Naturheilung - Rotavirus-Infektion (Rotavirus-Gastroenteritis)
Krankheiten
Bei Rotaviren handelt es sich um hochgradig ansteckende Erreger, die zu Erbrechen und Durchfall führen können. Es gibt unterschiedliche Rotavirus-Typen, die gleichzeitig auftreten und deren Verbreitung sich von Jahr zu Jahr verändern kann.
Die Infektion mit Rotaviren kann bei Babys und Kleinkindern zu schwerem Brechdurchfall führen, was bei 76 % der Kinder einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht. Allein in Deutschland müssen jährlich ca. 20.000 Kinder mit einer Rotavirus-Infektion stationär behandelt werden. In Nicht-Industrieländer ist die Zahl der am Rotavirus infizierten Kinder erheblich höher, was auf schlechte hygienische Bedingungen zurückzuführen ist und dort in vielen Fällen zum Tod führt.
Die extrem hohe Zahl der an der Rotavirus-Infektion erkrankten Babys und Kleinkinder erklärt sich durch die noch nicht vorhandene Immunität gegen die Viren. Die nötigen Antikörper sind bei der Geburt noch nicht gebildet, was erst bei Kontakt mit dem Virus passiert.
Rotavirus-Infektion - Ansteckung
- Schmierinfektion: Die Viren gelangen über den Mund in den Körper (Kontakt mit infiziertem Stuhl).
- Tröpfcheninfektion: Die Viren werden über die Atemwege weitergegeben.
- Kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel: Schlechte hygienische Bedingungen.
Rotavirus-Infektion - Inkubationszeit
Ein bis drei Tage nach der Infektion mit Rotaviren treten erste Symptome auf. Die Ansteckungsgefahr beträgt während des akuten Krankheitsstadiums 8 bis 30 Tage.
Rotavirus-Infektion - Symptome
- Bauchschmerzen
- Durchfall (wässrig)
- Erbrechen und Schleim im Stuhl
- Fieber (bis zu 40°C)
Rotavirus-Infektion - Behandlung
Das Gefährliche bei dieser Erkrankung ist der hohe Flüssigkeitsverlust. Treten die genannten Symptome auf, muss man umgehend zum Arzt. Ganz wichtig ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr (Gefahr der Austrocknung (Dyhydrierung)). Sollte die übermäßige Flüssigkeitszufuhr zuhause beim Kind nicht klappen, ist ein stationärer Aufenthalt notwendig, wo dem Kind Flüssigkeit und Elektrolyte intravenös zugeführt werden.
Rotavirus-Infektion – Ernährung während der Erkrankung
Je nach Schwere und Zustand der Erkrankung kann das Kind zuhause behandelt werden. Hierbei ist die hohe Flüssigkeitszufuhr das wichtigste, das heißt, das Kind muss mehr trinken als normalerweise. Wenn das Kind noch gestillt wird, können zusätzlich ungesüßte Tees oder Wasser verabreicht werden und Elektrolytlösungen (nach Anweisung des Arztes oder Apothekers). Nicht gestillte Babys können mit der normalen Säuglingsmilchnahrung ernährt werden. Auch wenn das Baby schon Beikost bekommt, ist eine besondere Ernährungsumstellung nicht notwendig.
Ab Kleinkindalter sind Kartoffel-, Nudel- und Reisgerichte sowie Suppen die geeignete Ernährung. Auch Brot mit Aufstrich oder Hafer- oder Grießbrei können gegeben werden, also eigentlich normale Ernährung.
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Rotavirus-Infektion – Austrocknungsgefahr
Hat der Arzt eine Rotavirus-Infektion bei Ihrem Kind diagnostiziert, wird auf die Gefahr der Austrocknung hingewiesen. Wenn Sie mit Ihrem Kind nicht gleich ins Krankenhaus müssen, bedarf es daheim einer besonderen Beobachtung, um Anzeichen einer Austrocknung zu erkennen, wie z. B. Unruhe, Verwirrtheit, Lethargie, trockene Zunge und Schleimhäute und Durst. Trübe, eingesunkene Augen. Hauttest: Ziehen Sie die Haut z. B. am Arm etwas hoch und lassen dann los, bildet sich die Haut nur langsam zurück, liegt ein Flüssigkeitsmangel vor.
Rotavirus-Infektion – Dauer der Erkrankung
Hat Ihr Kind sich mit dem Rotavirus infiziert, zeigen sich nach ca. ein bis drei Tagen die ersten Symptome. Der Verlauf der Krankheit zieht sich meist über einen Zeitraum von zwei bis sechs Tagen. Dann sollte das Schlimmste überstanden sein.
Rotavirus-Infektion – Was sonst noch wichtig ist!
- In Deutschland ist eine Rotavirus-Infektion meldepflichtig!
- Ein mit Rotaviren infiziertes Kind darf den Kindergarten nicht besuchen.
- Auf besondere Hygienemaßnahmen ist in dieser Zeit zu achten, häufiges und gründliches Händewaschen und Desinfizieren von Toilette, Wasserhähnen, Waschbecken und Türgriffen.
- Seit August 2013 wird eine allgemeine Impfung gegen Rotaviren in den ersten Lebensmonaten empfohlen.
Rotavirus-Infektion – Impfung Ja oder Nein?
Die Rotavirus-Impfung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, wobei die Impfung in den Entwicklungsländern eine größere Rolle spielt, da die Gesundheitsversorgung und die Konstitution der Kinder in diesen Ländern deutlich schlechter sind. Der Umkehrschluss wäre in diesen Ländern allerdings: Bessere Ernährung und bessere hygienische Bedingungen anstelle von Medikamenten.
Aber auch in den Entwicklungsstaaten wird für die Impfung geworben – ist jedoch sehr umstritten. Zum Beispiel können Nebenwirkungen auftreten, die genau das herbeiführen, was man verhindern wollte, nämlich starken Brechdurchfall bis hin zur Gefahr der Austrocknung. In einigen Fällen ist nach der Impfung das Kawasaki-Syndrom (eine entzündliche Form von Rheuma) aufgetreten, was lebensbedrohlich ist.
Sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt über das Thema Rotavirus-Impfung.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.