Thymian (Thymus vulgaris) – Heilpflanze
Heilpflanzen
Der Thymian ist nicht nur eine Gewürzpflanze, er ist auch schon seit der Antike als Heilpflanze bekannt.
Als Gewürz, einzeln oder in italienischen Kräutermischungen ist der Thymian sehr bekannt.
Thymian gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Vermutet wird, dass der Name der Pflanze vom altägyptischen Wort Tham abstammt, das eine stark duftende Pflanze bezeichnete, die zur Einbalsamierung verwendet wurde.
Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Thymian (Thymus vulgaris) – Pflanzenbeschreibung
Thymian (Thymus vulgaris) – Geschichte
Thymian (Thymus vulgaris) - Verwendete Pflanzenteile
Thymian (Thymus vulgaris) - Inhaltsstoffe
Thymian (Thymus vulgaris) – Heilwirkung
Thymian (Thymus vulgaris) - Anwendungsbereiche
Thymian (Thymus vulgaris) – Nebenwirkungen
Thymian (Thymus vulgaris) - Kontraindikation
Thymian (Thymus vulgaris) - Anwendung
Äußerliche Anwendung
Bild: pixabay website5
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Echter Thymian, Chölm, Demut, Garten-Thymian, Immenkraut, Römischer Quendel oder Spanisches Kudelkraut.
Thymian (Thymus vulgaris) – Pflanzenbeschreibung
Der Thymian ist ein aromatisch riechender Halbstrauch, der bis zu 30 cm. hoch wird. Die Pflanze besitzt einen vierkantigen behaarten Stängel. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und sehen linealisch bis schmal-elliptisch aus. Die Unterseite der Blätter ist filzig behaart. Die Blattränder sind eingerollt. Die Blüten des Thymians sind klein und hellrosa. Sie wachsen in Kugeln oder Ähren an den Spitzen der Stängel. Sie bestehen aus einer kurzen Oberlippe und einer größeren Unterlippe.
Der Thymian ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler und ist ursprünglich in den Mittelmeerländern heimisch. Er wächst auf felsigen Hängen und Trockenrasen und blüht von Mai bis Oktober.
Weltweit gibt es über 300 verschiedene Thymian-Arten.
Thymian (Thymus vulgaris) – Geschichte
Möglicherweise kommt der Name der Pflanze vom altägyptischen Wort Tham. Als Tham wird im alten Ägypten eine stark duftende Pflanze beschrieben, die auch zur Einbalsamierung verwendet wurde.
Im alten Griechenland wurde aus diesem Wort Tymon und später in Rom Thymus.
Schon in der Antike wurde die Heilpflanze von Dioskurides und von Plinius Secundus beschrieben.
Im 11. Jahrhundert wurde Thymian von Mönchen nach Mitteleuropa gebracht und in Klostergärten angebaut.
Als wertvolle Heilpflanze wurde Thymian auch von Hildegard von Bingen und von Albertus Magnus empfohlen.
Thymian (Thymus vulgaris) - Verwendete Pflanzenteile
In der Medizin kommt das ganze Kraut zum Einsatz, außer der Wurzel. Im Kraut ist ca. 1 bis 2,5 % ätherisches Öl enthalten. Überwiegend kommen die Substanzen Thymol und Carvacrol vor. Enthalten sind aber auch Lamiaceengerbstoffe und Flavonoide
Thymian (Thymus vulgaris) - Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe des Thymians sind sehr wirkungsvoll. Die Menge der Wirkstoffe richtet sich nach der jeweiligen Sorte, Ursprung und Erntezeitpunkt.
Ätherisches Öl, u.a. Thymol, Kampfer, Carvacrol, Zineol, Geraniol, Limonen, Linalool, Menthon, Terpinen, Bitterstoff, Gerbstoff, Flavonoide, Cumarine, Harz, Saponin, Salicylate, Pentosane, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Zink.
Thymian (Thymus vulgaris) – Heilwirkung
Durch das ätherische Öl der Heilpflanze wird festsitzender Schleim aus den Atemwegen gelöst und fördert so den Abtransport des Sekrets. Zudem wird der Husten lockerer.
In Studien wurde nachgewiesen, dass Thymian auch eine Bronchitis lindern kann.
Weitere Eigenschaften und Heilwirkungen von Thymian:
- tonisierend
- anregend
- antibakteriell
- blutstillend
- beruhigend
- entzündungshemmend
- desinfizierend
- pilztötend
- krampflösend
- schleimlösend
- schmerzstillend
- schweißtreibend
Thymian (Thymus vulgaris) - Anwendungsbereiche
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Thymian wirkt bei vielen Erkrankungen der
- Atemwege
- des Verdauungssystems
- des Stoffwechsels
- des Harnapparats
- in der Frauenheilkunde
- des Nervensystems
- des Bewegungsapparats und
- der Haut
So zum Beispiel bei:
- Husten
- Bronchitis
- Keuchhusten
- Asthma
- Erkältungen
- Verdauungsschwäche
- Blähungen
- Sodbrennen
- Durchfall
- Rheuma
- Gicht
- Nierenentzündungen
- Blasenentzündungen
- Menstruationsfördernd
- Unterleibskrankheiten
- Periodenkrämpfe
- Eisprung fördernd
- Wechseljahresbeschwerden
- Nervenschwäche
- Schlaflosigkeit
- Verstauchungen
- Verrenkungen
- Gelenkschmerzen
- schlecht heilende Wunden
- Entzündete Wunden
- Ekzeme
- Pickel
- Furunkel
- Gürtelrose
Thymian (Thymus vulgaris) – Nebenwirkungen
Da das Thymianöl die Schleimhäute stark reizt, sollte man es vor der Anwendung immer verdünnen.
Thymian (Thymus vulgaris) - Kontraindikation
Da ätherische Öle bei Babys und Kleinkindern zu Atemnot führen können, sollte das Öl nicht zu nah an Mund oder Nase kommen.
Zudem sollten Menschen, die an Asthma leiden, vor einer Anwendung mit Thymianöl ihren Arzt fragen, ob sie das entsprechende Mittel einnehmen dürfen. Auch das Inhalieren mit ätherischen Ölen ist für diese Gruppe verboten, da diese einen Asthmaanfall auslösen können.
Auch sollten Schwangere keine großen Mengen zu sich nehmen.
Thymian (Thymus vulgaris) - Anwendung
Thymian ist eine vielseitige Heilpflanze, die fast gegen alle üblichen Beschwerden eingesetzt werden kann.
Wobei das wichtigste Einsatzgebiet Erkrankungen der Atemwege ist. Besonders durch seine krampflösende Wirkung hilft Thymian gut gegen Keuchhusten, Reizhusten und Asthma. Thymian löst zudem festsitzenden Schleim, der dann besser abgehustet werden kann.
Die beste Wirkung erzielt man bei diesen Erkrankungen, wenn man den Thymian als Tee oder Tinktur einnimmt.
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Bei Verdauungsproblemen oder bei Blähungen und Sodbrennen kann man Thymian als Gewürz oder Tee einnehmen. Durch die enthaltenen Bitterstoffe hat Thymian eine günstige Wirkung auf diese Beschwerden.
Als Frauenkraut wird Thymian in der Volksheilkunde bezeichnet. Thymian hilft dabei Menstruationskrämpfe zu lindern, die Menstruation zu fördern und den Zyklus zu regulieren. Auch regt Thymian den Eisprung an und eine Geburt kann durch Thymian erleichtert werden.
Durch die östrogenartigen Substanzen ist Thymian zudem eine hilfreiche Pflanze bei Wechseljahresbeschwerden.
Durch seine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem ist Thymian gut gegen Einschlafstörungen und Alpträume.
Teerezept: Ein Teelöffel voll Thymiankraut wird mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen. Der Sud muss für fünf Minuten ziehen und wird danach abgeseiht. Bei Bedarf kann man den Tee mit Honig süßen. Der Tee wird in kleinen Schlucken getrunken. Auch den Dampf des Tees kann man auf sich wirken lassen.
Äußerliche Anwendung: Verstauchungen, Quetschungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates kann man mit einer Tinktur aus Thymian einreiben. Das hilft auch bei rheumatischen Beschwerden.
Bei Hautproblemen kann man in Thymian-Aufgüssen baden, Kompressen auflegen oder das ätherische Öl verdünnt einsetzen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.