Mandelsteine (Tonsillensteine)
Naturheilkunde
Kaum jemand hat schon einmal davon gehört, doch jeder Mensch hat sie, die sogenannten Mandelsteine, der Fachbegriff hierfür lautet Tonsillensteine. Mit umgangssprachlich Mandeln sind die Gaumenmandeln (Tonsilla palatina) gemeint, die sich beidseitig am Gaumen hinter dem Gaumenbogen befinden. Sie sind ein wichtiger Teil des Immunsystems, wie man heute weiß. Noch bis in die 60iger Jahre galt die Mandeloperation, bei der die Mandeln entfernt wurden, als die häufigste Operation bei Kindern. Heute weiß man, dass die Mandeln als erste „Wächter“ sehr wichtig sind, um Abwehrkräfte des Körpers auf Erreger anzupassen, die bei der Nahrungsaufnahme in den Körper gelangen.
Die Oberfläche der Mandeln ist nicht etwa glatt, sondern weist viele kleine Furchen, sogenannte Krypten auf, die zum Teil bis tief in die Mandeln hineinreichen. In diesen Furchen sammeln sich Speisereste, Schleimhautzellen, weiße Blutkörperchen und Bakterien an. Normalerweise wird dieses Gemisch beim Kauen durch die Anspannung der Gaumenmuskulatur wieder aus den Krypten hinausbefördert. In besonders tiefen Furchen kann es aber passieren, dass sich diese Reste einlagern und zusammen mit bestimmten Kalksalzen, die im Speichel und in der Nahrung vorkommen, verhärten, so dass eine steinartige Konsistenz entsteht. Diese Steine sind weiß-gelblich und können eine Größe bis zu sechs Millimeter betragen. Ihre Konsistenz kann weich und krümelig sein, aber auch steinhart.
An sich sind Mandelsteine harmlos und verursachen auch nur selten Beschwerden. Kleine Steine werden in der Regel auch hinunter geschluckt oder werden durch Husten oder Niesen hinaus befördert.
Wirklich unangenehm, gerade bei größeren Mandelsteinen, ist: sie stinken! Der Geruch erinnert an faule Eier. Sie verursachen somit einen starken Mundgeruch.
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Inhalt
Mandelsteine - Ursachen
Mandelsteine - Symptome
Mandelsteine - Diagnose
Mandelsteine – Behandlung
Mandelsteine selbst entfernen
Mandelsteine durch den Arzt entfernen lassen
Mandelsteine - Vorbeugen
Mandelsteine - Ursachen
Die Ursache der Entstehung von Mandelsteinen, vor allem von größeren, ist nicht geklärt. Jeder Mensch hat Mandelsteine, da diese aber bei den meisten so klein sind und regelmäßig wieder ausgespült werden, ist die Thematik eigentlich vernachlässigbar gering. Die Entstehung der größeren Mandelsteine kann hingegen zu Problemen führen, wie Mundgeruch oder Schluckbeschwerden. Es wird vermutet, dass sich die Steine gerade bei Menschen mit großen Mandeln, deren Krypten tiefer sind, ansammeln, vergrößern, festsetzen und nicht ausgespült werden. Ursache hierfür kann auch eine gestörte Entleerung der Krypten sein, das heißt, dass der Selbstreinigungsmechanismus nicht richtig funktioniert. Es wurde außerdem festgestellt, dass Menschen, die in der Vergangenheit häufig Mandelentzündungen hatten, eher zu Mandelsteinen neigen. Ursache hierfür könnten eventuelle Vernarbungen sein, die durch die Entzündungen entstanden sind. Wenn die Narben die Ausgänge der faltigen Vertiefungen verengen, können die winzigen Klümpchen nicht oder schlechter hinaus transportiert werden.
Mandelsteine - Symptome
Neben dem schon erwähnten unangenehmen Mundgeruch, können bei großen Mandelsteinen auch Schluckbeschwerden auftreten, das Gefühl eines Fremdkörpers im Rachenraum sowie Schwellung und Schmerzen.
Mandelsteine - Diagnose
Die Diagnose Mandelsteine (Tonsillensteine) wird eher zufällig gestellt, beim Zahnarzt oder beim HNO-Arzt. Bei starkem Mundgeruch, zum Beispiel, wird man auch nicht gleich zum Arzt gehen, sondern mit entsprechender Mundhygiene oder auch Kaugummi versuchen, dem entgegen zu wirken. Mundgeruch kann schließlich auch ganz andere Ursachen haben, wie zum Beispiel Magenbeschwerden. Auch bei Schluckbeschwerden wird man zunächst wahrscheinlich eher an eine beginnende Erkältung denken. Erst wenn die Beschwerden anhalten, wird meist der Arzt zu Rate gezogen oder beim Zahnarztbesuch gefragt.
Wenn die Mandelsteine sehr tief in den Falten der Mandeln liegen, sind sie für den Arzt nicht erkennbar. Ansonsten sind sie als weiß-gelbliche Punkte durch die Schleimhaut sichtbar oder als weiße Auflagerung an den Mandeln. Die weiß-gelblichen Steine werden manchmal, selbst vom Arzt, mit Eiterstippen verwechselt, die zusammen mit einer Mandelentzündung auftreten können. Bei einer Mandelentzündung sind jedoch die Mandeln gerötet und geschwollen und es kommt häufig zu Fieber.
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Mandelsteine - Behandlung
Eine Behandlung bzw. Entfernung der Mandelsteine ist nur erforderlich, wenn diese Beschwerden bereiten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Steine zu entfernen, wenn sie nicht von alleine, das heißt, über den natürlichen Transportmechanismus abtransportiert werden.
Mandelsteine selbst entfernen
- Die Mandelsteine herausdrücken: Mit einem Wattestäbchen, einem Holzspatel oder mit dem Finger gegen die Unterseite der Mandel drücken (der anfängliche Würgereiz lässt mit der Zeit nach). Manchmal gelingt es auch mit der Zunge gegen die Mandel zu drücken.
- Die Munddusche: Die Furchen der Mandel mit einer Munddusche unter geringem Druck spülen. Manchmal reicht das schon aus, um die Mandelsteine aus den Furchen zu lösen.
- Mundspülungen: Regelmäßige Mundspülungen mit Kamille oder Salbei können die Steine hinaus spülen, zusätzlich haben sie eine desinfizierende Wirkung.
- Gaumenmuskulatur anspannen: Durch mehrmaliges Öffnen und Schließen des Mundes bei nach hinten gestrecktem Kopf wird die Gaumenmuskulatur angespannt, wodurch die Mandelsteine eventuell hinaus massiert werden.
Mandelsteine durch den Arzt entfernen lassen
Sitzen die Mandelsteine in den Furchen zu fest und lassen sich nicht selbst entfernen, ist man bei einem HNO-Arzt an der richtigen Adresse. Er hat die nötigen medizinischen Werkzeuge, um die Steine auszudrücken oder abzusaugen. Mit einer Pipette wird der Stein herausgedrückt oder mit einem Schröpfglas, die sogenannte Roeder-Behandlung, herausgesaugt.
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Mandelsteine entstehen jedoch immer wieder neu, im ungünstigsten Fall setzen sie sich in Abständen immer wieder in den Tiefen der Furchen fest. Wer nun unter starkem Mundgeruch leidet oder ständig Schluckbeschwerden hat, wird sich eventuell zu einer Teilentfernung der Gaumenmandeln (intrakapsuläre Tonsillektomie) entscheiden. Bei der Teilentfernung wird der größte Teil des Mandelgewebes entfernt, wodurch kaum noch Furchen verbleiben, so dass die Mandelsteine sich nicht festsetzen können bzw. erst gar nicht entstehen können.
Mandelsteine - Vorbeugen
Eine regelmäßige und gründliche Mund- und Zahnhygiene kann schon helfen, die Entstehung von Mandelsteinen zu erschweren. Dazu gehören auch die Zungenpflege sowie gründliche Mundspülungen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.