Neue Studie- Smartphone-Nutzung macht Kinder krank
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Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler warnt davor, dass Smartphone in Kinderhänden nichts zu suchen haben.
Kinder werden bei täglicher Nutzung der Handys oder Tabletts unkonzentriert, hyperaktiv und sprachverzögert.
Das geht aus einer neuen Studie der Blikk-Medien-Studie 2017 hervor, die von der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Marlene Mortler (CSU) vorgestellt wurde. Die übermäßige Nutzung digitaler Medien schadet Kindern und fordert von den Eltern mehr Fürsorge.
Die vollständige Studie wird allerdings erst in einigen Monaten vorgestellt. Nach dieser Studie reichen die Risiken für die Kinder demnach von Fütter- und Einschlafstörungen bei Babys über Sprachentwicklungsstörungen bei Kleinkindern bis hin zu Konzentrationsstörungen im Grundschulalter. Je intensiver die Nutzung der digitalen Medien bei Kindern ist, desto ausgeprägter treten die Auffälligkeiten auf, so die Kinder- und Jugendärzte.
Zu dem Thema digitale Medien wurden 5.500 Kinder und Eltern befragt. Bei einem täglichen Gebrauch eines Smartphone oder Tabletts von mehr als einer halben Stunde bei 8 bis 13 Jährigen wurde festgestellt, dass Konzentrationsstörungen bei diesen Kindern sechs Mal höher waren als üblich.
Auch stellten die Kinder- und Jugendärzte fest, wenn der Medienkonsum bei Kind oder Eltern auffallend hoch sei, sie überdurchschnittliche entsprechende Auffälligkeiten hatten.
Marlene Mortler (CSU) Bundesdrogenbeauftragte mahnte Eltern, mehr auf die Mediennutzung ihrer Kinder zu achten. Auch führte sie aus, „Kleinkinder brauchen kein Smartphone, sie sollten erst einmal lernen mit beiden Beinen sicher im realen Leben zu stehen.“
In Deutschland gehen Experten davon aus, dass es ca. 600.000 Internetabhängige und rund 2,5 Millionen problematische Internetznutzer gibt.
Uwe Büsching vom Vorstand des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte sagte, Kinder sollten nicht vor dem 12. Geburtstag ein Smartphone bekommen.
Nach dem Ergebnis der Studie ist der Gebrauch eines Smartphone oder Tablett bei Kleinkindern im Kitaalter weit verbreitet. Gut 70 % der Kinder nutzen demnach täglich mehr als eine halbe Stunde lang das Smartphone.
Ein weiteres Studienergebnis ist laut der Passauer Neuen Presse, dass zwei bis 13 –jährige bereits nach mehr als einer Stunde Nutzung digitaler Medien motorische Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche zeigten.
Wenn die Mutter z. B. während der Säuglingsbetreuung digitale Medien nutzt, kann es bei Babys und Kleinkindern bis zu einem Jahr zu Fütter- und Einschlafstörungen kommen.
Jugendliche selbst gaben während ihrer Befragung an, dass sie ihre eigene Internetznutzung nur schwer kontrollieren könnten.
Astrid Carolus, eine Medienpsychologin relativierte die Aussage dieser Studie. Sie sagte, dass die Ergebnisse der Studie lediglich statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen der Nutzung digitaler Medien und bestimmte gesundheitliche Folgen nachweisen. Nicht aber eine klare Beziehung zwischen Ursache und Wirkung.
Zudem sei es wichtiger, den Kindern den richtigen Umgang mit den Geräten beizubringen.
30.05.2017
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