Mikrokalk in der Brust
Krankheiten
Jede Frau atmet auf, wenn es nach der Mammografie heißt: Ohne Befund. Sollte doch eine Auffälligkeit gefunden werden, so muss das nicht gleich Krebs sein.
Eine der eher zufällig entdeckten Befunde ist Mikrokalk in der Brust. Das sind Kalkablagerungen, die in den meisten Fällen harmlos sind. Bei etwa 20 % können sie jedoch auf eine Vorstufe von Krebs oder auf ein Karzinom hinweisen. Deshalb ist eine genaue und regelmäßige Kontrolle durch einen erfahrenen Radiologen sehr wichtig.
Mikrokalk – Bedeutung und Ursachen
Kalkablagerungen in der weiblichen Brust sind Überreste abgestorbener Zellen. Bei Kalk handelt es sich um die chemische Verbindung Calciumcarbonat, der auch in den Gefäßen des Körperkreislaufs ausfallen kann. Der Mikrokalk kann sich in einer oder auch in beiden Brüsten befinden.
Die Ursachen, warum manche Frauen irgendwann Mikrokalk in ihrer Brust haben, können vielfältig sein. So können Krankheiten, wie Diabetes oder ein erhöhter Cholesterinspiegel dahinterstecken. Oder auch harmlose Zysten oder gutartige Wucherungen. Zu diesen gutartigen Erkrankungen der Brust gehören u. a. Zysten, Fibroadenome sowie die zystische Mastopathie. Die Entstehung des Kalks als Begleiterscheinung dieser Erkrankung ist auf den Stoffwechsel innerhalb des veränderten Gewebes zurückzuführen.
Dass bei Frauen in den Wechseljahren öfter Mikrokalk in der Brust festgestellt wird als bei jüngeren, ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die regelmäßige Mammografie erst bei älteren Frauen durchgeführt wird.
Mikrokalk - Symptome
Die Verkalkungen lagern sich in den Gefäßwänden an den Zellen und im Bindegewebe ab. Der winzige Mikrokalk ist, wie der Name schon sagt, so klein, dass er in der Regel nicht tastbar ist und auch keinerlei Schmerzen verursacht.
Wenn es dennoch zu Schmerzen oder ein Ziehen in der Brust kommt, liegt dies nicht an dem Mikrokalk, sondern möglicherweise an einer Brusterkrankung.
Mikrokalk - Diagnose
Zu der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung gehört auch das Abtasten der Brust. Liegen keine Beschwerden vor und ist die Untersuchung unauffällig, werden in der Regel keine weiteren Maßnahmen veranlasst. So wird Mikrokalk in der weiblichen Brust meist erst bei einer Mammografie entdeckt. Ist dies der Fall, wird der Radiologe anhand der Struktur, der Form und der Anordnung des Kalks erste wichtige Hinweise erhalten, ob es sich um gutartigen oder bösartigen Mikrokalk handelt.
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Mikrokalk - Behandlung
Ob und wie behandelt wird, hängt von der Brusterkrankung ab. Der Mikrokalk selbst muss nicht behandelt werden. Handelt es sich also um den sogenannten gutartigen Mikrokalk, der als Begleiterscheinung einer gutartigen Brustveränderung auftreten kann, wie z. B Zysten oder Fibroadenome, ist keine Behandlung nötig. Allerdings sollte auch diese Veränderung regelmäßig mindestens einmal im Jahr untersucht und kontrolliert werden, da sich auch hieraus eine bösartige Erkrankung entwickeln kann, was jedoch sehr selten der Fall ist.
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Zeigt die Mammografie jedoch Auffälligkeiten, die auf eine bösartige Brusterkrankung deuten, spricht man von dem sogenannten bösartigen Mikrokalk. Diese Verkalkungen haben in der Regel eine andere Struktur und Anordnung im Gewebe als der gutartige Mikrokalk. Ist das der Fall, muss etwas Gewebe mit eingelagertem Kalk entnommen und labortechnisch untersucht werden. Die Gewebeentnahme geschieht mittels einer sogenannten Stanzbiopsie. Dabei wird nach örtlicher Betäubung eine Nadel in die Brust eingeführt und etwas Gewebe herausgestanzt. Bestätigt sich der Verdacht einer Krebserkrankung, wird das Gewebe, in dem sich Mikrokalk befindet, operativ entfernt. Ob das ausreicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so zum Beispiel, ob der Mikrokalk bzw. die Erkrankung frühzeitig entdeckt wurde und der Krebs abgekapselt liegt, zum Beispiel in den Milchdrüsen oder Milchgängen. Hier würde das komplette Herausschneiden des betroffenen Gewebes ausreichen.
Weiter Behandlung müssen erfolgen, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.
Mikrokalk - Fazit
Auch wenn in den meisten Fällen die Verkalkungen in der Brust ungefährlich sind, so ist ein frühzeitiges Abklären sehr wichtig. Eine frühzeitig gestellte Diagnose und Behandlung kann Schlimmeres verhindern. Deshalb sollte jede Frau sich regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, gynäkologisch untersuchen lassen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.