Künstliche Fingernägel – Ein gesundheitsschädlicher Trend?
Naturheilkunde
Seit Jahren schießen Nagelstudios wie Pilze aus dem Boden und sie finden immer mehr Zulauf von Frauen aller Altersgruppen. Für die Schönheit wurde ja schon immer viel Geld ausgegeben und künstliche Fingernägel scheint für viele eine optimale Alternative zu sein, schnell und anhaltend schöne, gepflegte und widerstandsfähige Nägel zu haben, ohne zeitaufwendig und mühsam sich die Nägel selbst zu pflegen.
Doch Mediziner warnen vor dieser Art der Nagelpflege, egal welche Methode angewandt wird, ob Gel oder Acryl, erst recht, wenn die Verschönerung regelmäßig und dauerhaft vorgenommen wird.
Inhalt
Methoden des Auftragens von Kunstnägeln
Acrylat-SystemKünstliche Fingernägel zum Selbstaufkleben
Methoden des Auftragens von Kunstnägeln
Acrylat-System: Bei dieser Methode wird ein chemisches Gemisch aus Pulver und Flüssigkeit kurz vor dem Auftragen auf den Fingernagel hergestellt, was dann auch zügig aufgetragen werden muss, da der Härtungsprozess gleich nach dem Anmischen einsetzt. Die Dämpfe, die dabei entstehen und der Feinstaub beim anschließenden Feilen sind giftig. Die Nageldesignerinnen, die den ganzen Tag damit arbeiten, tragen aus diesem Grund einen Mundschutz sowie in den Studios auch Dunstabzugshauben vorhanden sein sollten. Acrylnägel lassen sich mit Aceton wieder ablösen.
Bild: pixabay website5
Gelnägel: Bei Gelnägeln handelt es sich ebenfalls um ein Acrylat, das nach dem Auftragen unter einer UV-Lampe aushärtet. Gelnägel sind häufig unnatürlich dick, was beim Herauswachsen des Naturnagels auch deutlich sichtbar ist. Das Entfernen der Gelnägel ist auch problematisch, da sie nicht mit Aceton ablösbar sind, sondern mit einer Feile abgeschliffen werden müssen. Durch das Feilen können Schäden am natürlichen Fingernagel entstehen.
Künstliche Fingernägel zum Selbstaufkleben: Diese Produkte gibt es in allen Farben in Drogeriemärkten und Parfümerien. Ein spezieller Kleber sorgt für ausreichenden Halt.
Es gibt noch viele weitere Methoden, auf die hier nicht weiter eingegangen wird, eines haben jedoch alle gemeinsam: Es kommt Chemie auf den Fingernagel.
Welche gesundheitlichen Schäden können künstliche Fingernägel verursachen?
Wer dauerhaft seine Fingernägel mit Kunststoff versiegelt, schadet nicht nur seinen eigenen Fingernägeln, sondern schlimmstenfalls dem gesamten Gesundheitszustand. Was die Nägel betrifft, so verschlechtert sich die Hornschicht erheblich, schließlich gelangt kein Sauerstoff mehr an die Fingernägel, der aber vom im Nagel enthaltenen Kreatin benötigt wird und für die Festigkeit des Nagels sorgt. Auf Dauer weicht der Naturnagel auf, die Nageloberfläche wird rau und rissig und der Nagel färbt sich gelb bis braun. Außerdem bleiben möglicherweise eingedrungene Krankheitserreger, wie Pilze und Bakterien, lange Zeit unentdeckt und können den Naturnagel aufweichen und zersetzen. Wenn die Finger dann anfangen zu schmerzen, ist die Infektion schon weit fortgeschritten.
Bild: pixabay website5
Allergiker sollten wissen, dass das Auftragen von Kunstnägeln für sie ein weiteres Risiko birgt. Besonders beim Hantieren mit Acrylat können gesundheitsschädliche Dämpfe eingeatmet werden und die Atemwege reizen. Auch die Haut kann darauf reagieren in Form von Ausschlag und Reizungen.
Ein weiteres Risiko besteht darin, sich durch die Kunstnägel zu verletzten, etwa beim Einreißen des Kunstnagels. Hierbei kann es zu Verletzungen am Naturnagel kommen, was nicht nur äußerst schmerzhaft ist, sondern auch nur langsam wieder verheilt.
Es gibt Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Tragen von Kunstnägeln und Krebserkrankungen sehen; diese Studien sind allerdings wissenschaftlich nicht bestätigt. Fakt ist aber, dass die Bestrahlung mit UV-Licht, was für das Aushärten von Gelnägeln nötig ist, wie auch das UV-Licht im Solarium, das Hautkrebsrisiko erhöht.
Sollte man ganz auf künstliche Fingernägel verzichten?
Nein, es spricht nichts dagegen, sich gelegentlich die Fingernägel in einem Nagelstudio verschönern zu lassen. Von einer dauerhaften Anwendung ist jedoch abzuraten. Wer sich zum Beispiel zu einem besonderen Anlass künstliche Fingernägel auftragen lässt, sollte sich aber auch gleichzeitig über das anschließende Entfernen informieren. Bei der Gel-Variante ist dies, wie oben beschrieben, nicht ganz unproblematisch.
Natürlich schöne Fingernägel ohne Kunststoff
Durch regelmäßige Pflege, die gar nicht aufwendig sein muss, kann man seine eigenen Fingernägel schön und gesund aussehen lassen. Um die Nägel geschmeidig zu halten hilft zum Beispiel Olivenöl, was in die Nagelplatte und Nagelhaut einmassiert wird. Um einen natürlichen Glanz auf die Nägel zu bekommen, einfach jeden Abend Vaseline auftragen. Sind die Fingernägel brüchig und rissig hilft das Einmassieren von Zitronensaft und Öl. Sind die Nägel verfärbt, meist bräunlich oder gelb, hilft das Einreiben mit einem Stück Zitrone (morgens und abends).
Bild: pixabay website5
Die Fingernägel sollte man regelmäßig feilen, nicht schneiden. Für die Ränder sowie für die Nageloberflächen gibt es verschiedene Feilen. Das Feilen sollte nach einem warmen Handbad erfolgen, weil die Nägel dann schön weich sind und nicht so leicht splitten.
Zur inneren Anwendung bei Nagelproblemen wird zum Beispiel Brennnesseltee empfohlen, da die Inhaltsstoffe u. a. eine Kräftigung der Nägel bewirken. Auch die Schüssler-Salze Nr. 1 Calcium fluoratum D12 und Nr. 11 Silicea D12 haben sich zur Festigung der Fingernägel bewährt.
Fazit: Zu einem gepflegten Äußeren gehören die Hände. Sie sagen eine Menge über den Menschen aus. Die Fingernägel künstlich zu verschönern, kann manchmal auch eine negative Wirkung haben. Natürlich gepflegte Hände und Fingernägel sehen nicht nur gesund aus, sondern können ein echter Hingucker sein.
Vorheriger Beitrag: Wenn Mode krank macht
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.