zusammenziehen und die Blutzirkulation zum Stillstand kommt.
Meist dauert der Gefäßkrampf nur wenige Minuten, kann aber auch mehrere Stunden anhalten. Diese dann lang anhaltende Unterversorgung schadet dem Gewebe meist nicht. Die durch den Gefäßkrampf entstandene Unterversorgung hat jedoch unangenehme Begleiterscheinungen, wie z. B. kalte und taube Finger sowie nach der Lösung des Krampfes, wenn das Blut in die feinen Äderchen zurückkommt, kribbelnde und schmerzende Finger.
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Ursachen
Die Erkrankung tritt häufig in der Pubertät zum ersten Mal auf. Neben Kälte kommen auch Stress, Aufregung oder verschiedene Medikamente als Auslöser in Betracht.
Bislang weiß man nicht viel über die Ursache. Bekannt ist, dass wohl ein zu niedriger Blutdruck eine Rolle spielt und dass dieses Phänomen häufig mehrere Mitglieder einer Familie betrifft. Als eigene Krankheit gelten die weißen Finger jedoch nicht.
Vorsorge
Als wirksamstes Gegenmittel gilt die Wärme, nämlich das Betroffene ihre Finger erst gar nicht kalt werden lassen. Also ist ein Schutz im Winter dicke, warme Handschuh, die in der Wohnung angezogen werden sollten. Auch bewährt hat sich das sogenannte Zwiebelprinzip, das heißt, erst dünne Seidenhandschuhe anziehen und darüber winddichte Modelle streifen. Bewährt haben sich auch beheizbare Handschuhe.
Hat der Gefäßkrampf trotz Vorsorge eingesetzt und sind die Finger kalt und blutleer, sollte man sie nicht unter warmes Wasser halten. Da auch die Hitzeempfindlichkeit mit dem Gefäßkrampf aus den Fingern gewichen ist, besteht die Gefahr von Verbrühungen bei zu heißem Wasser. Elektrische Wärmekissen sind in diesem Fall der sichere Weg.
Sklerodermie: Betroffen vom Raynaud Problem sind überwiegend junge Frauen. Im weiteren zunehmenden Alter, wenn der Blutdruck ansteigt, kann das Raynaud-Syndrom besser werden oder sogar ganz verschwinden.
Verstärkt sich das Phänomen jedoch, oder tritt es erst jenseits des 40. Lebensjahr auf, kann es sich möglicherweise auch um ein Symptom der Sklerodermie handeln. Sklerodermie bedeutet wörtlich harte Haut und gehört zu einer Gruppe von autoimmunen Bindegewebskrankheiten. Auch können bei dieser Erkrankung innere Organe betroffen sein.
In solch einem Fall helfen Blutuntersuchungen unter dem Mikroskop und Untersuchungen der feinen Fingerblutgefäße in den Fingern. Im Blut lassen sich die Marker für Sklerodermie sowie eine Veränderung der Fingerkapillaren nachweisen. In diesem Fall ist eine medikamentöse Behandlung notwendig. Wird eine Sklerodermie im frühen Stadium erkannt, kann man dem Krankheitsverlauf und mögliche Komplikationen besser entgegenwirken.
Allerdings betrifft eine Sklerodermie weniger als 5 % der Betroffenen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.