Schüttelftrost, Beschreibung, Ursachen und Selbsthilfe
Der Mensch hat eine normale Körpertemperatur von 37.0 Grad, die Temperatur hat jedoch leichte Schwankungen. Nach oben hin ist dieser Wert verschoben, wenn wir Fieber haben, der Körper versucht wärmer zu werden. Die Sollwertverschiebung wird durch abgesonderte Zytokine (Zytokine spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr und schützen das Gewebe vor Schädigung) und Prostaglandine (Die körpereigenen Prostaglandine sind einer der zentralen Botenstoffe bei der Schmerzentstehung) bewirkt, gesteuert durch den Hypothalamus (Der Hypothalamus ist ein Teil des Diencephalons (Zwischenhirns) und dient als oberstes Regulationszentrum für alle vegetativen und endokrinen Vorgänge).
Bei Fieber hat der Körper das Bestreben wärmer zu werden, er erhöht die Körpertemperatur durch Kontraktionen von großen Muskeln, dadurch wird viel Wärme produziert. Der Betroffene friert gleichzeitig und somit wird dieser Zustand als Schüttelfrost bezeichnet.
Fieber tritt besonders durch bakterielle Infektionen, Parasiten, Viren oder Pilze auf. Die eigene Körperabwehr wird aktiviert und es werden Pyrogene freigesetzt, das sind fieberauslösende Substanzen. Diese Substanzen geben dem Gehirn das Signal zur Erhöhung der Temperatur über 380 Grad.
Um die Temperatur zu steigern greift der Körper zu einem Mittel, welches beim Frieren oder der Unterkühlung zur Wärmeerzeugung eingesetzt wird. Es stellen sich die Bewegungen des Muskelzitterns ein. Schüttelfrost (med. Febris undularis) ist nichts anderes als die Kontraktion großer Muskeln wie der Oberschenkel, der Kaumuskeln oder des Rückens. Zum Zähneklappern kommt es, da der Unterkiefer lose am Kopf befestigt ist. Durch die Gesamtheit des Muskelzuckens wird Wärme erzeugt und es steigt die Körpertemperatur. Die Körperbereiche werden stärker durchblutet, was wiederum für Wärme sorgt. Die kalten Schauer, die der Körper während des Schüttelns hat, ist eine typische Begleiterscheinung. Der Schüttelfrost tritt meist in Intervallen auf, er hält mehrere Minuten an und verschwindet dann wieder. Da man meist schon einen geschwächten Zustand hat und der Schüttelfrost eine große körperliche Anstrengung bedeutet, fällt man häufig im Anschluss in einen tiefen Schlaf.
Fiebrige Erkrankungen, die durch Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten ausgelöst werden, sowie von Tumoren und Autoimmunerkrankungen verursachen Schüttelfrost. Schon kleine Infekte lösen bei Kindern Fieber aus, deswegen tritt in jungen Jahren häufiger Schüttelfrost auf. Oft ist es ein Hinweis auf gängige Kinderkrankheiten.
- Malaria
- Gelbfieber
- Milzbrand
- Fleckfieber
- Typus
- Legionärskrankheit
Bei der körperlichen Untersuchung z. B. durch Abhören der Lunge können Anhaltspunkte gefunden werden. Danach folgen Blutuntersuchungen im Labor um eventuelle Entzündungen festzustellen, sowie bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall).
Selbsthilfe bei Schüttelfrost
Mit einem warmen Fußbad oder warmes Bad sowie sich mit warmen Decken einrollen, hilft den Schüttelfrost zu stoppen.
Trinken sie heißen Tee z. B. gegen einen Fieberschub Lindenblüten Tee, er hat eine wärmende und schweißtreibende Wirkung. Holunderblütentee oder Hagebuttenschalen helfen dem Körper bei der Wärmeproduktion. Fieber lässt sich auch mit Wadenwickeln senken. Es gilt immer viel zu trinken.
Sollte der Schüttelfrost durch einen Hitzeschlag ausgelöst sein, muss man den Betroffenen an einen kühlen Ort (Schatten) bringen. Die Ruheposition sollte sitzend sein. Zusätzlich sollte man kühle feuchte Umschläge an Stirn, dem Kopf und oder Nacken anbringen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.