Sennes – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Die Früchte und die Blätter der Pflanze helfen als pflanzliches Abführmittel gegen Verstopfung. Der wissenschaftliche Name der Heilpflanze lautet „Cassia angustifolia“.
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Sennes – Pflanzenbeschreibung
Der Sennes wächst im tropischen Klima des ägyptischen Nildeltas. Zu medizinischen Zwecken werden zwei Arten der Heilpflanze verwendet. Der Tinnevelly-Sennes (Cassia angustifolia) sowie der Alexandriner-Sennes (Cassia senna).
Der in Indien wachsende Tinnevelly-Sennes (Cassia angustifolia) ist eng mit dem ägyptischen Alexandriner-Sennes (Cassia senna) verwandt.
Der indische Sennes ist ein Strauch, der bis zu eineinhalb Meter hochwächst. Er hat gefiederte Blätter, die oval bis lanzettlich aussehen. In zahlreichen, traubenartigen Blütenständen ordnen sich gelbe Blüten an. Die Früchte der Pflanze bestehen aus flachen, braun- bis graugrünen Hülsen. Jede Frucht besitzt sieben bis zehn Samen.
Der ägyptische Alexandriner-Sennes (Cassia senna) hat kleinere gefiederte Blättchen und etwas längere Hülsenfrüchte.
Beide Arten gehören zur Pflanzenfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae).
Sennes – Geschichte
Die Wirkung der Sennes sind seit Jahrhunderten bekannt. Die ersten Belege stammen aus dem 8. Jahrhundert aus dem arabischen Kulturkreis.
Bis zum Mittelalter wurde der Sennes medizinisch bei Infektionskrankheiten, wie z. B. Lepra oder Magenerkrankungen und Augenleiden verwendet.
Erst ab dem 16. Jahrhundert kam die Bedeutung als Abführmittel hinzu. So empfahl Paracelsus Sennesblätter in Kombination mit Lauch und Wermut erstmals als Abführmittel.
Die Wirksamkeit der Heilpflanze wurde in den letzten hundert Jahren wissenschaftlich durch Studien nachgewiesen.
Sennes - Verwendete Pflanzenteile
Medizinisch werden die Sennesblätter und Sennesfrüchte verwendet. Die Blätter und Früchte sind ein zuverlässiges Heilmittel gegen Verstopfung.
Allerdings sollte die Heilpflanze mit Vorsicht und nur kurzfristig angewendet werden.
Sennes – Inhaltsstoffe
Die Hauptinhaltsstoffe der Sennes sind die sogenannte Anthranoide ("Anthrachinone"). Diese Inhaltsstoffe erleichtern die Abgabe von Wasser in den Darm, wodurch der Stuhl weicher wird.
- Anthranoide
- Sennosid A bis F
- zwei bis drei Prozent Schleimstoffe
- Flavonoide
- ätherisches Öl
Beide Sennesarten haben größtenteils die gleichen Inhaltsstoffe in unterschiedlichen Mengen.
Sennes – Heilwirkung
- Abführend
- Anregung der Darmbewegung
Sennes – Anwendungsbereiche
Sennes – Nebenwirkungen
Bei häufiger Anwendung von Sennes kann es zu einem Kaliummangel kommen. Dadurch kann es die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. So z. B. die Wirkung bestimmter Herzmedikamenten gegen Herzschwäche und Rhythmusstörungen (Digitalispräparate, Antiarrhythmika). Zudem sollte man auf die gleichzeitige Einnahme von Entwässerungsmittel (Thiaziddiuretika) verzichten.
Sennes – Kontraindikation
Der Sennes sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Zudem wird empfohlen keine Anwendungen mit Sennes bei Kindern unter 10 Jahren durchzuführen.
Zudem darf Sennes nicht bei einem Darmverschluss, einer Blinddarmentzündung oder entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) angewendet werden.
Bei einer anhaltenden Verstopfung oder Stuhlunregelmäßigkeiten sowie unklaren Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ist unbedingt eine Abklärung durch einen Arzt erforderlich.
Sennes – Anwendung
Bevor Sie Sennes bei einer Verstopfung anwenden, sollten Sie ihre Darmträgheit zum Beispiel durch eine Ernährungsumstellung mit einer ballaststoffreichen Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr oder mit Quellmitteln wie Floh- oder Leinsamen versuchen zu beseitigen. Zu beachten ist zudem, dass Sie Sennes nicht länger als zwei Wochen anwenden. Da eine Daueranwendung die Darmträgheit verschlimmern kann.
Sennes – Teerezept: Man nimmt einen halben bis vollen Teelöffel zerkleinerte, getrocknete Sennesblätter auf 150 Milliliter heißem, aber nicht kochendem Wasser. Der Sud muss für zehn Minuten ziehen und dann wird abgeseiht.
Für einen Kaltauszug, der verträglicher sein soll, verwendet man die gleiche Menge. Der Sud sollte für 10 bis 12 Stunden ziehen. Nimmt man die Früchte, muss der Sud nur für zwei bis drei Stunden ziehen.
Man sollte jeweils morgens und/oder abends eine Tasse frisch zubereiteten Tee trinken. Eine Wirkung setzt nach ca. acht bis zwölf Stunden ein.
Die Wirkung der Früchte ist milder als die der Blätter. Wenn das Mittel nach einigen Stunden anfängt zu wirken, kann es manchmal zu unangenehmen Bauchkrämpfen kommen, zudem verfärbt sich der Urin gelblich bis rotbraun.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.