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Krankheiten und Symptome Gehirn

Krankheiten
Das Gehirn muss zahlreiche Funktionen ausüben. Die Ausübung der verschiedenen Funktionen können durch zahlreiche Erkrankungen beeinträchtigt werden. Diese reichen von Multipler Sklerose, Demenz, Schlaganfall und Alzheimer bis hin zum Apallischen Syndrom (Wachkoma).
 
Neurologen behandeln allein in den Kliniken bundesweit etwa eine Million Patienten pro Jahr. Dazu gehören auch Volkskrankheiten wie Polyneuropathie (Schädigung von peripheren Nerven) und Migräne oder Morbus Parkinson.
Inhalt

Vergesslichkeit – Demenz
Viele Ursachen - ein Symptom
Gezielte Therapie bei Früherkennung
Durch Vorbeugung die Situation verbessern
Wie wird geholfen
Die Schizophrenie oder Psychose
Gene und Umweltfaktoren bei einer Schizophrenie oder Psychose
Integration statt Wegsperren

Vergesslichkeit – Demenz

Häufig tritt bei alten Menschen eine Vergesslichkeit auf, es wird z. B. der Schlüssel verlegt oder die Brille vergessen. Es ist ein Phänomen, was bei älteren Menschen auftritt, aber es ist bei weitem keine Erkrankung, sondern eine Begleiterscheinung des Alterns. Zur Krankheit wird es erst wenn die Vergesslichkeit sich so ausprägt, dass sie einen normalen Alltag erschwert oder unmöglich macht. Fachärzte sprechen erst dann von einer Demenz. Diese Krankheit ist die häufigste Erkrankung, die direkt mit dem Altern zu tun hat als andere Erkrankungen Schon ca. 1 % der 65 bis 69-jährigen Menschen in Deutschland leiden unter einer Demenz, bei den 75 bis 79- jährigen schon 6 % und bei den 85 bis 89-jährigen sind es 24 % (Berliner Altersstudie vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung). Die zunehmende Demenz ist einer der Preise, den die Menschen für ihre steigende Lebenserwartung bezahlen.

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Gehirnaufteilung
Bild: clip-dealer

Viele Ursachen - ein Symptom

Die krankhafte Vergesslichkeit hat unterschiedliche Ursachen. Alle Demenzformen haben jedoch ihre Gemeinsamkeiten, den Zerfall von Nervenzellen, die für das Gedächtnis unverzichtbar sind. Die am häufigsten auftretende Demenzform ist die Alzheimer-Erkrankung, bei der aus noch nicht völlig geklärten Ursachen Nervenzellen verloren gehen. Das Symptom dieser Krankheit ist die Vergesslichkeit, die die Betroffenen auch selbst an sich nicht merken. Bei Angehörigen ist das in vielen Fällen schwer einzuordnen und oft auch schwer zu ertragen.

In den Nervenzellen bildet sich Eiweißplaques, also bestimmte Verbindungen aus bestimmten Eiweißmolekülen, die bei Gesunden in diesem Maße nicht auftreten. In der Diagnostik ist dies zurzeit die gängigste Erklärung, dass diese Plaques ursächlich für die Demenzsymptome verantwortlich sind.

Die sogenannte Pick-Krankheit (Frontotemporale Demenz) ist eine weitere Form der Demenz. Hier gehen Nervenzellen zugrunde, die sich im Stirn- und Schläfenlappen des Großhirns befinden. Für diese Krankheit ist es typisch, dass sich die Persönlichkeit und Verhalten des Betroffenen stark verändern und das oft lange bevor die Gedächtnisstörungen auffallen. Die zweithäufigste Form der Demenz ist die vaskuläre Demenz, sie ist eine sekundär neurodegenerative Erkrankung. Es sterben hier die Nervenzellen durch chronische Unterversorgung ab, wie sie typischerweise bei einer Verkalkung (Atherosklerose) der Blutgefäße im Gehirn auftritt. Sie tritt auch häufig im Zusammenhang mit Schlaganfällen auf. Es gibt aber auch Mikroverkalkungen von Hirngefäßen, die zu einer vaskulären Demenz führen können. Eine genaue Unterscheidung zwischen einer Alzheimer-Demenz und einer vaskulären Demenz ist nicht immer möglich.

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Gezielte Therapie bei Früherkennung

Wenn die Symptome einer Demenz schon ausgeprägt sind und zu Gedächtnisstörungen führen ist sie derzeit nicht heilbar. Es gibt zwei Medikamentenklassen, die eine Abnahme der Leistungsfähigkeit des Gehirns für eine gewisse Zeit bremsen können. Der Effekt ist aber nur vorübergehend. Zu diesen Medikamentenklassen gehören die sogenannten Cholinesterasehemmern und die NMDA-Rezeptorblockern. Das eigentliche Problem in der Demenz Therapie ist, dass die Patienten zu spät einen Arzt aufsuchen. Meist sind die Symptome der Demenz-Erkrankung soweit ausgeprägt, dass schon zu viele Nervenzellen geschädigt sind.


Deswegen versucht die Demenzforschung Diagnosemethoden zu entwickeln, um eine Demenz-Erkrankung frühestmöglich zu erkennen, bevor Gedächtnisstörungen auftreten. Eventuell kann eine Therapie, die im frühestmöglichen Stadium beginnt, das Absterben von Nervenzellen verhindern oder zumindest verzögern, so dass die Entwicklung einer Demenzerkrankung verhindert oder zumindest verzögert wird.

Durch Vorbeugung die Situation verbessern

Da auch die Medikamentenfrage in der Frühtherapie noch nicht geklärt ist, kann jeder Einzelne dazu beitragen sein Demenzrisiko zu senken. Eine Reihe von klinischen Studien zeigt zum Beispiel, dass eine regelmäßige körperliche Betätigung ausreicht, um das Risiko leicht zu mindern, eine Demenz-Erkrankung zu bekommen. Zum anderen hilft normaler Blutdruck und Normalgewicht das Risiko zu senken. Selbstverständlich sollte man auch das Rauchen lassen, da für Raucher ein doppeltes Risiko besteht an einer Demenz zu erkranken als bei Nichtrauchern.

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Depressionen

Es leben weltweit etwa 121 Millionen Menschen mit einer Depressionen (WHO). Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen des Gehirns. Nur jeder 4. Patient wird überhaupt behandelt (WHO). Die Wahrscheinlichkeit an einer schweren Depression, zumindest einmal im Leben, zu erkranken liegt derzeit bei 16 bis 20 %. In Deutschland selbst haben in den vergangenen Jahren die Erkrankungen stark zugenommen. Zur Zeit leiden etwa 3 Millionen Menschen an Depressionen, Statistiken der Krankenkassen zeigen, dass sich die Zahl der Erkrankten, die wegen einer Depression in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, zwischen den Jahren 2000 bis 2010 mehr als verdoppelt hat (Barmer-GEK). Die Einnahme von Antidepressiva-Medikamenten hat sich im gleichen Zeitraum auch verdoppelt (Techniker Krankenkasse).

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Die Erkrankung

Gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und ein Verlust der Fähigkeit, Gefühle zu erleben, sind die klassischen Symptome einer Depression. Meist kommen körperliche Symptome hinzu wie z. B. Magen-Darm-Beschwerden, Herzbeschwerden oder Rückenschmerzen. Unspezifische Beschwerden wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Hörstürze, Reizbarkeit oder ausgeprägte Unruhen sind weitere Merkmale einer Depression. Körperliche Symptome stehen bei den Erkrankten häufig im Vordergrund, so dass es schwierig bis unmöglich ist die Depression zu erkennen. Die zurzeit häufigste Depression ist als Burnout-Syndrom bekannt, sie wird seit einigen Jahren immer häufiger diagnostiziert. Bei ihr treten typische Symptome einer Depression im Zusammenhang mit einer Überlastung im beruflichen oder privaten Umfeld auf. Die Betroffenen fühlen sich ausgebrannt. Die Lust auf Arbeit geht verloren. Urlaube verlieren ihren Erholungswert und auch das private Leben wird in Mitleidenschaft gezogen. Diskutiert wird in diesen Zusammenhang über moderne auf Effizienz getrimmte Arbeitsverhältnisse und der Zwang zur ständigen Erreichbarkeit, die als Faktoren für die zunehmende Häufigkeit des Burnouts mit verantwortlich gemacht werden.

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Wie wird geholfen

Je früher eine Depression erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Zur Behandlung stehen gute nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlungen zur Verfügung. Es gibt Therapien, die mit unterschiedlichsten Methoden der Psycho- und Verhaltenstherapien ohne Medikamente auskommen. Bei Behandlungen mit Medikamenten wird auf klassische trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer zurückgegriffen. Eine Standardtherapie im üblichen Sinne gibt es dabei nicht. Bei der Therapieansetzung spielen nicht nur die Symptome der Depression eine Rolle, sondern auch die persönliche Neigung und das soziale Umfeld des Betroffenen. Meist werden Therapien bevorzugt, bei denen psychotherapeutische und pharmakologische Ansätze kombiniert werden. Die Dauer der Behandlung ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Manche der Patienten benötigen eine lebenslange Behandlung.

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Die Schizophrenie oder Psychose

Der Inbegriff psychischer Erkrankungen ist für viele Menschen die Schizophrenie oder Psychose. Die Symptomatik dieser Krankheit ist dafür verantwortlich. Der Patient, der an Schizophrenie leidet, zieht sich oft nicht zurück, somit ist er für Außenstehende sichtbar, hörbar und erlebbar. Während sich der depressive Mensch eher zurückzieht. Betroffene mit Schizophrenie zeigen oft sogenannte Positivsymptome. Sie sehen Dinge oder Menschen, die objektiv nicht da sind, sie hören Stimmen, unterhalten sich oder fühlen sich verfolgt. Die Symptome treten nicht immer auf, sondern sind episodisch. Die Schizophrenie wirkt wie eine Spaltung der Seele und der Persönlichkeit. Begleitet wird diese Symptomatik von sogenannten Negativsymptomen, die einer Depression ähneln. Betroffene, die an Angststörungen oder Zwangsstörungen leiden, sind für Außenstehende in der Realität nur schwer zu verstehen. Wenn Betroffene an Angststörungen leiden, haben sie entweder diffuse Ängste oder sie fürchten sich vor teilweise sehr spezifischen Dingen, die für einen gesunden Menschen nicht oder kaum angstbesetzt sind (Phobien). Patienten mit Zwangsstörungen dagegen haben das intensive Bedürfnis, bestimmte Dinge wieder und wieder zu tun, beispielsweise Ordnung herzustellen oder die Umgebung zu reinigen. Diese Erkrankten können ihre Handlung einerseits gut begründen, andererseits leiden sie darunter und erkennen ihre Handlung als unsinnig.

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Krankheit - Angststörung
Bild: pixabay website5

Gene und Umweltfaktoren bei einer Schizophrenie oder Psychose

Es gibt bei der Schizophrenie eine gewisse genetische Veranlagung wie bei den meisten psychischen Erkrankungen. So liegt die Wahrscheinlichkeit bei eineiigen Zwillingen, dass der Zwilling eines Erkrankten ebenfalls erkrankt bei 45 %. Bei den zweieiigen Zwillingen war sie bei unterschiedlichen Studien nur halb so hoch. Dass Umweltfaktoren ebenso eine wichtige Rolle spielen ist aber auch unstrittig. Soziale Untersuchungen zeigen, dass belastende Lebenssituationen das Auftreten von Schizophrenie-Episoden begünstigen. Nach Ergebnissen von Studien haben Menschen, die in Städten aufwachsen, ein höheres Risiko an Schizophrenie zu erkranken als Landkinder. Auch Alkohol und Drogenkonsum begünstigen eine Erkrankung. Bei den sogenannten Angst- und Zwangsstörungen geht die medizinische Wissenschaft auch von einer gewissen genetischen Veranlagung aus. Belastungssituationen, traumatisierende Erlebnisse in der Kindheit oder Lebenskrisen können die Erkrankung zum Ausbruch bringen. Im Einzelfall ist es allerdings oft schwer die Ursache wirklich zu erkennen.

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Integration statt Wegsperren

Noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Patienten mit der Diagnose Schizophrenie in geschlossene psychiatrische Anstalten zur Behandlung eingewiesen. Die Betroffenen wurden für Jahre und nicht selten für Jahrzehnte weggesperrt. Diese Maßnahme hat sich in den letzten Jahrzehnten radikal geändert. Beigetragen dazu hat ein zunehmendes Verständnis der Krankheit sowie Fortschritte in der medikamentösen und nicht medikamentösen Behandlung während der Therapie. Das hat dazu beigetragen, dass Betroffene nicht mehr langfristig in geschlossenen Psychiatrien in Deutschland verbleiben mussten. Heute zielt die Behandlung darauf ab, die Patienten nicht zu isolieren, sondern zu integrieren. Ein wichtiges Hilfsmittel um dieses Ziel zu erreichen sind antipsychotische und bei depressiver Begleitsymptomatik auch antidepressive Medikamente. Psychotherapie und Verhaltenstherapien sowie soziotherapeutische Maßnahmen, bei denen das familiäre Umfeld und gemeindenahe Versorgungskonzept konsequent umgesetzt wird. In der Regel können dann Patienten mit Schizophrenie in diesem Umfeld weiter ambulant behandelt werden und ein fast normales Leben führen.

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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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