Krebsrisiko erhöht durch Parodontitis
Krankheiten
Studien zur Folge erhöht sich das Risiko an Krebs zu erkranken bei einer Parodontitis. Denn Parodontitis steht offenbar in Zusammenhang mit Krebsleiden bei Frauen.
Kommt es zu einer Parodontitis ist nicht nur das Zahnfleisch entzündet, sondern der gesamte Zahnhalteapparat ist betroffen. So auch die Zahnwurzel und der Kieferknochen.
Die Folgen eine Parodontitis beschränken sich nicht nur auf Zahnfleischbluten und Zahnverlust. Parodontitis kann zur Entstehung weiterer Erkrankungen, wie zum Beispiel Arthritis oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
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Wissenschaftler der University at Buffalo in den USA wollen jetzt festgestellt haben, dass entzündliche Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches in Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko bei Frauen steht.
Die Forscher veröffentlichten ihre Arbeit im Fachblatt "Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention"
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Dr. Dominique Michaud und Elizabeth Platz sowie ihr Team haben im Januar 2018 in ihrer Veröffentlichung beschrieben, dass das Krebsrisiko der Patienten, die eine schwere Form der Parodontitis hatten, im Vergleich zu Patienten mit milderen Verlaufsformen der Parodontitis um 24 Prozent höher war.
Patienten, die überhaupt keine Zähne mehr hatten, was ein Zeichen für eine schwere Parodontitis sein kann, hatten sogar eine 28 Prozent höheres Krebsrisiko.
Die Wissenschaftler um Dr. Dominique Michaud und Elizabeth Platz werteten die Daten von 7.400 Patienten aus.
Danach entwickelt sich z. B. ein Lungenkrebs, wenn eine Parodontitis vorliegt, wesentlich leichter, gefolgt von Darmkrebs. Bei einer schweren Parodontitis verdoppelt sich das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.
Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass Darmkrebsgewebe bestimmte Bakterien enthalte, die auch im Mundraum bei Parodontitis-Betroffenen vorkommen.
So wandern krankheitserregende Bakterien vom Mundraum in andere Körperregionen.
Studienautor Dominique Michaud, Professor für Gesundheitsökonomie und Sozialmedizin an der Tufts University School of Medicine in Massachusetts, führte weiter aus, dass krankheitserregende Bakterien wohl offenbar vom Mund in andere Körperregionen wandern können und sich dort an der Entstehung von Krebsgewebe beteiligen.
Bereits seit einigen Jahren häufen sich die Studien, die einen Zusammenhang zwischen mangelnder Mundhygiene und diversen Krankheiten sehen. Die Bakterien können durch das Blut weiter in den Körper wandern und beispielsweise Speiseröhre und Lunge aber auch das Herz angreifen.
Speiseröhrenkrebs: Vor allem das Risiko für Speiseröhrenkrebs sei in diesem Zusammenhang 14 Prozent höher als bei Frauen, die bisher nicht unter entzündetem Zahnfleisch litten. Die Vermutung der Forscher für die Ursache: Die Speiseröhre liege nahe an der Mundhöhle. So könnten Krankheitserreger leicht vom Mund zur Schleimhaut der Speiseröhre gelangen. Speiseröhrenkrebs gehört zu den gefährlichsten Krebsarten überhaupt.
Frauen nach den Wechseljahren haben ein dreifach erhöhtes Risiko an Speiseröhrenkrebs zu erkranken.
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Gallenblase: In älteren Studien wird auch der Gallenblasenkrebs mit der chronischen Entzündung einer Parodontitis in Verbindung gebracht. Dass die Form von Krebs aber mit entzündlichem Zahnfleisch zusammenhänge, konnten Forscher erst jetzt herausfinden.
Sollten weitere Studien den Zusammenhang bestätigen, wäre das ein großer Schritt zur Prävention von Speiseröhren- und Gallenblasenkrebs, wie es heißt.
Als reine Beobachtungsstudien können die Untersuchungen nicht sagen, warum mangelnde Mundhygiene das Krebsrisiko diese Menschen so stark beeinflusst. Die Vermutung geht aber zu einer Verkettung ungünstiger Faktoren.
Februar 2018
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