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Kaltes Duschen – Stärkung für das Immunsystem

Naturheilkunde
Kaltes Duschen soll nachweislich die Abwehrkräfte stärken und dem Körper guttun. Das wusste bereits der Priester Sebastian Kneipp, der im 19. Jahrhundert die positive Wirkung von kaltem Wasser für sich entdeckte. Er war an der Lunge erkrankt und stieß zufällig auf ein Buch von Johann Siegemund Hahn „Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen“. Ganz nach dem Inhalt des Buches badete Kneipp mehrmals wöchentlich im kalten Wasser oder übergoss sich mit kaltem Wasser. Nach seinen eigenen Angaben heilte seine Lungenkrankheit danach völlig aus und er wurde wieder gesund. So machte Sebastian Kneipp die kalten Wasseranwendungen populär.
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Und noch heute wird auf die gesundheitsfördernde Wirkung von regelmäßigem kaltem Duschen oder kalten Wassergüssen hingewiesen, was auch Studien belegen. So ergab eine Studie der Universität Jena im Jahr 2005, dass sich in einem Körper, der einem Kältereiz ausgesetzt war, messbare Unterschiede in den Markern des Immunsystems feststellen lassen. In einer weiteren Studie einer niederländischen Forschungsgruppe aus dem Jahr 2015 wurden 3000 Probanden in Warmduscher und Kaltduscher aufgeteilt über einen Zeitraum von 60 Tagen. Bei den Kaltduschern sank die Rate der Krankmeldungen um 29 Prozent. Warum das Immunsystem durch kaltes Duschen gestärkt wird, ist bis heute noch nicht genau bekannt. Es wird vermutet, dass durch regelmäßiges kaltes Duschen die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöht wird, die für die Vernichtung der Krankheitskeime zuständig sind.
Inhalt

Was passiert im Körper beim kalten Duschen?
Kalt duschen kurbelt die Durchblutung an
Kalt duschen ist gut für die Haut
Kaltes Duschen erhöht den Kalorienverbrauch
Kalt duschen – Fit in den Tag starten
Mit kalten Duschen Krankheiten vorbeugen
Kalt duschen kostet Überwindung
An das kalte Wasser gewöhnen
Für wen sind kalte Duschen nicht geeignet?
Zu guter Letzt
Duschen nach Sebastian Kneipp
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Was passiert im Körper beim kalten Duschen?

Kaltes Wasser bedeutet für den Körper zunächst Stress. Um den dadurch hervorgerufenen Wärmeverlust auszugleichen reagiert der Körper mit Gegenmaßnahmen.
Kalt duschen kurbelt die Durchblutung an: Während der Kaltdusche wird die Durchblutung angeregt. Das Blut wird verstärkt in die Haut geschickt und die Kapillargefäße ziehen sich zusammen, um dem Wärmeverlust entgegenzuwirken. Der positive Effekt ist die Engstellung der Gefäße bei Kälte und die Weitstellung der Gefäße bei anschließender Wärme, um den Blutfluss zu regulieren. Die Gefäße werden somit aktiviert und bleiben elastisch, was Durchblutungsstörungen vorbeugt.
Kalt duschen ist gut für die Haut: Durch die verengten Poren der Haut, die sich beim kalten Duschen zusammenziehen, strafft sich die Haut. Dadurch können Feuchtigkeit und Talg nicht so aus der Haut austreten, wie das bei einer warmen Dusche der Fall ist. Eine zu trockene Haut wird somit verhindert. Und selbst die Haare werden durch kaltes Wasser glatter und glänzender, da sich die obere Schuppenschicht schließt und somit nicht, wie das bei warmem Wasser der Fall ist, aufgeraut wird und austrocknet. Des Weiteren hat die zusammenziehende Haut des kalten Wassers eine straffende Wirkung auf das Bindegewebe und die Venenwände, was sich besonders bei Krampfadern positiv auswirkt. Hierbei sind Wechselduschen von kalt auf warm besonders empfehlenswert.
Kaltes Duschen erhöht den Kalorienverbrauch: Im Körper gibt es zwei unterschiedliche Arten von Fettgewebe. Zum einen das sogenannte weiße Fett, welches sich unter der Haut sammelt und als Energiereserve dient. Und zum anderen das sogenannte braune Fett, welches Wärme erzeugt, wenn sie benötigt wird. Durch das kalte Duschen wird das braune Fett aktiviert, was zur Folge hat, dass der Kalorienverbrauch und der Stoffwechsel erhöht ist, was zudem indirekt auch die Verdauung anregt.
Kalt duschen – Fit in den Tag starten: Hat man sich erst einmal an die kalte Dusche am Morgen gewöhnt, wird man feststellen, dass das wie ein kleiner Adrenalinschub ist – ein wahrer Energiekick. Bedingt durch das kalte Wasser atmen wir viel tiefer ein und die erhöhte Durchblutung bringt unserem Körper mehr Sauerstoff. Das macht uns augenblicklich wach und lässt uns munter in den Tag starten.
Mit kalten Duschen Krankheiten vorbeugen: Mit regelmäßigen Kaltwasserduschen bzw. Wechselduschen kann man tatsächlich einigen gesundheitlichen Problemen entgegenwirken, wie zum Beispiel
  • Gicht und rheumatische Erkrankungen: Kälte hilft die Harnsäurewerte zu senken und somit Entzündungen zu reduzieren.
  • Schilddrüsenunterfunktion: Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hashimoto Thyreoiditis) kann Kälte helfen, um dass die Schilddrüse wieder besser arbeitetet.
  • Schmerzreduktion: Bei schmerzhaften Autoimmunerkrankungen werden Wechselduschen und Kältetherapien empfohlen. Die Kälte lindert zeitweise die Schmerzen. Bei Stoßverletzungen, Schwellungen oder bei Insektenstichen wird daher zur Schmerzlinderung die betreffende Stelle gekühlt.
Kalt duschen kostet Überwindung

Auch wenn wir nun alle Vorteile vom regelmäßigem Kaltduschen erfahren haben, lässt allein der Gedanke daran die meisten von uns erschauern. Wir sind ob Sommer oder Winter an Wärme gewöhnt, im Winter in den beheizten Räumen. Bei Wärme fühlen sich die meisten wohl und bei Kälte mag man sich kaum bewegen. Wir sind schlichtweg verwöhnt.

Das war nicht immer so. Die Älteren von uns werden sich daran erinnern, dass beispielsweise die Schwimmbäder früher nicht beheizt waren. Wer also auf den Badespaß bei Saisoneröffnung nicht verzichten wollte, ging auch bei 18 oder 19 Grad Wassertemperatur ins Wasser oder badete bei noch niedrigeren Temperaturen im See. In den siebziger Jahren fing man dann an die Schwimmbecken zu beheizen und somit begann auch die „Verweichlichung“. Häufig blicken gerade jüngere Menschen etwas neidvoll auf ältere Generationen, die, so scheint es, ohne Probleme in kalten Gewässern schwimmen.
An das kalte Wasser gewöhnen

Da vermutlich die meisten von uns an Wärme und das warme Duschen gewöhnt sind, sollte man sich Zeit lassen, um den Körper an das kalte Wasser zu gewöhnen. Hier ein paar Tipps zur Kaltwassergewöhnung:

  • Duschen Sie wie gewohnt zunächst warm bis heiß. Stellen Sie danach das Wasser auf kalt um spritzen Sie mit dem Duschstrahl für etwa 30 Sekunden Ihre Beine ab.
  • Duschen Sie mit lauwarmem Wasser und halten dann den Duschkopf in Höhe des Bauchnabels. Stellen Sie nun das Wasser langsam auf kalt. Versuchen Sie dabei gleichmäßig weiter zu atmen und nicht etwa den Atem anzuhalten
  • Nach dem Abduschen, warm bis heiß, stellen Sie das Wasser auf kalt. Mit dem stärkeren Duschwasserstrahl duschen Sie zuerst die Füße ab. Dann beginnen Sie am rechten Fuß am Bein entlang aufwärts zu duschen bis hin zur Hüfte. Anschließend an der Innenseite vom Fuß an bis zur Innenseite des Oberschenkels duschen. Das Ganze auf der linken Seite entsprechend.
  • Duschen Sie wie immer heiß oder warm und versuchen Sie am Ende des Duschvorgangs Ihren gesamten Körper, außer dem Kopf, für 30 Sekunden kalt abzuduschen. Versuchen Sie das Kaltduschen nach und nach auf 3 Minuten zu verlängern und letztendlich auch den Kopf mit kaltem Wasser zu bespritzen.
  • Zwischendurch auch mal kalte Arm- und Gesichtsbäder im Waschbecken ausprobieren.
Für wen sind kalte Duschen nicht geeignet?

Auch wenn das kalte Duschen oder kalte Wassergüsse sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, sind sie nicht immer und für jeden geeignet. Bei folgenden gesundheitlichen Problem sollte man darauf verzichten:

  • Chronische Infektion: Bei einer chronischen Infektion, viral und/oder bakteriell bedingt, sollte man auf kalte Duschen oder Wassergüsse verzichten – der Körper hat schon genug zu tun und braucht in erster Linie Ruhe.
  • Bei einem geschwächten Immunsystem: Ist das Immunsystem bereits durch eine Krankheit geschwächt, ist kaltes Duschen nicht unbedingt gut. Hier sollte man für sich ausprobieren, ob ein langsames Herantasten an das kalte Wasser hilfreich ist.
  • Stress: Wer durch dauerhaften Stress angeschlagen ist, sollte für sich ausprobieren, ob sich kaltes Wasser positiv auswirkt. Hier gilt es zunächst, die eigentliche Lebenssituation zu überdenken.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Morbus Badedow). Wer an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, sollte besser auf kalte Duschen verzichten. Die Schilddrüse könnte dadurch zusätzlich zur vermehrten Produktion von Schilddrüsenhormonen angetrieben werden.
Zu guter Letzt: Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen Ihren „inneren Schweinehund“ zu überwinden und fangen gleich heute mit dem Kaltduschen an. Viel Spaß dabei!
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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