Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) - Naturheilung
Symptome
Meist entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung als Folge einer Erkältung. Viele Menschen neigen dazu, im Anschluss eines Schnupfens eine Nasennebenhöhlenentzündung zu bekommen. Es kann also durch einen harmlosen Schnupfen zu einer ernsthaften Erkrankung kommen.
Bei der Nasennebenhöhlenentzündung unterscheidet man zwischen der akuten und der chronischen Form.
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Inhalt
Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Zu den Hohlräumen zählen
Die häufigsten Entzündungen sind
Ursachen einer Nasenschleimhautentzündung
Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung
Wichtig bei Kindern
Ist eine Operation notwendig?
Vorbeugende Maßnahmen
Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Sie ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Nebenhöhlen, die Nebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Gesichtsschädel. Die Nasennebenhöhlen sind über schmale Öffnungen mit der Nase verbunden. Die Hohlräume verringern das Gewicht des Kopfes und dienen als Resonanzraum beim Sprechen und Singen.
Zu den Hohlräumen zählen
- Beide Stirnhöhlen- sie liegen in der Mitte direkt über der Nase oberhalb der Augenbraunen
- Beide Kieferhöhlen- sie liegen direkt neben der Nase und sind die größten
- Siebbeinzellen, auch Siebbeinhöhlen oder Siebbeinlabyrinth- die Lage ist zwischen der Nase und dem inneren Augenwinkel
- Beide Keilbeinhöhlen- sie liegen über dem hinteren Ende der Nasenhaupthöhle
Ausgelöst wird die Erkrankung durch Bakterien, Pilze oder Allergien und tritt akut oder chronisch auf. Typische Symptome der Nasennebenhöhlenentzündung sind Schmerzen und ein Druckgefühl im Kopf. Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung verläuft meist schwächer als die akut auftretende Nasennebenhöhlenentzündung.
Die häufigsten Auslöser einer Nasennebenhöhlenentzündung sind folgende Bakterien
- Streptokokken
- Pneumokokken
- Hämophilus influenzae
Es kommt vor, dass sich eine Entzündung nur auf einzelne Nebenhöhlen erstreckt.
Die häufigsten Entzündungen sind
- Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris)
- Siebbeinzellenentzündung (Sinusitis ethmoidalis)
Seltener betroffen sind
- Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis)
Ganz selten betroffen
- Keilbeinhöhlenentzündung (Sinusitis sphenoidalis)
Sollten bei einer Entzündung alle Nebenhöhlen betroffen sein, spricht man von einer Pansinusitis.
Die Nasenschleimhautentzündung ist neben allergischen und viralen Infekten der oberen Atemwege wie z. B. Grippe oder Erkältung eine der häufigsten Erkrankungen der Atemwege beim Menschen.
Eine akute oder chronische Nasenschleimhautentzündung unterscheidet man von der Dauer der Erkrankung.
- Akute Nasenschleimhautentzündung- dauert maximal 12 Wochen und die Symptome klingen vollständig ab
- Chronische Nasenschleimhautentzündung- dauert länger als 12 Wochen ohne dass die Symptome vollständig verschwinden
Ursachen einer Nasenschleimhautentzündung
Nase und Nasennebenhöhlen haben einen ausgezeichneten Reinigungsmechanismus. Zellen, die sich in der Nasen- und Nasennebenhöhlen-Schleimhaut befinden bilden ständig einen Sekretfilm. In diesem Sekretfilm verfangen sich z. B. Staubkörnchen, Schmutzteilchen oder Krankheitserreger.
Auf den Oberflächen der Schleimhäute befinden sich winzige bewegliche Härchen, sogenannte Flimmerhärchen. Diese Flimmerhärchen transportieren den Sekretfilm unaufhörlich Richtung Nasenhöhle und von dort zum Rachen, einem langsam laufenden Fließband vergleichbar. Dadurch wird der Schmutz aus den Nebenhöhlen und Nasehöhlen entfernt und schließlich zusammen mit dem dünnen Sekret unbemerkt heruntergeschluckt.
Entzündung: Kommt es zu einer Störung dieses Ablaufs, meist durch eine Erkältung, entzündet sich die Schleimhaut und der Abfluss kommt ins Stocken. Durch die Stockung wird mehr Sekret gebildet und die Schleimhaut schwillt an. Das führt dazu, dass die kleinen Verbindungskanäle zwischen Nase und Nasennebenhöhlen zuschwellen oder verstopfen. Es werden jetzt die Nebenhöhlen nicht mehr richtig belüftet und das Sekret läuft nicht mehr richtig ab. Das Sekret staut sich zurück und ist jetzt der ideale Nährboden für Krankheitserreger.
Akute Nasennebenhöhlenentzündung: Sie entsteht fast immer in Folge einer Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis) durch eine Infektion mit Viren / oder Bakterien. Häufigste Auslöser der akuten viralen Nebenhöhlenentzündung sind z. B. Rhino-, Influenza und Parainfluenzaviren. Bei der bakteriellen akuten Nebenhöhlenentzündung sind oft Pneumokokken, Hämophilus influenzae, Staphylokokken oder Streptokokken verantwortlich. Eher selten sind Pilze für Erkrankung verantwortlich.
Weitere Ursachen- einer Nasennebenhöhlenentzündung können allergische Schleimhautschwellungen z. B. durch Heuschnupfen, Mukoviszidose oder Erkrankungen des Immunsystems sein.
Auch durch eine Unverträglichkeit mit ASS (Acetylsalicylsäure), Asthma bronchiale und Nasenpolypen tritt manchmal eine Nebennasenhöhlenentzündung auf. Diese Kombination wird Analgetika-Intoleranz-Syndrom (AIS) oder Samter-Syndrom genannt.
Durch Probleme im Kieferbereich, z. B. Zahnwurzelentzündung, Wurzelgranulome oder Kieferhöhlenfisteln nach einer Zahnentfernung kommt es zu einer sogenannten dentogenen Sinusitis (lat. Dens gleich Zahn). Es gelangen hier Keime vom Oberkiefer in die benachbarten Nebenhöhlen.
Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung
- Verstopfte Nase
- Atemprobleme
- Druckgefühl im Kopf oder Kopfschmerzen. Schmerz pocht bei einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung über die Stirn in den Wangenbereich, hinter den Augen und seltener im Bereich des Hinterkopfs.
- Neigt man den Oberkörper nach vorn verstärkt sich der Schmerz
- Gelbgrüner Nasenausfluss
- Geruchsprobleme
- Oft voll verstopfte Nase
- Schmerzen beim Husten, Niesen oder bei Erschütterungen
- Deutliches Druckgefühl über Stirn und oder Wangenknochen
- Zusätzlich bei einer schweren Nasennebenhöhlenentzündung sind Fieber, Abgeschlagenheit und Sehstörungen sowie sichtbare Schwellungen
Chronische Nasennebenhöhlenentzündung: Hält die Entzündung länger an oder es kommt zu mehr als vier Krankheitsausbrüchen pro Jahr, ohne dass dazwischen symptomfreie Intervalle liegen, handelt es sich um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung.
Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung kann auch durch anatomische Gegebenheiten verursacht werden. Zu nennen wäre hier z. B. die Nasenscheidewandverkrümmung oder gutartige Schleimhautwucherungen (Nasenpolypen). Beides kann dazu führen, dass die Nebenhöhlen nicht mehr ausreichend belüftet werden und das Sekret nicht normal abfließen kann.
Meist geht die Chronische Nasennebenhöhlenentzündung mit wesentlich schwächeren Symptomen daher als die akute. Jedoch ist die Nasenatmung länger als 12 Wochen behindert und wird von schleimigem, eitrigem Nasenausfluss begleitet. Weiter hat der Betroffene Riechstörungen bis hin zu gar nichts riechen und wenig schmecken. Auch treten bei einer chronischen Sinusitis akute Infektionsschübe mit stärkeren Schmerzen auf.
Diagnose
Durch die typischen Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung kann eine Diagnose schnell gestellt werden.
Der Arzt fragt in seiner Anamnese nach den Beschwerden und tastet dann den betroffenen Bereich im Gesicht von außen ab. Er drückt und klopft leicht den Kopf ab, überprüft das vorbeugen des Körpers und fragt bei jedem Handeln, ob sich der Schmerz verstärkt hat.
Außerdem kontrolliert er Mundhöhle, Rachen und Nase. Ein Indiz für eine akute bakterielle Entzündung ist z. B. ein eitriger Schleimfluss an der hinteren Rachenwand.
Eine Blutuntersuchung im Labor würde ergänzende Hinweise geben. Wichtig sind auffällige Entzündungswerte (BSG und oder CRP). Alles zusammengenommen spräche für eine bakterielle Nebennasenhöhlenentzündung.
Bei Verdacht auf eine chronische Nebennasenhöhlenentzündung wird der Arzt zusätzlich einen Allergietest durchführen.
Auch eine endoskopische Untersuchung der Nase (Nasenspieglung) kommt in Frage. Hier betrachtet der Hals-Nasen-Ohren-Arzt die Nasenräume mit Hilfe eines dünnen optischen Instruments von innen. Bei dieser Untersuchung kann er genau den Zustand der Schleimhäute erkennen und beurteilen, sowie Nasenpolypen, Schleimhautwucherungen, Nasenscheidewandverkrümmungen und Tumore erkennen. Bei dieser Untersuchung kann der Arzt eine Probe des Nasensekrets entnehmen und im Labor auf den Erreger untersuchen lassen.
Bei unklaren, schweren oder chronischen Verlauf der Entzündungen kommt es zur weiteren Diagnosestellung zu verschiedenen bildgebenden Verfahren. Hierzu zählen z. B. eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomografie (CT), eine Röntgen-Untersuchung oder eine Computertomographie (MRT). Wichtig sind diese Verfahren zur Vorbereitung und Planung einer Operation. Sie geben Aufschluss über die Sekretmengen und die anatomischen Gegebenheiten im Bereich der Nasennebenhöhlen.
Therapie
Bei einer akuten Nebennasenhöhlenentzündung helfen Nasensprays und Nasentropfen z. B. mit dem Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin, um akut die Atembeschwerden zu lindern. Die Wirkstoffe haben eine kurzfristige abschwellende Wirkung.
Betroffene sollten aber über die Auswahl und Anwendung der Präparate sich ausführlich beim Arzt oder Apotheker beraten lassen. Bei diesen Präparaten ist Vorsicht geboten, da die Schleimhaut bei einer zu langen Anwendung austrocknen kann und Schaden nimmt. Auch verträglicher für die Nasenschleimhaut sind Präparate ohne das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid.
Die Nasensprays oder Nasentropfen sollte man nicht länger als eine Woche verwenden, da durch die Wirkung von abschwellenden Mitteln eine Gewöhnung oder sogar eine Abhängigkeit entstehen kann.
Antibiotika: Meist heilen die Entzündungen, bakterielle als auch virale, das betrifft ca. 60 bis 80 Prozent der Fälle, innerhalb von zwei Wochen aus. So dass Antibiotika nur selten erforderlich sind. Angebracht sind Antibiotika nur bei starken Beschwerden oder drohenden Komplikationen.
Die Anwendung eines kortisonhaltigen Nasensprays kann die Heilung bei einem akuten Verlauf einer chronisch- oder häufig wiederkehrenden Entzündung und bei bekannten allergischen Schleimhaut Reaktionen die Heilung beschleunigen.
Nachgewiesen ist aber auch der heilende Effekt von pflanzlichen Sekretlösern wie z. B. Myrtol, Cineol oder Primelextrakte. Gelindert werden die Beschwerden auch unter anderen durch Inhalationen mit oder ohne ätherische Öle.
Gegen Schmerzen im Kopf- und Gesichtsbereich helfen Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen.
Sprechen Sie jegliche Einnahme von Medikamenten, auch wenn sie rezeptfrei erhältlich sind, dringendst mit Ihrem Arzt ab.
Wichtig bei Kindern
- Wegen der Verbrühungsgefahr sollten Säuglinge und kleine Kinder nicht inhalieren. Säuglinge und kleine Kinder sollten auf keinen Fall mit mentholhaltigen Substanzen eingerieben werden, da sie bei ihnen einen Atemstillstand auslösen können, dass gilt auch für ätherische Öle.
- Schmerzlindernde Tabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) sollte man nicht an Kindern unter 14 Jahren verabreichen. Es besteht die Gefahr, dass gerade im Zusammenhang mit einer Infektion es zu schweren Leber- oder Gehirnschäden kommen kann, dem sogenannten Reye-Syndrom. Die Ursache warum es dazu kommen kann ist noch nicht endgültig geklärt.
- Medikamente, die für Erwachsene entwickelt wurden, sind nicht für Kinder geeignet. Diese Medikamente können für das Kind schädlich sein. Für Kinder sollte man nur Medikamente verwenden, die von einem Kinderarzt verschrieben werden.
Ist eine Operation notwendig?
Operative Maßnahmen sind nur sehr selten notwendig. Eine operative Maßnahme wäre z. B. nötig, wenn die Entzündung in die Augenhöhle oder in andere Bereiche durchbricht.
Vor allem bei chronischer Nebenhöhlenentzündung wird durch einen operativen Eingriff unter Vollnarkose bei Bedarf die erkrankte Schleimhaut in den Nebenhöhlen abgetragen, die Nasenscheidewand begradigt, der Nasengang erweitert, oder es werden Nasenpolypen entfernt.
Vorbeugende Maßnahmen
Nicht Rauchen: Rauchen schadet den Schleimhäuten in Nase und Rachen
Richtig schnäutzen: Wer beim Nasenputzen gleichzeitig auf beide Nasenhälften drückt und mit viel Kraft schnäuzt, der riskiert, dass das Sekret wieder in die Nasennebenhöhlen zurückgepresst wird. Dadurch wird der Nährboden für eine Entzündung gelegt. Sollte das Niesen unterdrückt werden passiert das Gleiche.
Hygiene: Gerade in der Erkältungszeit sollte man auf seine Hygiene achten, z. B. Hände waschen bevor man das Gesicht berührt. Natürlich sollte man sein Nasenspray- oder Tropfen nicht teilen, auch nicht mit Familienmitgliedern.
Trinken: Den Körper täglich mit genug Flüssigkeit versorgen, damit die Schleimhäute in Nase und Rachen immer feucht bleiben. Nur bei bekannter Herz- oder Nierenkrankheit sollten Sie die tägliche Menge mit Ihrem Arzt abklären.
Lebensweise: Eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung, viel Bewegung und ausreichend Schlaf stärkt den Organismus und damit auch die Immunabwehr.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.