Körperschmerzen durch Fehlhaltung - Haltungsschäden
Naturheilkunde
Eine dauerhafte Fehlhaltung führt zu Haltungsschäden und letztendlich zu Körperschmerzen. Auch eine vorübergehende Schonhaltung, die häufig nach einem Unfall eingenommen wird, führt zu Schmerzen bedingt durch die falsche Körperhaltung.
Von einer Fehlhaltung spricht man, wenn die Körperhaltung und der Bewegungsablauf nicht der physiologischen Norm entsprechen. Kommt es dann dadurch zu Haltungsschäden sind Schmerzen die Folge. Am häufigsten kommt es zu Nacken- und Rückenschmerzen. Aber auch jeder andere Abschnitt des Körpers kann durch Fehlhaltungen Schmerzen verursachen – von Kopfschmerzen bis zu Fußschmerzen.
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Inhalt
Ursachen - Fehlhaltung, Haltungsschäden
Symptome – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Diagnose – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Behandlung – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Vorbeugung – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Ursachen - Fehlhaltung, Haltungsschäden
Die Gründe, die zu Haltungsschäden führen können, sind vielseitig, die Körperhaltung dabei meist einseitig. Die meisten Menschen haben eine starke und eine eher schwächere Körperhälfte, das heißt, sie können (meist mit rechts) kräftiger zupacken oder tragen. Hinzu kommen äußere Einflüsse, die den Körper belasten und zu Fehlhaltungen führen. Dazu gehören sowohl schwere körperliche Arbeit, als auch wenig Bewegung und viel Sitzen.
Zu den weiteren Ursachen einer Fehlhaltung zählen auch eine schwach ausgebildete Rücken- und Bauchmuskulatur und Übergewicht sowie eine dauerhaft einseitige Belastung.
Zu einer Fehlhaltung und damit zu eventuellen Haltungsschäden kommt es häufig schon im Kindesalter. Schon das tägliche Tragen der schweren Schulranzen belasten die Rückenmuskulatur. Auch der Versuch die häufig schweren Schulranzen durch Schultrollis zu ersetzen, die die Kinder hinter sich herziehen können, erwies sich als nicht gut, da es auch hierbei zu einer Fehlhaltung kommt.
Des Weiteren zählen falsches Schuhwerk oder auch ungeeignete Matratzen zu den möglichen Ursachen.
Durch eine dauerhafte Fehlhaltung und einseitige Belastung wird die Muskulatur geschwächt und es können schmerzhafte Haltungsschäden entstehen.
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Symptome – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Die Hauptsymptome einer Fehlhaltung sind Rückenschmerzen, Knieschmerzen und Verspannungen im Schulterbereich. Bis es jedoch zu dauerhaften körperlichen Beschwerden und Schmerzen kommt, kann es eine lange Zeit dauern, mitunter viele Jahre. Häufig verzeiht der Körper, gerade in jungen Jahren, die ungesunde Körperhaltung und versucht die Fehlhaltung auszugleichen. Meist erst im zunehmenden Alter spürt man die Folgen einer jahrelangen Fehlhaltung. So kann es zu sogenannten Haltungsschäden kommen, die meist irreversibel sind, wie Verkrümmung der Wirbelsäule, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Hüftschmerzen und Knieschmerzen. Auch innere Organe können infolge einer Fehlhaltung belastet werden, wie Herz und Lunge. Der Betroffene ist durch anhaltende Schmerzen weniger belastbar. Dieser Zustand kann zu Depressionen führen.
Diagnose – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Zu der Diagnose Haltungsschäden kommt es meist erst dann, wenn der Patient aufgrund anhaltender Schmerzen, zum Beispiel Rückenschmerzen, zum Arzt geht. Zuständig hierfür ist der Orthopäde. Er kann anhand der Schmerzbeschreibung häufig bereits durch Sicht und Tasten des betroffenen Körperbereichs eine erste Diagnose stellen. Um diese abzusichern, ist eine Röntgenaufnahme hilfreich, da hierbei auch die knöchernen Strukturen erkennbar sind. Bei Haltungsschäden kommt es aufgrund von jahrelanger Fehlhaltung zu knöchernen Veränderungen im Körper.
Fehlhaltungen können nahezu am gesamten Körper zu Haltungsschäden führen. Betroffen davon können sein:
Rücken: Rundrücken, Hohlkreuz, S-förmige Wirbelsäule, nach hinten oder nach vorn gebeugter Körper, gedrehte Körperhaltung.
Hüfte: Unterschiedliche Beinlängen, verdrehtes Becken, gekipptes Becken, Beckenschiefstand.
Auch können die Halswirbelsäule, der Nacken und die Schulter betroffen sein sowie eine Kieferfehlstellung.
Zu den weiteren Fehlstellungen gehören X-Beine, O-Beine, nach innen oder außenrotierende Arme, Hammerzehen, Hallux valgus und Krallenzehen.
Behandlung – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Je früher Fehlhaltungen erkannt werden, desto besser sind die Aussichten, diese mit entsprechenden Maßnahmen zu korrigieren. Deshalb sollten Eltern bereits bei ihren Kindern darauf achten. Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen sollte man Auffälligkeiten, wie zum Beispiel X-Beine beim Kind, mit dem Kinderarzt besprechen.
Kommt es, meist erst Jahrzehnte später, zu fehlhaltungsbedingten Haltungsschäden, sind diese in den meisten Fällen irreversible. Das heißt, eine vollständige Heilung ist nicht möglich; die möglichen medizinischen Maßnahmen zielen dann lediglich auf eine Linderung der Schmerzen ab.
Neben Fehlhaltungen gibt es auch einige Erkrankungen, die zu Haltungsschäden führen können, wie zum Beispiel die Autoimmunerkrankung Morbus Bechterew, die zu einer Verknöcherung der Wirbelsäule führt. Auch die sogenannte Scheuermannkrankheit kann zu Haltungsschäden führen. Liegt also eine Grunderkrankung vor, ist diese vorrangig zu behandeln.
Ansonsten richtet sich die Behandlung individuell danach welche Schmerzen an welchen Körperpartien auftreten, welche Fehlstellung zu den Schmerzen geführt hat und auch wie alt der Patient ist. Zu den üblichen Behandlungsmaßnahmen zählt die Krankengymnastik. Hierbei werden dem Patienten Übungen gezeigt, wie Muskeltraining oder Dehnungsübungen, die die geschwächte Muskelpartien stärken und Verspannungen lösen sollen. Dem Patienten wird zudem dessen Fehlhaltung deutlich gemacht, so dass er diese nach Möglichkeit vermeidet. Dazu gehören auch Dinge im Alltag, die zu einer Fehlhaltung beitragen können, wie zum Beispiel eine ungeeignete Matratze oder Kopfkissen oder auch Sitzmöbel.
Auch wenn sich einmal entwickelte Haltungsschäden nicht heilen lassen, so sind die zur Verfügung stehenden medizinischen Behandlungsmaßnahmen zur Linderung der Beschwerden und zur Stärkung des Muskelapparates notwendig. Unbehandelt werden die Schmerzen im Laufe der Zeit zunehmen, was die Beweglichkeit und somit auch die Lebensqualität erheblich einschränkt.
Zur Linderung von starken Schmerzen gibt es entsprechende Medikamente. Bei schweren Haltungsschäden können stützende Korsetts helfen. Nur in einigen Fällen ist eine Operation notwendig bzw. sinnvoll.
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Vorbeugung – Fehlhaltung, Haltungsschäden
Liegen keine Grunderkrankungen vor, die zu Haltungsschäden geführt haben, kann man versuchen Fehlhaltungen zu vermeiden. Dazu gehört ausreichend Bewegung, bei häufigem Sitzen einen regelmäßigen Positionswechsel oder zwischendurch mal aufstehen, richtiges Tragen (besonders schwere Lasten), auch mal was mit links machen (bei Linkshänder rechts), Übungen zur Stärkung der Muskulatur und starkes Übergewicht vermeiden.
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