Mönchspfeffer – Heilpflanze
Heilpflanzen
Der Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) wurde schon im Mittelalter hochgeschätzt. In den Klöstern wurde Mönchspfeffer hochdosiert als Gewürzmittel eingesetzt, um die Libido der Mönche und Nonnen zu dämpfen.
In der Naturheilkunde wird Mönchspfeffer heute hauptsächlich für Frauenleiden eingesetzt.
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Mönchspfeffer hilft Frauen, die vor der Regel Beschwerden haben (prämenstruelles Syndrom). Vermutlich liegt die Wirkung auf einer Hemmung des Hormons Prolaktin. Mönchspfeffer, auch Keuschlamm genannt, soll die Lust mindern, weshalb Mönche und Nonnen die Früchte früher aßen. Das steht in mittelalterlichen Schriften. Wissenschaftliche Belege gibt es jedoch keine.
Den Namen hat die Pflanze daher, da die Früchte pfefferartig aussehen.
Inhalt
Pflanzenbeschreibung
Mönchspfeffer Geschichte
Verwendete Pflanzenteile und Heilwirkung
Mönchspfeffer Zubereitung und Dosierung
Mönchspfeffertee Zubereitung
Pflanzenbeschreibung
Der Mönchspfeffer kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Mönche und Nonnen brachten schon im Mittelalter die Pflanze nach Europa und kultivierten sie in ihren Klostergärten.
Er wächst am liebsten in Ufernähe, wächst bei guter Pflege aber auch ohne Gewässer.
Der Mönchspfeffer wächst bis zu einem 5 Meter hohen Strauch heran, der einen vierkantigen Stängel besitzt. Seine Blätter sind handförmig gefiedert. Die Blattoberseite ist dunkelgrün gefärbt, die Unterseite weißfilzig behaart.
Im Spätsommer blüht der Mönchspfeffer zartblau bis violett. Seine Blüten stehen in dichten Ähren. Danach bilden sich 0,5 cm große Steinbeeren, die pfeffrig scharf schmecken.
Mönchspfeffer gehört zu den Eisenkrautgewächsen (Verbenaceae) und blüht von Juni bis September. Er kommt im gesamten Mittelmeergebiet sowie im Westen Asiens vor und wächst an Flussufern und in Küstennähe.
Mönchspfeffer Geschichte
Der Mönchspfeffer erfreute sich schon im Altertum einer hohen kultischen Wertschätzung. Die Frauen Athens, die an den achttägigen Thesmophorien, einem Fruchtbarkeitsfest zu Ehren der Göttin Demeter, teilnahmen, schmückten sich mit den Blüten der Pflanze und legten die Blätter auf ihr Lager, um ihre Keuschheit zu bewahren. In den mittelalterlichen Klöstern wurden die Früchte des Strauches als Ersatz für Pfeffer zur Unterdrückung der fleischlichen Lust (= Anaphrodisiakum) verwendet, worauf der deutsche Name «Mönchspfeffer» hindeutet. Die Mönche streuten die Spreu von Agnus castus auf ihre Bettlager, und der Brauch, die Wege zu den Klöstern für die Novizen mit Agnus-castus-Blüten zu bestreuen, soll sich in Italien bis heute erhalten haben.
Der Mönchspfeffer wurde früher zudem bei Verletzungen, bei Unterleibsleiden, Wasser-, Milz- und Lebersucht genommen.
Verwendete Pflanzenteile und Heilwirkung
Verwendet in der Naturheilung werden die Blätter und Früchte der Pflanze. Die Früchte enthalten z. B. 0,15 bis 1,8 Prozent ätherische Öle, welche sich unter anderem aus den Substanzen Sabinen, 1,8 Cineol und alpha-Pinen zusammensetzt. Dazu kommen sogenannte Iridoidglykoside vor. So z. B. Aucubin und Agnusid sowie Diterpene, Flavonoide und Gerbstoffe.
Laborversuche haben gezeigt, dass Zubereitungen aus Mönchspfefferfrüchten regulierend in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen können. Die Inhaltsstoffe bewirken zudem, dass weniger Prolaktin freigesetzt wird. Durch dieses Hormon wird unter anderem die Milchbildung in der Brust angeregt.
Heilwirkung z. B. bei:
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
- Östrogen-Dominanz
- Wechseljahre
- Hyperprolaktinämie
- Blutungsstörungen
- Mastodynie
- Periodenschmerzen
- Zyklusunregelmäßigkeiten
- Übererregbarkeit
- Hodenentzündung
- Prostataentzündung
Der wichtigste Einsatzzweck des Mönchspfeffers in heutiger Zeit ist jedoch die Frauenheilkunde. Denn er hilft sowohl gegen Periodenprobleme als auch bei Wechseljahrsbeschwerden.
Diese Wirkung hängt mit seiner Funktion als Phytohormon zusammen, denn der Mönchspfeffer kann die körpereigene Progesteronbildung anregen.
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Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Frauen Mönchspfeffer nicht einnehmen, da weniger Prolaktin freigesetzt wird, welches die Milchproduktion der Brust anregt.
Mönchspfeffer hat kaum Nebenwirkungen. Sehr selten komm es zu Hautausschlägen und Kopfschmerzen.
Wer Medikamente einnimmt, die sich auf den körpereigenen Botenstoff Dopamin auswirken, darf Zubereitungen aus der Heilpflanze nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Mönchspfeffer Zubereitung und Dosierung
Eingenommen werden wässrig-alkoholische Auszüge aus den zerkleinerten Früchten, entweder als Flüssig- oder Trockenextrakt, die in Kapsel- oder Tablettenform erhältlich sind.
Die empfohlene Tagesdosis variiert zwischen höchstens 3 g der zerkleinerten Früchte pro Tag und 30 bis 40 mg der getrockneten Früchte in extrahierter Form.
Um eine Wirkung zu erzielen sollten die Früchte mindestens drei Monate lang kontinuierlich eingenommen werden.
Mönchspfeffertee Zubereitung
Die Darreichung in Form von Tee ist nicht verbreitet, da die für die Wirkung verantwortlichen Bestandteile schlecht wasserlöslich sind.
Nutzen Sie für die Zubereitung eine Mischung aus zerkleinerten Mönchspfeffersamen und Blättern, achten Sie allerdings auf hochwertige Bio-Ware, erhältlich in Apotheken oder Heilkräutershops. Pro Tasse nehmen Sie ein bis zwei Teelöffel der Kräutermischung, übergießen sie mit kochendem Wasser und lassen sie mindestens 10 Minuten ziehen, danach abseihen und schluckweise trinken.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.