Naturheilkunde – Kaffee gegen das Vergessen
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Schon 2009 wurde eine finnisch-schwedische Studie veröffentlicht, in der gesagt wurde, dass drei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag gegen Alzheimer und Demenz im Alter hilft.
Wer im mittleren Lebensalter regelmäßig Kaffee trinkt, verringert offenbar sein Risiko, später an einer Demenz zu erkranken, so das Fazit. Bei drei bis fünf Tassen am Tag machte dieser Effekt bis zu 65 % aus.
Dieses Ergebnis stammt aus einer Langzeitstudie (CAIDE- Finnish Cardiovascular Risk Factors, Aging and Dementia).
An dieser Studie hatten anfangs mehr als 2.000 Personen teilgenommen. In den Jahren 1972, 1977, 1982 und 1987 wurde unter anderen Daten, auch der tägliche Kaffeekonsum ermittelt. Nach Ablauf von durchschnittlich 21 Jahren, im Jahre 1998 lebten noch 1.409 Teilnehmer. Diese wurden dann erneut untersucht. Bei 61 der Teilnehmer wurde eine Demenz diagnostiziert, 48 davon litten unter einer Alzheimer-Demenz. Die Auswertung aller Daten ergab, dass Kaffeetrinker deutlich seltener an Demenz erkrankten als diejenigen, die in mittleren Jahren gar nicht oder nur sehr selten Kaffee getrunken hatten.
Die Gruppe der mäßigen Kaffeetrinker, mit drei bis fünf Tassen täglich, schnitt mit 65 % am besten ab. Auch nach Ausschluss möglicher Kofaktoren (ist ein Überbegriff für verschiedene Moleküle und Molekülgruppen, die für die Funktion von bestimmten Enzymen unerlässlich sind) änderte sich nichts am Ergebnis.
Diese und acht weitere Studien wurden 2010 in einer Metaanalyse zusammengefasst. Auch in dieser Analyse kam man zu dem Ergebnis, dass es zwischen Kaffeekonsum und Auftreten von Demenz und Morbus Alzheimer ein Zusammenhang besteht. In dieser Metaanalyse wurden Daten von 22.658 Personen über einen Zeitraum von 30 Jahren zusammengefasst. Man kam auch hier zu dem Ergebnis, dass drei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag das Demenzrisiko um 60 % senkte.
Neue Untersuchungen
Die konzentrationsfördernde und wachmachende Wirkung von Kaffee ist allgemein bekannt. Langfristig gesehen soll Kaffee auch gegen Alzheimer helfen.
Ein Forscherteam der Universitäten Bonn und Lille (Frankreich) fand heraus, dass ein koffeinähnlicher Wirkstoff im Laborversuch mit Mäusen Ablagerungen des sogenannten Tau-Proteins im Gehirn hemmt. Die Mäuse, die in die Studie einbezogen wurden, nahmen Koffein regelmäßig mit dem Trinkwasser auf.
Die Ergebnisse dieser Forschung wurden in der Online-Ausgabe des Fachmagazins Neurobiology of Aging veröffentlicht.
Tau-Ablagerungen sind ein Grund der beiden Hauptindikatoren für die Alzheimer-Krankheit.
Der andere Auslöser der Alzheimer-Krankheit, die Verklumpungen aus Amyloid-Beta-Protein, war die positive Wirkung von Koffein bei Mäusen bereits belegt.
Koffein – schützender Effekt
Nach den bisherigen Studien blockiert Koffein bestimmte Rezeptoren im Gehirn, die sonst vom Botenstoff Adenosin aktiviert werden. Diese Blockade wirkt sich den Vorstudien zu Folge auf die Amyloid-Beta-Schädigung aus. In Versuchen haben sich durch Koffein-Gaben die schädlichen Verklumpungen reduziert. Die aktuellen Studien zeigen nun, dass der Effekt auch bei Tau-Ablagerungen eintritt.
Werner Hofmann, der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie sprach von einem ausgesprochenen vielversprechenden Ansatz der Studie, aber auch, dass der Weg allerdings noch sehr weit sei.
Auch sei der Rahmen des Projekts eher klein: „Das Volumen der Forschungsgelder ist ganz bescheiden.“ Christa Müller erhielt 30.000 Euro vom gemeinnützigen Verein „Alzheimer Forschung Initiative“ (AFI), ihr Kollege aus Lille forschte mit knapp 50.000 Euro der französischen Schwesterorganisation der AFI.
Fazit: Die Studien zeigen, dass Kaffeetrinker im mittleren Alter später seltener an Demenz und Alzheimer erkrankten. Das geringste Risiko stellten die Wissenschaftler für die mäßigen Kaffeetrinker fest, die sich täglich drei bis fünf Tassen gönnten. Auch wenn die Forscher andere Faktoren zu ihrer Auswertung hinzuzogen, änderte sich das Ergebnis nicht. Die Teetrinker dagegen waren unter den Probanden in der Minderheit. Teekonsum wirkte sich nicht auf die Alzheimer- und Demenzquote aus.
Bild: website5
Alzheimer-Demenz
Aufgrund der demographischen Entwicklung, insbesondere in den Industriestaaten, steigt die Zahl von Alzheimer-Patienten immer mehr an. Daher wird intensiv nach vorbeugenden Maßnahmen gesucht. In diesem Zusammenhang studieren Forscher schon seit Jahren den Einfluss von Kaffee beziehungsweise Koffein auf das Demenzrisiko.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.