Ringelblume (Calendula Officinalis) – Heilpflanze
Heilpflanzen
Die Ringelblume, volkstümlich auch genannt Butterblume, Dotterblume, Gartendotterblume, Goldblume, Ingelblum, Rinderblume oder Warzenkraut gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist nicht nur als Heilpflanze bekannt, sondern steht auch in vielen Gärten als besonders üppig blühende Zierde.
Inhalt
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Ringelblume – Geschichte
Ringelblume – Pflanzenbeschreibung
Ringelblume – Verwendete Pflanzenteile
Ringelblume – Inhaltsstoffe
Ringelblume – Heilwirkung
Ringelblume – Anwendungsbereiche
Ringelblume – Teezubereitung
Ringelblumen Tinkturrezept
Beispiele Anwendung
Ringelblume – Geschichte
Die Ringelblume ist als Heilpflanze schon seit der Antike bekannt. Theophrast sowie auch Dioskurides erwähnten eine Heilpflanze mit dem Namen Klymenon, bei der es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Ringelblume handelte.
Nachdem die Ringelblume aus Südeuropa nach Mitteleuropa eingeführt wurde, fand sie ab dem 12. Jahrhundert ihren Platz in Klöster- und Bauerngärten.
Ohne Zweifel wurde die Ringelblume schon im Mittelalter eingesetzt. Hildegard von Bingen, die die Pflanze Ringula oder Ringella nannte, setzte die Pflanze bei Vergiftungen durch Speisen ein. Die heilende Wirkung der Ringelblume lobte auch Albertus Magnus.
Naturheilkundlich wird die Ringelblume vor allem wegen ihrer wundheilenden Wirkung erwähnt. Sie gehört zu den beliebtesten Heilsalben bei der Behandlung von Insektenstichen oder kleinen Wunden.
Im Jahr 2009 wählte die Fachjury des Theophrastus-Naturheilvereins die Ringelblume zur Heilpflanze des Jahres.
Mythen: Die Pflanze galt auch als Wettervorhersage- „Waren die Blüten morgens verschlossen, so galt das als Zeichen, dass schlechtes Wetter mit Regen aufzieht“.
Auch galt die Ringelblume als Symbol der Unvergänglichkeit. Vermutet wurde das wohl aufgrund ihrer langen Blütezeit.
Zudem ist die Pflanze auch die klassische Blume für das Orakel: „er liebt mich, er liebt mich nicht, ….“.
Ringelblume – Pflanzenbeschreibung
Ursprünglich ist die Ringelblume in Südeuropa heimisch. Die Pflanze wird seit dem 12. Jahrhundert in Mitteleuropa in Klostergärten und Bauerngärten als Zier- und Heilpflanze angebaut.
Ringelblumen sind einjährige Pflanzen und werden ca. 30 bis 60 cm. hoch. Sie hat einen hellgrünen Stengel der sich mehrfach verzweigt, wenn die Pflanze genug Platz hat. Die Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler.
Die Blätter der Ringelblume sind behaart, unten spatenförmig und nach oben hin kleiner und schmaler werdend.
Die Blüten der Pflanze blühen orange-gelb leuchtend ab Mai bis Oktober. Bei milder Witterung sogar bis Weihnachten, wenn Herbst und Winteranfang mild sind. Aus den Blüten entwickeln sich die Samen, die wie Krallen mit Widerhaken aussehen. Diese Haken hängen die Samen im Fell von Tieren fest. Dadurch wird die Verbreitung der Pflanze garantiert.
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Ringelblume – Verwendete Pflanzenteile
In der naturheilkundlichen Anwendung werden die Blüten und Blätter der Ringelblume verwendet.
Ringelblume – Inhaltsstoffe
- ätherisches Öl
- Bitterstoffe
- Calendula-Sapogenin
- Saponine
- Glykoside
- Carotinoide
- Xanthophylle
- Flavonoide
- Stigmasterol
- Beta-Sitosterol
- Salizylsäure
- Taraxasterol
- Violaxanthin
Ringelblume – Heilwirkung
- abschwellend
- adstringierend
- anregend
- pilztötend
- reinigend
- antibakteriell
- antiseptisch
- blutreinigend
- entzündungshemmend
- gallentreibend
- krampflösend
- menstruationsfördernd
- schweißtreibend
- stoffwechselanregend
- verdauungsfördernd
Ringelblume – Anwendungsbereiche
Die Pflanze kann man innerlich und äußerlich einsetzten. Innerlich ist die Ringelblume als Tee, in Mischtees oder als Tinktur einzunehmen. Das Haupteinsatzgebiet der Ringelblume ist jedoch die äußerliche Anwendung. Sie hilft beim Neuaufbau von Haut, wirkt abschwellend, entzündungshemmend, antibakteriell und pilzhemmend.
Man kann dafür den Tee verwenden, z. B. als Teeumschlag, für Waschungen oder als Bad. Zudem kann man mit Tinkturen aus der Ringelblume Einreibungen vornehmen und Umschläge machen.
Die Ringelblume fördert die Blutgerinnung und die Hautdurchblutung, senkt die Blutfettwerte und steigert den Hauttonus. Auf folgenden Gebieten findet die Ringelblume Anwendung. Zum Beispiel bei:
- Blutergüsse
- Angstzustände
- Brechreiz
- Bei leichten Brandwunden
- Ekzeme
- Akne
- Entzündungen und Vereiterungen der Haut
- Erysipel
- Furunkel
- Gürtelrose
- Gallenbeschwerden
- Geschwüre
- Geschwollenen Lymphknoten
- Afterjucken
- Arteriosklerose
- Dekubitus
- Frostbeulen
- Gelbsucht
- Hämorrhoiden
- Insektenstiche
- Krampfadern
- Krebstherapie
- Leberschwäche
- Magen-Darm-Störungen
- Pilzerkrankungen
- Schlaflosigkeit
- Mundschleimhautentzündungen
- Schlaflosigkeit
- Sonnenbrand
- wunde Brustwarzen
- wunde Babypopos
- Zerrungen
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Hinweis: Häufig wird auf die Wirkungsverwandtschaft von Ringelblume und Arnika hingewiesen. Die Ringelblume wirkt jedoch milder, was sie im Endeffekt stärker macht, weil man sie auch in Fällen einsetzen kann, wo Arnika zu scharf wäre.
Ringelblume – Teezubereitung
Man übergießt einen gehäuften Teelöffel Ringelblumenblüten mit kochendem Wasser und lässt ihn fünf bis zehn Minuten ziehen. Danach wird abgeseiht. Bei stärkeren Beschwerden trinkt man täglich drei Tassen.
Ringelblumen Tinkturrezept
1 EL Blüten mit 1 Liter 70 %-igem Alkohol ansetzen und nach zwei Wochen abseihen (Rückstand gut auspressen). In einer dunklen Flasche aufbewahren. Bei der Anwendung wird die Tinktur mit 4 Teilen Wasser verdünnt.
Wichtig: Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern. Auch kommt es bei manchen Personen, vor allem bei längerer Anwendung zu allergischen Reaktionen.
Im Handel gibt es zudem eine Vielzahl an Salben und Cremes. Eine kleine Auswahl an Salben und Cremes:
- Ringelblumen-Salbe mit Schweineschmalz
- Ringelblumen-Salbe mit Pflanzenfett
- Ringelblumen Tegomuls Creme
- After Sun Kalt-Creme
- Ringelblumen Sonnencreme
Beliebt ist zudem auch die Ringelblumen-Butter. Sie wird aus zerquetschten Ringelblumen-Blättern zu gleichen Teilen mit Ziegenbutter vermischt. Genutzt wird sie genauso wie die Salben.
Beispiele Anwendung
Verdauungsorgane- der Tee stärkt die Verdauungsorgane, lindert den Brechreiz und hilft dabei Magengeschwüre abzuheilen.
Nervensystem- der Tee oder die Tinktur kann gegen Kopfschmerzen Einschlafstörungen und Panikattacken helfen. Auch werden Schwindelanfälle gemildert.
Frauenbeschwerden- der Tee hilft bei Periodenkrämpfen, er kann unregelmäßige Zyklen ausgleichen und Beschwerden während der Wechseljahre lindern.
Hautverletzungen und Hautentzündungen- leichte Brandwunden, Sonnenbrand, Ekzeme, Quetschungen, Verstauchungen und blaue Flecke kann man mit Ringelblumensalbe gut behandeln. Zudem kann man die Salbe gegen Krampfadern und Krampfadergeschwüren sowie gegen Wundliegen (Dekubitus) einsetzten.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.