Naturheilung: Hängende Schulter – Schultertiefstand
Naturheilkunde
Eine hängende Schulter entsteht unter anderem durch gewohnheitsmäßige, sportbedingte oder berufsbedingte einseitige Muskelbelastung. Die nicht beanspruchte Schulter wird zur dominanten Seite spontan hängen gelassen. Durch entsprechendes Training ist diese Fehlstellung korrigierbar.
Die Abweichung des Schultergelenks sieht man von vorn (Frontalebene) genauso wie von der Seite (Sagittalebene).
Aus Sicht des Betrachters ist das betroffene Schultergelenk nach unten (kaudal) und nach vorn (ventral) verlagert.
Durch diese Stellung kann die Gelenkpfanne des Oberarmknochens (Humerus) nicht in die kleinere Gelenkfläche des Schulterblattes (Clavicula) durch die umgebenden Muskeln und Bändern zentriert werden.
Wie oben beschrieben kann die Fehlstellung durch gewohnheitsmäßige, sportbedingte oder berufsbedingte einseitige Muskelbelastung entstehen, aber es kann auch Folge einer Erkrankung sein.
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Skoliose
Seitliche Verschiebungen der Wirbelsäule mit Verdrehung der Wirbelkörper bezeichnet man als Skoliose. Unterschieden wird die Skoliose in verschleißbedingte oder degenerative beim Erwachsenen und der selten angeborenen Skoliose bei Kindern.
Alterungsbedingte Skoliosen entstehen meist im weiteren Umfeld von Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie z. B.:
- Bandscheibenschäden
- Arthrose
- Osteoporose oder anderen Schädigungen vor allem der Wirbelsäule
Skoliosen werden durch Bewegungsmangel und Muskelabbau begünstigt. Behandelt wird diese Erkrankung meist konservativ. Nur in Ausnahmefällen, wenn die konservative Methode nicht greift, könnte eine operative Stabilisierung der Wirbelsäule notwendig sein.
Symptome einer Skoliose
- Rückenschmerzen in Ruhe und bei Bewegungen eine Verstärkung der Schmerzen
- Sichtbare tief hängende Schulter auf einer Seite
- Einseitige Beinverkürzung
- Einseitig herausragendes Schulterblatt
- Eingeklemmte Nerven, z. B. Ischialgie
- Taubheitsgefühl, Lähmungen und Missempfindungen in den Gliedmaßen
- Störungen der Reflexe
- Gekrümmte Haltung des Rückens
- Schiefstehendes Becken
- Rippenbuckel
- Hervortretende Muskeln im Lendenbereich
Folgen
Die Folgen einer Fehlstellung sind sehr unterschiedlich. Je nach Zeitpunkt der Entstehung und Ausprägung können durch die Belastungsveränderung alle Strukturen in Mitleidenschaft gezogen werden. Das betrifft Gelenke genauso wie Bänder oder Muskeln. Schultergelenksschmerzen sind in den meisten Fällen sehr schmerzhaft.
Einige Beispiele von weiteren gesundheitlichen Folgen
Bänder: Der Bandapparat im Schultergelenk ist im Verhältnis zu seiner Beanspruchung gesehen sehr schwach ausgebildet. Die Bänder des Schultergelenks sind:
- Ligamentum coracohumerale
- Ligamentum coracoglenoidale
- Ligamentum glenohumeralia
Die Bänder bilden die Gelenkkapsel. Durch die hängende Schulter wird die Gelenkkapsel langfristig gedehnt und verliert ihre Stabilität.
Schleimbeutel: Schleimbeutel sind kleine mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Säckchen, die Bereiche erhöhter mechanischer Belastung wie ein Puffer schützen. Überall dort, wo Sehnen starkem Zug oder Druck ausgesetzt sind, dient ein Schleimbeutel dazu, die Reibung und den Druck abzufangen und herabzusetzen.
Allein in der Schultergegend gibt es acht Schleimbeutel. Sie liegen meist als Polster oder Gleithelfer zwischen Knochenvorsprüngen und hier entlang ziehenden Muskelsehnen oder in der Nähe von Gelenken.
Wenn sich beispielsweise durch Überbelastung an stark beanspruchten Stellen die Knochen verformen und Dorne oder Wülste hervorragen, entwickeln sich dort manchmal auch neue Schleimbeutel.
Es kommt zu Schmerzen im betroffenen Schulterbereich. Bei Entzündung eines oberflächlich gelegenen Schleimbeutels bilden sich rundliche Schwellungen, die sich prall-elastisch anfühlen und beim Berühren oder Bewegen schmerzen
Verantwortlich für das Umlenken von Sehnen sind die Schleimbeutel im Gelenk. Das Ziel ist, Reibung zu mindern und ein günstiges Hebeverhältnis zu schaffen.
Sehnen: Die Aufgabe von Sehnen ist die Bewegung der Gelenke zu führen und das Gelenk zu sichern. Durch veränderte Zugverhältnisse im Gelenk, z. B. durch eine hängende Schulter, kann es zu Kalkeinlagerungen kommen und die umliegenden Strukturen reizen.
Muskulatur: Eine nicht ausgeglichene Gelenkbelastung der Schultern führt zu Tonusveränderungen der umliegenden Muskulatur. Es kommt zu Verspannungen, Muskelverhärtungen und Durchblutungsstörungen.
Kinder
Bei Kindern ist die Skoliose meist angeboren. Sie entsteht durch unsymmetrisches Wachstum von Wirbelsäule und der umgebenden Muskulatur. Es wachsen die Wirbelkörper ungleich und drehen sich aus der normalen geraden Richtung heraus. Ist das Wachstum beendet, verschlimmert sich die Skoliose in der Regel nicht mehr. Mediziner wissen bei dieser Form einer Skoliose bis heute nicht warum das Wachstum der Wirbelsäule gestört ist.
Fazit: Bei anhaltenden Rückenschmerzen sollte man frühestmöglich zum Arzt gehen um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Besonders gilt das, wenn die Bewegungsfähigkeit des Rückens eingeschränkt ist oder es zu ausstrahlenden Rückenschmerzen sowie zu Missempfindungen und Lähmungen in den Gliedmaßen kommt. Auch bei sichtbaren anatomische Veränderungen an Rücken, Schultern und Beinen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
Der Betroffene sollte schnellstmöglich einen Orthopäden, Physiotherapeuten oder Osteopathen zu Rate ziehen, um weitere erhebliche Folgeschäden zu vermeiden.
Ist die Fehlstellung der Schulter auf eine gewohnheitsmäßige, sportbedingte oder berufsbedingte einseitige Muskelbelastung zurückzuführen, kann man durch entsprechendes Training die Fehlstellung korrigieren.
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Empfohlen als Training werden physikalische Therapien. Im Vordergrund steht hier das Dehnen und Kräftigen einzelner Muskelgruppen. Weitere Maßnahmen wären tonussenkende Techniken wie Wärmeanwendungen, Massagen und Bewegungsbäder.
Auch sollte der Betroffene selbst ein neues Körpergefühl entwickeln, z. B: durch eine aufrechte Körperhaltung und auf einen sportlichen Ausgleich der gesamten Schulter achten.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.