Kohl- und Kartoffelwickel: Hausmittel bei verschiedenen Beschwerden
Naturheilkunde
Dem Kohl wird eine besondere Heilwirkung zugeschrieben, die sich die Menschen bereits im antiken Griechenland zunutze machten. Ob als Kohlwickel, Kohlauflagen oder auch als Saft verschaffen die Kohlblätter Linderung bei den verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden, wie zum Beispiel bei Entzündungen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder auch beim Milcheinschuss oder Milchstau. Somit ist der Kohl ein wahrer Alleskönner und auch heute noch ein beliebtes Hausmittel.
Bild: pixabay website5
Inhalt
Kohlwickel – Anleitung
Kohlwickel – Bei welchen Beschwerden?
Kohlwickel – Wirkungsweise
Kartoffelwickel – Hilft bei verschiedenen Beschwerden
Kartoffelwickel – Anleitung
Kartoffelwickel – Wirkung
Kartoffelwickel – Bei welchen Beschwerden?
Kartoffelwickel – Wann dürfen sie nicht zum Einsatz kommen?
Kohlwickel - Anleitung
Als erstes werden die Blätter des Kohls (Weißkohl oder Wirsing) für den Wickel vorbereitet. Hierfür verwendet man die äußeren großen Blätter des Kohls. Diese werden zuerst gewaschen und abgetrocknet. Anschließend muss die Mittelrippe des Kohlblattes entfernt werden. Nun legt man die Kohlblätter auf eine glatte Unterlage, ritzt sie gitterförmig ein und rollt sie mit einer Flasche fest aus, bis Flüssigkeit austritt (bitte kein Nudelholz zum Ausrollen verwenden und auch keine Unterlage aus Holz, da Holz den austretenden Saft aufsaugen würde). Je nach Größe der zu behandelten Körperregion, werden große oder kleiner zugeschnittene Kohlblätter verwendet.
Die feuchten Blätter werden ziegelartig auf die zu behandelnde Stelle gelegt und dann mit einer elastischen Binde oder einem Baumwolltuch fixiert. Die Anwendungsdauer sollte mindestens 15 Minuten betragen, der Wickel kann aber auch über Nacht bleiben. Nachdem man den Verband wieder abgenommen hat, sollte die Hautstelle abgewaschen und mit Olivenöl eingerieben werden. Bei chronischen Beschwerden ist es sinnvoll, den Kohlwickel mehrmals wöchentlich zu wiederholen. Jeder Kohlwickel muss mit frischen Kohlblättern erneut zubereitet werden.
Kohlwickel – Bei welchen Beschwerden?
Am häufigsten wird der Kohlwickel bei Gelenkschmerzen empfohlen. Tatsächlich wurde in einer Studie der Universität Duisburg-Essen die Wirkung des Kohlwickels bei Arthrose-Patienten untersucht mit dem Ergebnis, dass die Wirkung des Wickels genauso die Schmerzen lindert wie eine Schmerzsalbe mit dem Wirkstoff Diclofenac.
Aber auch bei vielen weiteren gesundheitlichen Beschwerden wird ein Kohlwickel empfohlen, wie zum Beispiel:
- Chronische Gelenkschmerzen
- Kopfschmerzen
- Atemwegsbeschwerden
- Gicht
- Rheuma
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
sowie bei
- Insektenstichen
- Verbrennungen
- Verletzungen
- Entzündungen (z. B. Nagelbettentzündung)
- Neurodermitis
- Gürtelrose
und auch bei
- schmerzendem Milcheinschuss und/oder
- Milchstau
Kohlwickel - Wirkungsweise
Der Kohlwickel soll eine antibakterielle bis antioxidative Wirkung haben. Ein Kohlwickel wirkt sich angenehm aus, da die Blätter kühlen, beruhigen und die Schmerzen lindern. Zudem wirkt er entzündungshemmend, öffnet die Poren und soll Giftstoffe aus dem Körper transportieren.
Bild: pixabay website5
Fazit: Ein Kohlwickel ist schnell gemacht, kostet nicht viel und soll eine ausgezeichnete Wirkung haben, und das ganz ohne Nebenwirkungen. Also warum nicht das, was bei unseren Großeltern und Urgroßeltern schon als Haus- und Heilmittel beliebt war, einmal selbst ausprobieren?
Kartoffelwickel – Hilft bei verschiedenen Beschwerden
Kartoffelwickel gelten als ein alt überliefertes wirkungsvolles Hausmittel bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden. Im Gegensatz zu anderen Wickeln, wie zum Beispiel dem Kohlwickel, wirken Kartoffelwickel nicht durch ihre Inhaltsstoffe, sondern lediglich durch ihre gleichmäßig abgebende Wärme. Ein Kartoffelwickel ist nicht nur wohltuend, sondern fördert zudem die Durchblutung und somit die Sauerstoffzufuhr, was die eigenen Abwehrkräfte stärkt.
Das Gute an einem Kartoffelwickel – in fast jedem Haushalt sind Kartoffeln vorrätig, so dass man ohne großen Aufwand einen Wickel anfertigen kann.
Bild: pixabay website5
Kartoffelwickel - Anleitung
Für einen Kartoffelwickel benötigt man zwei Tücher (ein Innentuch und ein Außentuch), Küchenpapier und 6 bis 7 Kartoffeln (möglichst eine mehlige Sorte).
Besonders gut als Tücher eignen sich von der Größe und Handhabung die Stoffwindeln. Diese lassen sich, je nachdem wo der Wickel angelegt oder umgelegt werden soll, ideal auf die richtige Größe falten.
Nachdem die Kartoffeln gut gargekocht sind, breitet man das Innentuch aus. Anschließend legt man die Kartoffeln zwischen zwei Lagen Küchentücher und zerquetscht sie mit den Handballen oder auch mit einem Nudelholz oder ähnlichem. Nun wird der „Kartoffel-Matsch“ mittig in das Innentuch verteilt und mit dem Tuch so verpackt, dass der Brei nicht nach außen dringen kann. Zur Sicherheit kann man das Ganze noch in ein zweites Innentuch einwickeln. Dann legt man den Wickel auf die betreffende Körperstelle und fixiert ihn mit einem Außentuch. Bei Rückenschmerzen legt man zuerst das Außentuch auf das Bett oder Sofa, dann den Wickel und legt sich dann darauf und schlingt das Außentuch um den Körper. Bei Halsschmerzen reicht der Wickel (Innentuch) und ein Schal. Bevor man den Kartoffelwickel anlegt, sollte man unbedingt prüfen, dass die Kartoffeln nicht zu heiß sind. Sie sollten eine Temperatur haben, die für den Betroffenen als angenehm empfunden wird.
Ein Kartoffelwickel kann so lange auf der betroffenen Körperregion bleiben, wie es als angenehm empfunden wird. In der Regel lässt die Wärmewirkung jedoch nach einer halben Stunde nach.
Nach einer Kartoffelwickelbehandlung sollte man die Hautstellen mit einem warmen Tuch abwaschen und mit einem Pflegeöl einreiben.
Kartoffelwickel - Wirkung
Ein Kartoffelwickel erzielt seine gesundheitliche Wirkung nicht durch die Inhaltsstoffe der Kartoffel, sondern durch die gemäßigte abgebende Wärme. Diese wirkt entspannend und durchblutungsfördernd. Das Besondere an einem Kartoffelwickel ist, dass die Kartoffel nur sehr langsam an Wärme verliert. Die meisten werden das aus der Zubereitung eines Mahls kennen, nämlich dann, wenn mehrere Speisen und Zutaten gleichzeitig warm serviert werden sollen und Kochplatten und Backofen nicht reichen. Stellt man den Topf mit den Kartoffeln ins Bett unter die Bettdecke, so bleiben sie über lange Zeit heiß. Bei einer Wärmflasche ist die Wassertemperatur anfangs zu heiß, so dass es eher unangenehm ist und dann wiederum nach einiger Zeit zu kühl. Außerdem verrutscht eine Wärmeflasche oder der Verschluss stört.
Wärmewirkung: Wärme hilft chronische Schmerzen zu lindern, wie zum Beispiel bei Arthrose, bei verspannter Muskulatur oder Muskelkater. Wärme wirkt durchblutungsfördernd und regt den Stoffwechsel an. So werden Abwehrzellen schneller aufgebaut und dadurch das Immunsystem gestärkt. Bei Erkältungskrankheiten verflüssigt die Wärme den Schleim, so dass festsitzender Bronchienschleim leichter abgehustet werden kann.
Kartoffelwickel – Bei welchen Beschwerden?
Ein Kartoffelwickel wirkt sich schmerzlindernd bei gesundheitlichen Beschwerden aus:
- Halsschmerzen
- trockener Husten
- Bronchitis
- Kopfschmerzen
- Schulter- und Nackenverspannungen
- Rückenschmerzen
- Bauchschmerzen
- Blasenentzündung
Kartoffelwickel – Wann dürfen sie nicht zum Einsatz kommen?
Auch bei der Verwendung von Hausmittel muss man einiges beachten und sie sind auch nicht für jeden geeignet. Bei den Kartoffelwickeln geht es um Schmerzlinderung durch Wärme. Wärme ist jedoch nicht immer das Richtige. So darf eine Wärmebehandlung bei folgenden Erkrankungen oder Beschwerden nicht eingesetzt werden:
- bei hohem Fieber
- bei Brandverletzungen
- bei einem stark geschwollen Hals
- bei Krampfadern
- bei Thrombose-Risiko
Bilder: pixabay website5
Fazit: Ein Kartoffelwickel wirkt sich entspannend aus, vor allem auch deshalb, weil man während der Zeit der Wickelauflage dem Körper die benötigte Ruhe gönnt. Der Kartoffelwickel hat aufgrund seiner positiven Wirkung unter den Hausmitteln seinen festen Platz. Wenn die Beschwerden jedoch anhalten, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Nächster Beitrag: Cannabidiol (CBD) -Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.