Powassan-Virus – Tödlicher Zecken-Virus
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Nur wenige Zecken übertragen das seltene aber tödliche Powassan-Virus. Benannt ist das Virus nach der Gemeinde Ontarios (Kanada). Hier verstarb als erster Mensch ein kleiner Junge an diesem Virus. Der Virus kurz POW genannt gehört zur Gattung Flavivirus genauso wie die Überträger des Dengue, Gelbfieber und FSME.
Übertragen wird das Powassan-Virus von Zecken auf den Menschen, die auch für Borreliose- und FSME- Erkrankungen verantwortlich sind. Das Powassan-Fieber ist eine lebensbedrohliche Erkrankung.
Powassan-Virus - Häufigkeit
Beheimatet ist das Powassan-Virus in Nordamerika im Nordosten der USA und Kanada sowohl in Eurasien (Russland) verbreitet. Das Powassan-Virus gehört jedoch zu den seltenen Viren.
Dass es eher selten ist, liest sich allein aus den bekannten Zahlen. So gab es 2015 nur 27 gemeldete Zeckenbisse. Durchschnittlich kam es zu 45 Fällen jährlich. Besorgniserregend fand man es jedoch, dass dieses Jahr (2017) schon 75 gemeldete Fälle mit gefährlichen Zeckenbissen zu verzeichnen waren. Auf Grund dieser Zahlen warnen die Mediziner vor einer weitaus häufiger auftretenden Borreliose und das Powassan-Fieber. Das berichteten Experten des Centers of Disease Control and Prevention (CDC).
Bild: pixabay website5
Powassan-Virus - Übertragung
Übertragen wird das POW-Virus von infizierten Zecken auf Menschen und Nagetiere. Die meisten Infektionen treten im späten Frühling und Frühsommer auf. In dieser Zeit sind die Zecken am aktivsten. Da auch Nagetiere von den Zecken infiziert werden können, können auch Tiere wie z. B. Murmeltiere, Eichhörnchen oder Mäuse durch einen Biss das POW-Virus auf den Menschen übertragen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist jedoch nicht möglich.
Powassan-Virus - Symptome
Meist kommt es durch den POW-Virus zu folgenden Symptomen:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Erbrechen
- Schwächegefühl
- Verwirrung
- Krämpfe und Gedächtnisverlust
Zu bedenken ist, dass bei etwa 50 % der Infizierten neurologische Langzeitschäden auftraten.
So kommt es zum Beispiel zu dauerhaften Gedächtnisstörungen, chronischen Kopfschmerzen oder aber zu Muskelschwund, da die POW-Viren das zentrale Nervensystem angreifen.
Bei der Untersuchung der CDC wurde auch festgestellt, dass es viele Fälle gab, wo es zu keinerlei Symptomen kam. In jedem Fall kann eine POW-Infektion jedoch eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen.
Powassan-Infektion – Diagnose und Behandlung
Die Inkubationszeit des Powassan-Virus kann zwischen einer Woche und einem Monat (nach dem Zeckenbiss) betragen.
Durch eine Blutuntersuchung oder der Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit stellen die Ärzte ihre Diagnose.
Zurzeit gibt es keine Medikamente oder Impfungen gegen das Powassan-Virus. Bei Betroffenen werden nur die Begleiterscheinungen der Infektion (Symptome) behandelt.
Die einzige Möglichkeit sich vor dem Powassan-Virus zu schützen, ist der Schutz vor Zecken.
Powassan-Infektion – Schutz
Freie Körperstellen und Kleidung mit Insektenschutzmittel behandeln. Lange Hosen in die Strümpfe stecken. Langärmlige Kleidung bevorzugen.
Nach dem Aufenthalt im Freien (Wald, Wiese usw.) eine körperliche Untersuchung nach Zecken vor dem Duschen. Besondere Aufmerksamkeit den Haaren, der Achselhöhle und Leiste widmen. Kleidung waschen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.