Kampagne – Nimm die Eier in die Hand
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Das ist ein Aufruf deutscher Urologen, um junge Männer zu einem monatlichen Hodenscheck aufzurufen. Ziel ist es, Hodenkrebs früh zu erkennen. Man kann seinen Hoden einfach unter der Dusche abtasten.
Betroffen von Hodenkrebs sind meist schon 20 bis 40 jährige Männer. Um die Krankheit möglichst früh zu erkennen, ruft die Deutsche Gesellschaft für Urologie mit dem Slogan wie „Nimm die Eier in die Hand“ zum Hodencheck auf. Urologen raten den jungen Männern regelmäßig ihren Hoden abzutasten, um eventuelle Verhärtungen früh zu erkennen.
Nicht jede Verhärtung oder ungewöhnliche Knubbel deuten auf eine Krebserkrankung hin. Auch könnte es sich um den Nebenhoden oder um die Folgen einer Verletzung handeln. Im Zweifelsfall sollte man dann jedoch einen Urologen aufsuchen und eine Ultraschalluntersuchung seines Hodens machen lassen.
Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft für Urologie sollten alle Männer zwischen 14 und 45 Jahren ihren Hoden mindestens einmal im Monat nach Auffälligkeiten abtasten. Das geschieht am besten im Stehen unter der Dusche oder nach einem warmen Bad, wenn die Haut des Hodensacks entspannt ist.
Abtasten in drei Schritten
- Der Hodensack bzw. Hoden wird in der geöffneten Handfläche von unten betastet und leicht auf und ab bewegt. Somit bekommt man ein Gefühl für Gewicht und Größe der Hoden.
- Es wird jeweils ein Hoden einzeln zwischen Daumen und Mittelfinger hin und her gerollt.
- Mit einem Blick im Spiegel abklären, ob sich im Bereich des Hodens eine auffällige Schwellung befindet.
Lässt sich auf einer Seite eine schmerzlose Vergrößerung oder Verhärtungen des Hodens ertasten, ist das kritisch. Zudem sind kleine harte schmerzlose Knoten auf dem Hoden kritisch oder aber ein Schweregefühl oder Ziehen im Hodenbereich. Dies gehört alles zu den Warnhinweisen, was aber nicht automatisch bedeutet, dass es sich um Krebs handelt. Auf jeden Fall sollte man bei diesen Hinweisen einen Urologen aufsuchen.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.000 Männer an Hodenkrebs. Im Gegensatz zu Prostatakrebs, an dem jährlich ca. 60.000 Männer erkranken, ist das zwar wenig, aber der Hodenkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei jungen Männern.
Mittlerweile werden ca. 95 % aller Hodenkrebsfälle geheilt. Je früher die Krebserkrankung erkannt wird, desto größer sind die Überlebenschancen der Betroffenen.
Meist wird bei dem Patienten der betroffene Hoden entfernt. Und sollte der Krebs gestreut haben, meist im hinteren Bauchraum oder in den Lungen, wird dies mit einer Chemotherapie bekämpft. Trotzdem liegt die Heilungschance bei 95 % und es bleibt auch die Sexualfunktion in der Regel erhalten.
Männer können auch mit einem Hoden fruchtbar sein.
Die genauen Ursachen von Hodenkrebs sind noch nicht ausreichend bekannt. Zu den Risikofaktoren zählt z. B. ein Hodenhochstand nach der Geburt. Hodenhochstand heißt, dass der Hoden noch nicht aus der Leiste in den Hodensack gewandert ist. Der Hodenhochstand wird in der Regel bei Kleinkindern korrigiert, das erhöhte Krebsrisiko aber bleibt. Äußere Risikofaktoren wie Rauchen sind bisher nicht bekannt. Jedoch kann eine Hodenkrebserkrankung des Bruders oder Vaters auf eine genetische Veranlagung hinweisen.
04.04.2017
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.