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Störungen der Speiseröhre – Achalasie

Krankheiten
Bewegungsstörungen der Speiseröhre (Ösophagus) nennt man Achalasie. Die Erkrankung ist meist durch eine Erschlaffung des unteren Schließmuskels (Sphinkters) am Übergang der Speiseröhre zum Mageneingang bedingt.

Der Schließmuskel verliert seine Fähigkeit sich zu öffnen, wenn Speisen geschluckt werden. Wenn der Verschlussmechanismus nicht mehr entspannen kann und sich deshalb nicht öffnet, bleibt der Bissen stecken.

Dadurch, dass sich die Speiseröhre zu wenig bewegt, teilweise oder ganz gelähmt ist, können vor allem größere Speisepartikel nicht in den Magen bewegt werden.

Zudem gibt es im darüber liegenden Teil der Speiseröhre häufig Muskelkrämpfe, einen sogenannten Ösophagusspasmus, der dann ein Steckenbleiben von Nahrung verursacht.

Betroffene haben Probleme beim Schlucken. Speisen oder Flüssigkeiten bleiben dann stecken und verursachen Schmerzen hinter dem Brustbein. Es kommt aber auch zum Hochfließen von Speiseröhreninhalt und ein Verschlucken mit heftigem Husten.

Der Grund für diese Erkrankung können bestimmte rheumatische Erkrankungen sein. Auftreten kann eine Achalasie aber auch ohne andere Erkrankungen zu haben.

An einer Speiseröhren-Achalasie erkranken ca. vier bis sechs von 1.000.000 Menschen. Betroffen sind Menschen zwischen dem 30. Und 60. Lebensjahr.
Achalasie- Bewegungsstörungen
Bild: fotolia.de
Die Achalasie wird in drei Formen unterteilt

  • die hypermotile Form mit einer gesteigerten Peristaltik (Bewegungen der Speiseröhre).
  • die hypomotile Form mit einer verminderten Peristaltik (Bewegung).
  • die amotile Form, bei der keine Peristaltik (Bewegung) mehr vorhanden ist.
Ursache

In den meisten Fällen einer Achalasie-Erkrankung ist die Ursache nicht bekannt. Bei einigen Betroffenen sind die Nervenzellen geschädigt, die an der Erschlaffung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre beteiligt sind.

Ein bösartiger Tumor am Mageneingang (Kardiakarzinom) oder ein Lungentumor (Bronchialkarzinom) kann Ursache einer Achalasie sein.

Menschen, die an einer Achalasie-Erkrankung leiden, haben ein wesentliches höheres Risiko an einem Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) zu erkranken.
Beschwerden

Schluckbeschwerden, Schmerzen und Völlegefühl hinter dem Brustbein sind die eigentlichen Symptome einer Achalasie. Die Beschwerden einer Achalasie sind am Anfang der Erkrankung mild ausgeprägt. Anfänglich kommt es zum Aufstoßen von Nahrung nach dem Essen, später geschieht das auch im Liegen. Die Beschwerden werden im Verlauf der Erkrankung stärker, so kommt es dann zum Teil zu erheblichen Schluckstörungen und Gewichtsverlust der Betroffenen.

Da der Patient sich beim Essen oder Trinken verschlucken kann, kann saurer Mageninhalt in die Lunge kommen. Dies hat dann eine Lungenentzündung zur Folge.
Diagnose

Auf Grund der Beschwerden ergibt sich meist schon der Verdacht auf eine Achalasie der Speiseröhre.

Eine Röntgen-Kontrastmittel-Untersuchung liefert weitere Hinweise.

Um Bewegungsstörungen der Speiseröhre zu erkennen, ist eine gute Untersuchungsmethode eine Druckmessung, die Ösophagusmanometrie. Mit Hilfe dieser Manometrie kann man die Bewegungen der Speiseröhre und des unteren Schließmuskels direkt erfassen und die Achalasie nachweisen.

Sinnvoll ist es auch eine Spiegeluntersuchung der Speiseröhre (Ösophagoskopie) durchzuführen, um bösartige Tumore auszuschließen. Bei dieser Untersuchung nimmt der Arzt Gewebeproben, um sie im Labor auf Veränderungen und Auffälligkeiten zu untersuchen.

Es sind aber auch, je nach Art der Symptome, andere Erkrankungen als Ursache in Erwägung zu ziehen, so kann z. B. Schmerzen hinter dem Brustbein auf einen Herzinfarkt hindeuten.
Behandlung/Therapie

Der Druck in der Speiseröhre kann durch Medikamente aus den Wirkstoffgruppen Kalziumantagonisten oder Nitraten gesenkt werden. Diese Therapie kommt aber nur für Betroffene in Betracht, die eine milde Verlaufsform oder am Anfang einer Achalasie sowie bei nicht operativ therapierbaren Patienten in Betracht.

Eine weitere Maßnahme wäre, dass Nervengift Botulinumtoxin direkt in den unteren Speiseröhren-Schließmuskel zu spritzen. Meist geschieht das im Rahmen einer Endoskopie. Das Gift lähmt den Schließmuskel der Speiseröhre etwas, sodass sich die Öffnung zum Magen erweitert und so der Druck in der Speiseröhre sinkt. Die Wirkung des Giftes hält jedoch nur wenige Monate an, sodass eine mehrmalige Wiederholung der Behandlung erforderlich ist.

Auch eine Ausdehnung des Schließmuskels (endoskopische Dilatation), mit einem Ballonkatheder ist möglich. Dies geschieht unter endoskopischer Kontrolle mithilfe eines Ballons, wodurch ein Teil der Muskelfasern zerreißt und die Spannung des Schließmuskels sinkt. Auch hier ist eine mehrmalige Behandlung nötig, wenn sich die Beschwerden nicht bessern. Jedoch liegt die Erfolgsquote bei 75 % bis 85 %.

Eine operative Möglichkeit ist, dass der Arzt ein Stück der Speiseröhren-Muskulatur aufschneidet und den Schließmuskel durchtrennt. Durch diesen operativen Eingriff ist die Speisepassage wieder hergestellt und die Speiseröhre hat eine bessere Beweglichkeit. Die wird jedoch nur in einem frühen Stadium der Achalasie erreicht. Die Erfolgsquote der Operation liegt bei ca. 90 %.
Speiseröhren-Schließmuskel
Bild: pixabay website5
Naturheilkunde - Behandlung

In der Naturheilkunde wird den Bewegungsstörungen der Speiseröhre mit vegetativen, beruhigenden und krampflösenden homöopathischen Medikamenten begegnet.

Diese Medikamente können die Beschwerden lindern. Empfohlen werden pflanzliche Medikamente, die eine ausgleichende Wirkung auf das Nervensystem haben. Medikamente wie z. B. Baldrian, Hopfen und Melisse gehören zu dieser Medikamentengruppe. In der Homöopathie werden bei Bewegungsstörungen der Speiseröhre Einzelmittel und Komplexmittel wie z. B. Ignatia, Cicuta virosa, Zincum metallicum oder Curare, die als Hauptmittel im Vordergrund stehen.
Osteopathie - Behandlung

Der Osteopath behandelt die Probleme der Speiseröhre über Regionen am Rücken, am Hals oder am Zwerchfell, da die Speiseröhre auf ihren Weg zum Magen diese Passage durchlaufen muss. Man vermutet, dass es hier zu Bewegungseinschränkungen kommen kann.

Der Osteopath behandelt ganzheitlich, sodass er natürlich alle Zusammenhänge zu anderen Beschwerden wie z. B. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen berücksichtigt.
Osteopathie - Speiseröhre
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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