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Multiresistente Keime: Gefährlicher als Krebs?

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Nach neueren Studien könnten bald mehr Menschen an multiresistenten Keimen sterben als an Krebs.

Als häufigster multiresistenter Keim gilt der MRSA.

Das Bundesgesundheitsministerium geht von insgesamt 400.000 bis 600.000 Infektionen jährlich aus, die durch medizinische Behandlungen entstehen und es dadurch bis zu 15.000 Toten kommt. Es gibt allerdings unterschiedlich hohe Schätzungen zu Krankenhauskeimen, so kommt z. B. das Nationale Referenzentrum (NRZ) von der Berliner Charité auf maximal 6.000 Todesfällen und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) schätzt die Todesfälle durch multiresistenten Keime auf bis zu 30.000 Todesfälle sowie die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die dagegen mit 2.000 bis 4.500 Todesfällen durch Keime rechnet.

Der heutige Stand ist, dass gut ein Zehntel der Keime multiresistent sind. Das bedeutet, dass diese Keime nicht mehr auf heutige gängige Antibiotika reagieren, so dass sie nicht mehr abgetötet werden.

Entstehen können diese Resistenzen etwa durch den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast und so auf den Menschen übertragen werden.

Eine Studie hatte festgestellt, dass rund ein Drittel aller Krankenversicherten jährlich ein Antibiotikum verschrieben wurde. Fachleute gehen davon aus, dass rund 30 % dieser Verschreibungen unnötig gewesen sind.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) dokumentiert seit 2008, wie sich die mutierten Bakterien entwickeln und erfasst, wenn neue Resistenzen entstehen. Es werden Daten von 500 Krankenhäusern und 7.000 Arztpraxen laufend ausgewertet.
 Krankenhauskeim
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Die Ergebnisse von 2014

  • Stetig zurück geht die Resistenzrate in Deutschland des MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus).
  • Auf konstantem Niveau, mit einigen Schwankungen, bleibt die Resistenzrate bei VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken). In Deutschland liegt sie allerdings etwas über dem europäischen Durchschnitt.
  • Einen leichten, aber stetigen Anstieg gibt es bei den Erregern wie den ESBL (Beta-Lactamase produzierende Enterobakterien).

Die multiresistenten Keime haben sich im Laufe der Zeit an Antibiotika gewöhnt und haben sich angepasst. Die Zellen entwickeln Strategien, deren Wirkmechanismen auszuhebeln und reagieren dann nur noch schlecht oder gar nicht mehr auf die Arzneien.

Im Magen-Darm-Trakt leben z. B. die ESBL-Erreger. Sie produzieren Enzyme, die sie gegen die meisten Antibiotika-Klassen resistent machen. Der ESBL-Erreger löst neben MRSA die schwersten Fälle von bakteriellen Infektionen in Krankenhäusern aus.
Politik

Auch die Politik hat reagiert. Unser Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) stellte im Frühjahr einen Zehn-Punkte Plan vor. Z. B. soll die Meldepflicht für Kliniken bei besonders gefährlichen Keimen verschärft werden.

Der diesjährige G7-Gipfel auf Schloss Elmau im Sommer befasste sich ernsthaft mit dem Thema Antibiotika-Resistenzen und im Oktober soll ein Treffen der Gesundheitsminister der sieben führenden Industriestaaten (G7) in Berlin stattfinden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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